Darum gehts
Sein sanfter Griff an ihre Hüfte, ihr zärtliches Streicheln durch sein Haar: Für viele war die Umarmung von J. D. Vance (41) und Erika Kirk (36) auf einer Bühne letzte Woche nichts weniger als ein Skandal. Der US-Vizepräsident und die Witwe des ermordeten Polit-Aktivisten Charlie Kirk (†31) mögen sich offensichtlich. Die Bilder dazu gingen in den letzten Tagen viral.
Seine Rolle nach dem Mord am Polit-Aktivisten wird für den US-Vize langsam zum Problem. Auch unter den treuen Trump-Fans brodelt es, denn Erika Kirk befeuert Verschwörungstheorien und treibt einen Keil zwischen die Republikaner.
Zur Umarmung kam es am Mittwoch an der Universität Mississippi bei einer Veranstaltung von Turning Point USA (TPUSA). Gründer dieser rechtsgerichteten Organisation war Charlie Kirk, der am 10. September während eines Auftritts von einem Scharfschützen erschossen worden war.
Seither führt Kirks Witwe die Geschicke der Organisation. Dabei wird sie von Trumps Vize J. D. Vance unterstützt. Der verglich Charlie Kirk nach dessen Tod mit Jesus und half mit, den Sarg zu tragen.
Kirk-Witwe schwärmt von zwei Männern
Vance war auch an der TPUSA-Veranstaltung in Mississippi dabei, wo ihn Erika Kirk wiederum mit ihrem getöteten Mann verglich. Vor rund 10'000 Personen sagte sie mit einem liebevollen Blick über Vance: «Niemand wird jemals meinen Mann ersetzen. Aber ich sehe durchaus Ähnlichkeiten zwischen meinem Mann und J. D. – Vizepräsident J. D. Vance.»
Darauf folgte die viel beachtete innige Umarmung, die bei der «New York Times»-Kolumnistin Shannon Watts (54) zur Spekulation führte, dass die beiden bis Ende 2026 heiraten könnten.
Die innige Berührung dürfte nur einer der Schläge für Vances Ehefrau Usha Chilukuri Vance (39) gewesen sein, die ebenfalls im Publikum sass. An der Veranstaltung sprach Vance nämlich über die religiösen Unterschiede innerhalb ihrer Ehe. «Ich glaube an das christliche Evangelium und hoffe, dass meine Frau es eines Tages genauso sieht.» Der ehemalige Protestant Vance ist zum Katholizismus konvertiert, die Second Lady mit indischen Wurzeln wurde hinduistisch erzogen.
Erika Kirk spaltet die Trump-Fans
Vances Nähe zur Kirk-Witwe ist aus zwei Gründen heikel. Einerseits reagieren die konservativen Christen in den USA empört auf Fremdflirten und das öffentliche Blossstellen der Ehefrau. Das hat unter anderem die Kiss-Cam-Affäre am Coldplay-Konzert bewiesen, bei der Astronomer-CEO Andy Byron (50) mit seiner HR-Chefin Kristin Cabot (53) erwischt worden war. Die Folge: Der Chef des Technologiekonzerns wurde entlassen.
Andererseits wird Erika Kirk immer mehr zum Spaltpilz der engsten Trump-Anhänger: auf der einen Seite die traditionelle Maga-Basis, auf der anderen Seite die Kirk-Anhänger, die Erika als legitime politische Erbin ihres Mannes sehen. Ihr beherrschter Auftritt nach dem Attentat und die Tatsache, dass sie dem Täter verzeiht, geben innerhalb der Maga-Bewegung zu reden.
So zweifelt die bekannte Verschwörungstheoretikerin und ehemalige Kirk-Vertraute Candace Owens (36) an der offiziellen Version des Attentats. Sie glaubt, dass Erika Kirk Hintergründe zur Ermordung verschweige. Die Rede ist unter anderem von einem Insider-Job, weil Charlie Kirk zu mächtig und zu unbequem für einflussreiche Geldgeber geworden sei. Vor kurzem drohte Owens den Kirk-Anhängern und allen, die am Tatort waren: «Ich will Krieg mit euch allen.»
Die Trump-Fangemeinde ist lange nicht so einheitlich, wie es nach aussen aussieht. Vance muss daher aufpassen: Erika Kirk zieht ihn mitten in die wachsenden Spannungen und zwischen die Fronten hinein. Nur mit mehr Abstand kann er verhindern, dass er selber zum Spielball der Spaltung wird und sich eine Präsidentschaftskandidatur verbaut.