Mehr als fünf Millimeter jährlich
Die USA sinken ab – das zeigt eine neue Studie

Eine neue Studie zeigt: Zahlreiche US-Grossstädte sinken ab. In 25 der 28 bevölkerungsreichsten Metropolen sind mindestens 65 Prozent des Stadtgebiets betroffen. Das hat gravierende Folgen für Millionen Menschen.
Publiziert: 14:11 Uhr
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Aktualisiert: 16:03 Uhr
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Eine neue Studie zeigt: US-Grossstädte sinken ab. In New-York versinken etwa 98 Prozent der Stadtfläche.
Foto: imago images/Dominik Bindl

Darum gehts

  • Studie zeigt: Zahlreiche US-Grossstädte sind vom Absinken bedroht
  • Hauptursache ist die Grundwasserentnahme, verstärkt durch Klimawandel
  • In 25 von 28 US-Städten sinken mindestens 65% der Fläche ab
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Sandra MarschnerRedaktorin News-Desk

Küstengebiete wie Venedig oder Bereiche in den Niederlanden sinken – das ist schon lange bekannt. Eine neue Studie zeigt nun jedoch: Zahlreiche US-Grossstädte, auch im Inland, sind ebenfalls gefährdet. Mittels Satellitenbeobachtungen analysierten Forscher die Bodenbewegungen in den 28 bevölkerungsreichsten US-Städten zwischen 2015 und 2021.

Die Studie wurde am Donnerstag im Fachmagazin «Nature Cities» veröffentlicht. Das Resultat: In allen untersuchten Städten sinken mindestens 20 Prozent des Stadtgebiets ab. In 25 der 28 Städte senken sich sogar mindestens 65 Prozent der Fläche ab. Insgesamt seien in den sinkenden Gebieten etwa 34 Millionen Menschen betroffen.

Mehr als fünf Millimeter pro Jahr

New York, Chicago und Dallas gehören zu den Städten, bei denen die Gesamtfläche, in der das Stadtgebiet absinkt, am grössten oder am ausgedehntesten ist. Dort sind es 98 Prozent. In diesen Städten sinken jährlich mindestens zehn Prozent der Fläche um drei Millimeter. Lokal treffe es Gebiete wie den New Yorker Flughafen La Guardia oder Teile von Washington D. C. und San Francisco besonders – mehr als fünf Millimeter sinken diese pro Jahr ab. Am schnellsten sinkt der Boden in Houston – 42 Prozent der Landfläche sinken durchschnittlich mehr als fünf Millimeter pro Jahr, zwölf Prozent mehr als zehn Millimeter.

Der Hauptfaktor für dieses Phänomen: die Grundwasserentnahme. Die Bereiche, aus denen Grundwasser abgepumpt wird, werden instabil, wodurch sich der Boden absenkt. Der Klimawandel verstärke die Effekte, zeigt die Studie: Zunehmende Dürreperioden sorgen für einen höheren Bedarf an Süsswasserressourcen und damit für erhöhtes Abpumpen von Grundwasser. 

Welche Auswirkungen hat das Absinken?

Über einen längeren Zeitraum hinweg würden sich die Effekte schrittweise zusammentragen, verdeutlicht die Studie. «Selbst mässige Senkungen in Städten können die strukturelle Integrität von Gebäuden, Strassen, Brücken und Dämmen erheblich beeinträchtigen», schreiben die Studienautoren. Die Folge: Überschwemmungsrisiko, Bauschäden und Verkehrsunterbrechungen. 

Die Schlussfolgerung der Studie: Es brauche infrastrukturelle Anpassungen, zudem müsse eine nachhaltige Stadtentwicklung angestrebt werden. Es gelte, sich auf zunehmende Umweltbelastungen und einen ressourcensparenden Umgang mit Grundwasser einzustellen. 

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