Milliardenspende bis 2045 – Attacke auf Tesla-CEO
Bill Gates inszeniert sich als Anti-Elon-Musk

Bill Gates gibt Gas: Der Microsoft-Gründer will in den nächsten 20 Jahren fast sein gesamtes Vermögen über die Gates Foundation für wohltätige Zwecke einsetzen – und greift Elon Musk an: Dieser sei «für Millionen tote Kinder» verantwortlich.
Publiziert: 09.05.2025 um 19:59 Uhr
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Bill Gates will über seine Stiftung 200 Milliarden Dollar bis 2045 spenden.
Foto: IMAGO/SOPA Images

Darum gehts

  • Bill Gates will sein Vermögen schneller verteilen und 200 Milliarden spenden
  • Gates kritisiert Elon Musk für Kürzungen bei US-Entwicklungshilfe
  • Gates Foundation hat seit 1999 bereits 100 Milliarden Dollar ausgegeben
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Bill Gates (69) will sein Geld schneller verteilen. «Ich werde in den nächsten 20 Jahren praktisch mein gesamtes Vermögen über die Gates Foundation für die Rettung und Verbesserung von Leben auf der ganzen Welt zur Verfügung stellen», schrieb der fünftreichste Mensch der Erde in einem Blogbeitrag.

Das ambitionierte Ziel: Die Gates Foundation soll 99 Prozent von Gates' Vermögen bis 2045 ausgeben. Der Microsoft-Gründer rechnet damit, dass dies je nach Entwicklung an den Finanzmärkten rund 200 Milliarden Dollar sein werden. Zum Vergleich: Laut der Milliardärsliste von Bloomberg ist Gates aktuell rund 168 Milliarden Dollar schwer.

Tödliche Kürzungen bei USAID

Dass Gates sein Vermögen mehrheitlich spenden will, ist schon lange bekannt. Zusammen mit Warren Buffett (94) startete er 2010 die Kampagne «The Giving Pledge» (zu Deutsch: «das Versprechen, zu geben»). Zahlreiche Superreiche haben sich seither dem Anliegen angeschlossen und sich verpflichtet, einen Grossteil ihres Vermögens der Philanthropie zu geben. Darunter zum Beispiel der Berner Milliardär Hansjörg Wyss (89). Neu ist aber die Eile, mit der Gates sein Vermögen unter die Leute bringen will.

Ein Grund dafür ist die Politik der US-Regierung. «Die USA, das Vereinigte Königreich, Frankreich und andere Länder kürzen ihre Hilfsbudgets um Dutzende Milliarden Dollar», schreibt Gates. Und nicht einmal die Gates Foundation könne diese Finanzierungslücke schliessen. So gab etwa die amerikanische Hilfsorganisation USAID seit 2001 durchschnittlich 23 Milliarden Dollar im Jahr für die Entwicklungshilfe aus. Doch US-Präsident Donald Trump (78) hat der Organisation den Geldhahn zugedreht.

In einem Interview mit der «New York Times» attackierte Gates Elon Musk (53) deshalb scharf. Als Berater für Regierungseffizienz sei Musk verantwortlich für die Kürzungen bei USAID. «Der reichste Mann der Welt ist am Tod der ärmsten Kinder der Welt beteiligt», so Gates. «Wegen der Kürzungen werden Millionen von Kindern zusätzlich sterben.» Gates als Anti-Musk sozusagen.

Drei ehrgeizige Ziele

Um so wichtiger ist für Gates die Mission seiner Stiftung. In den nächsten 20 Jahren will er drei Ziele erreichen:

  1. Keine Mutter, kein Kind und kein Baby stirbt an einer vermeidbaren Ursache
  2. Die nächste Generation wächst in einer Welt ohne tödliche Infektionskrankheiten auf
  3. Hunderte von Millionen Menschen befreien sich aus der Armut

Diese Ziele seien ehrgeizig und nur mit der Hilfe von Regierungen zu erreichen, schreibt Gates. Doch seit der Gründung 1999 habe man bereits 100 Milliarden Dollar ausgegeben und mit Impfprogrammen und anderen Gesundheitsinitiativen viele Millionen Menschenleben gerettet.

Buffett hat Gates enterbt

Der grösste Unterstützer der Gates Foundation ist Buffett, der bereits über 55 Milliarden Dollar gespendet hat. Doch das Verhältnis der zwei Superreichen hat sich abgekühlt. Letztes Jahr machte Buffett klar, dass sein Vermögen nach seinem Tod nicht an die Stiftung geht, sondern seine Kinder das Geld verteilen sollen.

Generell gibt es auch Kritik an der Gates Foundation – und das nicht nur von Trump-Anhängern und Impfgegnern. Die Stiftung sei bürokratisch und undurchsichtig, heisst es immer wieder. Zudem sei Gates von der Idee überzeugt, dass Technologie alle Probleme lösen kann. Ob die versprochenen 200 Milliarden Dollar die Welt wirklich zu einem besseren Ort machen, muss sich also erst noch zeigen.

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