Israel bombardiert Gazastreifen – über 200 Tote
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Schwere Luftangriffe:Israel bombardiert Gazastreifen – über 200 Tote

Nach Waffenruhe
Erneut israelischer Luftangriff bei Beirut

Raketen, Terror und Zehntausende Tote. Zwischen der Hisbollah und Hamas und Israel herrscht Krieg. Blick hält dich im Ticker auf dem Laufenden.
Publiziert: 01.04.2025 um 05:29 Uhr
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Aktualisiert: 01.04.2025 um 06:12 Uhr

Darum gehts

  • Israel nimmt Angriffe im Gazastreifen wieder auf

  • Hamas vermeldet zahlreiche Tote, unter ihnen auch Führungsleute

  • US-Streitkräfte führen auf Geheiss von Trump grossangelegte Militärschläge im Jemen aus

Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
01.04.2025, 08:59 Uhr

Netanjahu hebt Ernennung von Geheimdienstchef wieder auf

Kurz nach der Bestimmung eines neuen Geheimdienstchefs in Israel hat Ministerpräsident Benjamin Netanyahu die Entscheidung wieder zurückgezogen.
Netanyahu habe dem ehemaligen Kommandanten der Marine, Vizeadmiral Eli Scharvit, bei einem Treffen für die Bereitschaft gedankt, den Posten zu übernehmen, teilte das Büro des Regierungschefs mit. «Er hat ihm jedoch mitgeteilt, dass er nach weiterer Überlegung andere Kandidaten prüfen will.» Gründe für den Rückzieher wurden nicht genannt.

Nach Medienberichten hatte es Kritik an der geplanten Ernennung Scharvits gegeben, weil dieser an Protesten gegen die Regierungspolitik teilgenommen und den US-Präsidenten Donald Trump für dessen Klimapolitik kritisiert habe.

Am Montag hatte Netanyahus Büro mitgeteilt, Scharvit solle Nachfolger von Ronen Bar als Leiter des Geheimdienstes Schin Bet werden. Die Regierung hatte Anfang des Monats beschlossen, Bar zu entlassen, was Massenproteste auslöste. Das Oberste Gericht setzte Bars Entlassung kürzlich mit einer einstweiligen Verfügung vorerst aus. Trotz der einstweiligen Verfügung gegen Bars Entlassung erlaubte das Oberste Gericht, Nachfolgekandidaten zu interviewen.

01.04.2025, 06:09 Uhr

Erneut israelischer Luftangriff bei Beirut

Schäden nach dem israelischen Angriff südlich der libanesischen Hauptstadt.
Foto: keystone-sda.ch

Die israelische Luftwaffe hat zum zweiten Mal seit Inkrafttreten der Waffenruhe mit der Hisbollah in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Ziel der nächtlichen Attacke sei ein Terrorist der proiranischen Miliz gewesen, teilte die Armee mit. Er habe Mitglieder der verbündeten Terrororganisation Hamas bei der Planung eines unmittelbar bevorstehenden Anschlags gegen israelische Zivilisten unterstützt. Der Mann habe eine direkte Bedrohung dargestellt und sei «eliminiert» worden. Das betroffene Gebiet ist eine Hochburg der Hisbollah. Unbestätigten arabischen Berichten zufolge wurde ein Wohnhaus getroffen. Demnach kamen dabei mindestens drei Menschen ums Leben.

31.03.2025, 22:07 Uhr

Hamas ruft zu weltweiter Waffengewalt gegen Umsiedlung von Palästinensern auf

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat zum weltweiten bewaffneten Widerstand gegen eine Umsiedlung der palästinensischen Bewohner des Gazastreifens aufgerufen. 

«Angesichts dieses teuflischen Plans, der Massaker und Hungersnot verbindet, muss jeder handeln, der irgendwo auf der Welt eine Waffe tragen kann», erklärte Hamas-Funktionär Sami Abu Suhri am Montag. «Haltet keine Bombe, keine Patrone, kein Messer und keinen Stein zurück. Lasst alle ihr Schweigen brechen», rief er Hamas-Unterstützer in aller Welt auf.

Am Sonntag hatte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärt, Israel arbeite an der Umsetzung des Plans von US-Präsident Donald Trump, die Bevölkerung des Gazastreifens in andere Staaten umzusiedeln. Zudem hatte Netanjahu der Hamas-Führung freies Geleit für das Verlassen des Gazastreifens angeboten – unter der Bedingung, dass die Organisation ihre Waffen niederlegt. Die Hamas, deren erklärtes Ziel die Zerstörung Israels ist, lehnt eine Entwaffnung kategorisch ab.

31.03.2025, 17:11 Uhr

Illegale Beziehungen – Netanyahu-Berater festgenommen

Israels Polizei hat bei Ermittlungen zu mutmasslich illegalen Beziehungen zwischen Vertrauten Benjamin Netanyahus und dem Golfstaat Katar zwei Personen festgenommen.

Israelischen Medien zufolge handelt es sich bei beiden Verdächtigen um hochrangige Berater des israelischen Regierungschefs. Das Golfemirat Katar gehört zu den Unterhändlern bei den indirekten Gesprächen mit der Hamas, gilt aber auch als Unterstützer der Terrororganisation.

Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt. Laut Polizei gilt eine von einem Gericht verhängte Nachrichtensperre. Medien zufolge soll auch Netanyahu in dem Fall aussagen.

Auch Benjamin Netanyahu soll zu dem Fall aussagen.
Foto: IMAGO/UPI Photo

Netanyahus Likud-Partei kritisierte nun die Festnahme einer der beiden Männer als Versuch, Israels Regierungschef zu Fall zu bringen und die Entlassung von Bar zu verhindern. Die Partei sprach von einer «erfundenen Affäre». Die Generalstaatsanwaltschaft und der Chef des Geheimdiensts Schin Bet arbeiten daran «mit Hilfe von Haftbefehlen einen Staatsstreich durchzuführen», wie es in einer Erklärung ohne Angaben von Einzelheiten weiter hiess.

Sicherheit für Geld verkauft
Oppositionsführer Jair Lapid teilte mit, ein Satz komme nicht in der Erklärung der Likud-Partei vor – nämlich, dass niemand aus Netanyahus Büro Geld aus dem feindlichen Land Katar erhalten habe. Netanyahu versuche, die Ermittlungen zu der Affäre zu sabotieren, sagte der Oppositionspolitiker Jair Golan. Er forderte eine Untersuchung wegen des Verdachts, dass Netanyahu Sicherheit für Geld verkauft habe.

31.03.2025, 10:37 Uhr

Israels Armee ruft Anwohner in Rafah zur Flucht auf

Israels Armee hat etliche Menschen im Süden des Gazastreifens aufgefordert, von dort zu fliehen. Anwohner im Gebiet der Stadt Rafah sowie benachbarter Orte sollten sich umgehend nach Al-Mawasi begeben, hiess es in einem in arabischer Sprache veröffentlichten Aufruf. Die israelische Armee nehme ihre «intensiven Einsätze» in den betroffenen Gegenden wieder auf, um dort gegen Terrororganisationen vorzugehen. Die mit dem Aufruf veröffentlichte Karte zeigt, dass der Aufruf für den Grossteil der Stadt Rafah gilt.

Das im Südwesten gelegene Gebiet um Al-Mawasi wurde während des Kriegs als eine humanitäre Zone ausgewiesen. In der Vergangenheit hatte das israelische Militär aber auch dort mehrfach angegriffen. Ziel waren Armeeangaben zufolge dabei etwa Hamas-Einrichtungen.

Rafah im Norden des Gazastreifens wurde von den israelischen Angriffen nahezu vollständig zerstört.
Foto: AFP
31.03.2025, 07:48 Uhr

Trotz Protesten: Netanyahu bestimmt neuen Geheimdienstchef

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat trotz heftiger Proteste gegen die Entlassung des Chefs des Inlandsgeheimdienstes einen Nachfolger bestimmt. Wie das Büro des Regierungschefs bekannt gab, soll der ehemalige Kommandant der Marine, Vizeadmiral Eli Scharvit, Nachfolger von Ronen Bar als Leiter des Geheimdienstes Schin Bet werden.

Die Regierung hatte Anfang des Monats beschlossen, Bar zu entlassen, was Massenproteste auslöste. Das Oberste Gericht setzte Bars Entlassung kürzlich mit einer einstweiligen Verfügung vorerst aus.

Netanyahu hatte Bars Entlassung mit einem «Mangel an Vertrauen» in den Geheimdienstchef begründet. Die Beziehungen zwischen den beiden galten seit längerem als belastet. Der Schin Bet ermittelt unter anderem gegen Vertraute Netanyahus wegen angeblicher Beziehungen zu Katar. Das Golfemirat gehört neben Ägypten und den USA zu den Unterhändlern bei den indirekten Gesprächen mit der islamistischen Hamas, gilt aber auch als Unterstützer der Terrororganisation.

30.03.2025, 17:58 Uhr

Leichen vermisster Sanitäter im Gazastreifen geborgen

Retter fanden bei ihrer Suche in Rafah 14 Leichen, darunter die von acht Sanitätern, wie es in einer Erklärung des Palästinensischen Roten Halbmonds hiess.
Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire

Mehrere im Gazastreifen vermisste Sanitäter des Rettungsdienstes Palästinensischer Roter Halbmond (PRCS) sind laut der Organisation tot geborgen worden. Retter fanden bei ihrer Suche in Rafah 14 Leichen, darunter die von acht Sanitätern, wie es in einer Erklärung des PRCS hiess. Ebenfalls gefunden wurden demnach die sterblichen Überreste von fünf Mitarbeitern des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes sowie die Leiche eines UN-Mitarbeiters.

Die Organisation hatte am Samstag mitgeteilt, neun Sanitäter würden seit einer Woche im Süden des Gazastreifens vermisst. Sie kamen den Angaben nach unter heftiges Feuer israelischer Soldaten. Die israelischen Behörden hätten zudem ein Rettungsteam daran gehindert, in dem Stadtviertel Tal al-Sultan nach den Vermissten zu suchen, hiess es weiter.

Nach Angaben der israelischen Armee näherten sich vergangenen Sonntag mehrere Fahrzeuge auf verdächtige Weise - ohne Koordinierung und ohne Scheinwerferlicht - israelischen Truppen. Soldaten hätten auf die Fahrzeuge geschossen und einige Mitglieder der Terrororganisationen Hamas und Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) getötet. Eine erste Untersuchung habe ergeben, dass einige der Fahrzeuge Kranken- und Feuerwehrwagen gewesen seien. Die Armee sprach von Missbrauch von Krankenwagen für Terrorzwecke. Das Militär äusserte sich bislang nicht zum Schicksal der vermissten Sanitäter. Die Angaben beider Seiten lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Die Suche nach weiteren Leichen dauert dem Rettungsdienst zufolge derzeit an.

30.03.2025, 13:56 Uhr

Netanyahu kündigt Verstärkung des Drucks auf Hamas an

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat eine weitere Verstärkung der Angriffe auf die islamistische Hamas im Gazastreifen angekündigt. Nur die Kombination aus militärischem und diplomatischem Druck könne die Geiseln zurückbringen, sagte er zu Beginn der wöchentlichen Kabinettssitzung in Jerusalem. Israel und die Hamas verhandeln bei indirekten Gesprächen über eine neue Waffenruhe im Gazastreifen. Strittig ist aber noch, wie viele Geiseln dabei freikommen sollen.

Angehörige der Geiseln hatten immer wieder gewarnt, der Neubeginn des Kriegs gefährde das Leben ihrer Liebsten.
Foto: AFP

«Der militärische Druck funktioniert», sagte Netanyahu. «Einerseits zermalmt er die militärischen und Regierungsfähigkeiten der Hamas und andererseits schafft er die Bedingungen für die Freilassung unserer Geiseln.» Das Sicherheitskabinett habe am Samstagabend eine Verstärkung des ohnehin schon hohen Drucks auf die Hamas beschlossen.

Man führe gegenwärtig Verhandlungen unter Feuer über eine neue Waffenruhe, sagte Netanyahu. Wenn die Hamas ihre Waffen niederlege, könnten die Anführer den Gazastreifen verlassen. 

30.03.2025, 10:44 Uhr

Israels Raketenabwehr fängt Rakete aus dem Jemen ab

Eine aus dem Jemen auf Israel abgefeuerte Rakete ist nach Militärangaben abgefangen worden. Das Geschoss sei von der Raketenabwehr gestoppt worden, bevor es in israelisches Gebiet vorgedrungen sei, teilte die Armee mit. In verschiedenen Teilen Israels, darunter auch in der Küstenmetropole Tel Aviv, heulten Warnsirenen. Menschen eilten in Schutzräume.

Die Huthi, die grosse Teile des Jemens beherrschen, hatten zuletzt am Donnerstag zwei Raketen auf Israel gefeuert. Sie fingen nach Ausbruch des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der Hamas im Oktober 2023 damit an, den jüdischen Staat aus Solidarität mit den Islamisten mit Raketen und Drohnen anzugreifen. Das Motto der Huthi lautet: «Gott ist gross, Tod Amerika, Tod Israel, Fluch über die Juden, Sieg dem Islam.»

30.03.2025, 06:38 Uhr

Hoffnung auf erneute Waffenruhe zwischen Hamas und Israel

Im Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen gibt es vorsichtige Hoffnung auf eine neue Waffenruhe. Die palästinensische Terrororganisation erklärte sich nach Angaben eines ranghohen Mitglieds dazu bereit, fünf Geiseln im Gegenzug für eine neue 50-tägige Feuerpause freizulassen.

Man habe einem entsprechenden Vorschlag Ägyptens zugestimmt, hiess es. Die Feuerpause soll demnach an den Festtagen nach Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan beginnen. Die Tage zur Feier des Eid al-Fitr beginnen in den Palästinensergebieten und vielen anderen Ländern am heutigen Sonntag.

Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu erklärte, seine Regierung habe in Abstimmung mit den USA ein Gegenangebot gemacht. Laut der Nachrichtenseite «ynet» fordert Israels Führung die Freilassung von zehn Verschleppten. Nach israelischen Informationen werden derzeit noch 24 Geiseln aus Israel im Gazastreifen festgehalten, hinzu kommen die sterblichen Überreste von 35 Entführten. 

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