Darum gehts
- Österreich verschärft Waffengesetze nach Amoklauf in Graz
- Psychologische Tests für Waffenkäufer und verbesserter Datenaustausch zwischen Behörden geplant
- Zahl der Schulpsychologen soll in den nächsten drei Jahren verdoppelt werden
Eine neue Bedeutung sollen auch die psychologischen Tests bekommen, die Waffenkäufer machen müssen. Künftig werde obendrein der Datenaustausch zwischen Bundesheer und Waffenbehörden möglich, sagte Stocker. Der Amokschütze war bei seiner Musterung als psychisch instabil ausgemustert worden – die Behörden wussten davon aber nichts.
«Wer gefährlich ist, soll keine Waffen mehr besitzen», sagte Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ). Vorläufig unangetastet bleibe die Möglichkeit, Waffen einer bestimmten Kategorie bereits mit 18 Jahren zu erwerben. Damit ist zum Beispiel der Kauf einer Schrotflinte mit 18 Jahren weiter möglich. Auch für Jäger ändere sich nichts, hiess es.
Offensive für deutlich mehr Schulpsychologen
Zur Prävention solcher Taten werde die Zahl der Schulpsychologen in den nächsten drei Jahren verdoppelt, so Stocker. «Schulpsychologie muss künftig nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel sein», so der Regierungschef. Auch der Zutritt zu Schulen soll neu geregelt werden.
Die Polizeipräsenz an den Schulen werde bis zum Ende des Schuljahres erhöht, sagte die Vorsitzende der liberalen Neos und Aussenministerin Beate Meinl-Reisinger. Mit einem Entschädigungsfonds in Höhe von 20 Millionen Euro sollen Hinterbliebene und die Schule unterstützt werden.
Ein 21-jähriger Österreicher hatte am 10. Juni an seiner ehemaligen Schule in Graz ein Blutbad angerichtet. Er erschoss neun Jugendliche und eine Lehrerin. Der Täter beging Suizid. Sein Motiv ist weiter unklar. Die Ermittlungen ergaben allerdings, dass er ein grosser Bewunderer von Amokschützen war.