Hier schwärmt Putin von Burewestnik
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«Unbegrenzte Reichweite»:Hier schwärmt Putin von Burewestnik

Marschflugkörper Burewestnik
So gefährlich ist Putins neue nukleare Superwaffe

Putins neuer «Sturmvogel» kann mit Kernenergieantrieb Ziele Tausende Kilometer entfernt treffen. Die Waffe gilt als unsichtbar und könnte bestehende Abwehrsysteme umgehen. Experten sehen darin ein beunruhigendes Signal, relativieren jedoch gleichzeitig die Schlagkraft.
Publiziert: 26.10.2025 um 13:31 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2025 um 14:37 Uhr
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Putin bestätigte Testabschluss einer neuen nuklearen Superwaffe.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Russland testet nuklearfähigen Marschflugkörper Burewestnik mit hoher Reichweite und Unsichtbarkeit
  • Putins Superwaffe umgeht Abwehrsysteme und kann aus jeder Richtung angreifen
  • Testflug dauerte 15 Stunden und legte rund 14'000 Kilometer zurück
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Daniel MacherRedaktor News

Russland hat nach eigenen Angaben einen wichtigen Meilenstein bei der Entwicklung seines nuklearfähigen Marschflugkörpers Burewestnik erreicht. Präsident Wladimir Putin (73) betonte bei einer Besprechung mit dem Generalstab in einer Kommandozentrale an einem unbekannten Ort die militärische Stärke Russlands. In einem vom Kreml veröffentlichten Video lobte er die Waffe als «einmaliges Erzeugnis, das sonst niemand auf der Welt hat» und forderte die Schaffung der Infrastruktur, um die Burewestnik nun offiziell bei den Streitkräften einzuführen.

Der Test der atomaren Langstreckenrakete erfolgte im Rahmen des jüngsten Manövers russischer Atomstreitkräfte am 21. Oktober. General Waleri Gerassimow (70) berichtete, dass die Rakete rund 14'000 Kilometer zurücklegte und 15 Stunden in der Luft blieb. Damit soll Russland die entscheidende Phase vor der Stationierung abgeschlossen haben. Putin trat vor Kameras in Uniform auf und betonte erneut die «Unbesiegbarkeit» der Waffe.

Hohe Reichweite und nahezu unsichtbar

Die Burewestnik, zu Deutsch «Sturmvogel», ist kein gewöhnlicher Marschflugkörper. Ihr Kernenergieantrieb soll extrem lange Flüge ermöglichen – Experten schätzen die maximale Reichweite auf bis zu 25'000 Kilometer. Mit niedriger Flughöhe und unregelmässiger Flugbahn soll sie nahezu unsichtbar für Luftabwehrsysteme sein, aus jeder Richtung überraschende Angriffe ermöglichen und bestehende Abfangsysteme umgehen.

Die Testhistorie der Burewestnik ist lang und riskant. Zwischen 2017 und 2019 wurde der Marschflugkörper mindestens 13 Mal getestet – alle Versuche blieben weitgehend erfolglos. Bei einem Test 2019 kam es zu einer Explosion, die mehrere Menschen tötete und die Strahlungswerte in umliegenden Regionen stark ansteigen liess. 2018 hatte Putin die Waffe erstmals im Rahmen seiner strategischen Superwaffen vorgestellt, seitdem wurden mehrere Tests durchgeführt.

Eine Gefahr für die Nato?

Atomwaffenexperten wie Pavel Podvig bleiben skeptisch. Sie sehen den Nutzen der Waffe eher als politisches Signal: Militärisch biete die Burewestnik keinen klaren Vorteil gegenüber bestehenden strategischen Systemen. Dennoch zeigt die Entwicklung, dass Russland weiter in gefährliche Langstreckenwaffen investiert, die potenziell die globale Sicherheitslage verschärfen könnten.

Besonders brisant ist die niedrige Erkennbarkeit und die Fähigkeit der Burewestnik, Abfanglinien zu umgehen. Damit könnte sie theoretisch als Überraschungswaffe für einen Erstschlag dienen – ein Szenario, das Nato-Staaten und Nachbarländer beunruhigt. Ob die Rakete tatsächlich einsatzbereit ist, bleibt offen. Fest steht jedoch: Russland demonstriert damit seine Ambitionen auf globaler Ebene und sendet ein klares Signal, dass es bereit ist, die Grenzen nuklearer Abschreckung neu zu definieren.

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