Bei «jeglicher Eskalation»
Hamas droht mit Tötung von Geiseln

Raketen, Terror und Zehntausende Tote. Zwischen der Hisbollah, Hamas und Israel herrscht Krieg. Blick hält dich im Ticker auf dem Laufenden.
Publiziert: 06.03.2025 um 07:00 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2025 um 20:08 Uhr

Auf einen Blick

  • US-Präsident Trump droht Hamas mit der Auslöschung

  • Drei weitere freigelassene israelische Geiseln berichten über Misshandlungen

  • Israelischer Generalstabschef Herzi Halevi erklärt Rücktritt – «Anerkennung meiner Verantwortung für das Versagen der israelischen Armee am 7. Oktober»

Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
06.03.2025, 19:55 Uhr

Bei «jeglicher Eskalation»: Hamas droht mit Tötung von Geiseln

Foto: Keystone/dpa/Abed Rahim Khatib

Die Hamas droht mit der Tötung von Geiseln, falls die israelische Armee die Kämpfe im Gazastreifen wieder aufnehmen sollte. «Jegliche Eskalation der Aggression» gegen das palästinensische Volk werde zur Tötung einer Reihe der Entführten führen, sagte Hamas-Sprecher Abu Obeida in einer Videoansprache. Er machte Israel für den Tod der Geiseln sowie für die Nichteinhaltung des Gaza-Deals verantwortlich. 

Islamisten im Gazastreifen halten nach israelischen Informationen noch 24 Geiseln und 35 Leichen von Verschleppten im Gazastreifen fest. Unter den noch lebenden Entführten ist israelischen Angaben zufolge auch ein junger Soldat, der neben der israelischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Zudem werden ein Thailänder sowie die Leichen mehrerer weiterer Ausländer festgehalten.

Die bisher freigelassenen Geiseln haben von Hunger und Misshandlungen in der Gewalt der Hamas und anderer Islamisten berichtet. Die Familien der Entführten befürchten, dass die Zeit für die noch lebenden Geiseln bald abläuft. Am vergangenen Wochenende war die erste Phase einer Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas ausgelaufen. Bislang konnten sich die Konfliktparteien nicht auf eine Verlängerung des Abkommens einigen. Israel hatte daraufhin gedroht, ohne Freilassung weiterer Geiseln werde der Krieg im Gazastreifen von Neuem beginnen.

06.03.2025, 18:32 Uhr

Trump-Regierung bietet Hamas neuen Geisel-Deal an

Wie «Sky News Arabia» unter Berufung auf eine palästinensische Quelle berichtet, hat Washington im Rahmen direkter Verhandlungen der USA mit der Terrororganisation Hamas einen neuen Vorschlag unterbreitet. Die USA fordern von der Hamas demnach die Freilassung von 10 lebenden Geiseln im Austausch für eine Verlängerung des Waffenstillstands um 60 Tage, die Öffnung der Grenzübergänge und die Wiederaufnahme der Zufuhr humanitärer Hilfe in den Gazastreifen an. Die militanten Palästinenser sollen noch über ihre Antwort auf den Vorschlag beraten. 

«Axios» hatte am Mittwoch von direkten Verhandlungen der US-Regierung und der Hamas in Katar berichtet. Die geheimen Verhandlungen sollen sich auf ein Abkommen über die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen amerikanischen Geiseln fokussiert haben. Dem Bericht zufolge wurden die Verhandlungen vom US-Gesandten für Geiselfragen, Adam Buehler, in Doha geführt. Die USA haben zuvor noch nie direkt mit der Hamas verhandelt. «Wir haben direkte Gespräche mit Trumps Gesandtem für Geiselangelegenheiten geführt», bestätigte eine Hamas-Quelle gegenüber dem saudischen Sender Al-Arabiya.

06.03.2025, 10:56 Uhr

Hamas kritisiert Trump nach Drohung

Die Hamas hat Drohungen des US-Präsidenten Donald Trump gegen die islamistische Palästinenserorganisation kritisiert. Die Terrororganisation schrieb auf ihrem Telegram-Kanal: «Diese Drohungen komplizieren die Dinge mit Blick auf die Waffenruhe-Vereinbarung und ermutigen die Besatzungsmacht (Israel), sich ihren Verpflichtungen zu entziehen.»

Foto: Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

Mit einer ultimativen «letzten Warnung» hatte Trump versucht, den Druck auf die Hamas weiter zu erhöhen. Die Hamas müsse sofort alle israelischen Geiseln im Gazastreifen freilassen und auch alle Leichen der ermordeten Israelis übergeben, «oder es ist vorbei für Euch», schrieb Trump am Mittwoch (Ortszeit) auf seiner Plattform Truth Social. Bisher konnten sich Israel und die Hamas nicht auf die Konditionen einer Verlängerung der Waffenruhe einigen.

06.03.2025, 04:53 Uhr

Trump empfängt Ex-Geiseln im Weissen Haus

US-Präsident Donald Trump hat acht aus dem Gazastreifen freigelassene Geiseln im Weissen Haus empfangen. Die Männer und Frauen berichteten vom Erlebten und dankten Trump für seine Bemühungen, sie und andere Verschleppte zurück nach Hause zu bringen.

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05.03.2025, 23:51 Uhr

Trump droht Hamas mit Auslöschung

Der Ukraine hat US-Präsident Donald Trump Militärhilfe im Krieg gegen Russland eingefroren. Israel dagegen will Trump mit allen Mitteln unterstützen, um die Terrorgruppe Hamas ein für allemal zu besiegen.

Auf X stellt Trump den Islamisten ein Ultimatum. Entweder werden alle Geiseln sofort freigelassen und alle Leichen von verstorbenen Geiseln ausgehändigt, oder er «schicke Israel alles, was es braucht, um den Job zu beenden. Kein einziges Hamas-Mitglied wird sicher sein.»

«Nur kranke und verdrehte Menschen behalten Leichen»

Mit den Worten «Shalom Hamas» eröffnet Trump seine Nachricht. Das bedeute «Hallo und Auf Wiedersehen – Sie haben die Wahl», so Trump. «Lassen Sie alle Geiseln jetzt frei, nicht später, und geben Sie sofort alle Leichen der Menschen zurück, die Sie ermordet haben, oder es ist für Sie vorbei. Nur kranke und verdrehte Menschen behalten Leichen, und ihr seid krank und verdreht!»

Er «schicke Israel alles, was es braucht, um den Job zu beenden, kein einziges Hamas-Mitglied wird sicher sein, wenn Sie nicht tun, was ich sage. Ich habe mich gerade mit euren ehemaligen Geiseln getroffen, deren Leben Ihr zerstört habt. Dies ist Ihre letzte Warnung! Für die Führung ist es jetzt an der Zeit, den Gazastreifen zu verlassen, solange Ihr noch eine Chance habt.»

Verspricht Palästinensern «wunderbare Zukunft»

An die Bevölkerung gerichtet, schreibt der US-Präsident: «Eine wunderbare Zukunft erwartet euch, aber nicht, wenn Ihr Geiseln gefangen haltet. Wenn Ihr das tut, seid Ihr tot.»

Die Menschen sollten eine «kluge Entscheidung» treffen und die Geiseln freilassen oder sie würden es später büssen. 

«Oder die Hölle wird los sein»

Trump schliesst mit den Worten: «Lasst die Geiseln jetzt frei, oder es wird später die Hölle los sein.»

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05.03.2025, 16:40 Uhr

USA führen Geheimgespräche mit Hamas über Geiseln in Gaza

Die Trump-Administration führt derzeit direkte Gespräche mit der Hamas über die Freilassung von US-Geiseln in Gaza, wie «Axios» berichtet. Laut zwei anonymen Quellen finden die Treffen zwischen dem US-Präsidentengesandten Adam Boehler und Hamas-Funktionären in Doha statt. Diese Verhandlungen sind bemerkenswert, da die USA die Hamas 1997 als Terrororganisation einstuften und bisher keine direkten Kontakte pflegten. 

Das Weisse Haus hat direkte Gespräche zwischen dem US-Gesandten für Geiseln, Adam Boehler, und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas über die Freilassung von US-Geiseln bestätigt. «Mit Israel wurde sich in dieser Angelegenheit beraten», sagte die Pressesprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt, am Mittwoch vor Journalisten.

Neben der Geiselbefreiung wird auch über einen umfassenderen Waffenstillstand diskutiert. Israel wurde zwar über die mögliche Zusammenarbeit informiert, erfuhr jedoch einige Details erst über andere Kanäle. Die Gespräche konzentrieren sich auf die Freilassung amerikanischer Geiseln, behandeln aber auch eine breitere Vereinbarung zur Beendigung des Konflikts. 

Aktuell werden noch 59 Geiseln in Gaza festgehalten, darunter fünf Amerikaner. 

Die Treffen zwischen Boehler und Hamas-Funktionären fanden in den letzten Wochen in Doha statt.
Foto: AFP
05.03.2025, 13:52 Uhr

Neuer israelischer Armeechef bei Amtsantritt: Mission gegen Hamas «nicht erfüllt»

Ejal Samir und Benjamin Netanyahu sind alte Bekannte.
Foto: Keystone/dpa/Britta Pedersen

In Israel hat der neue Armeechef Ejal Samir sein Amt angetreten und ein weiteres Vorgehen gegen die islamistische Hamas angekündigt. «Die Hamas hat zwar einen schweren Schlag erlitten, sie ist aber noch nicht besiegt», sagte Samir am Mittwoch. «Die Mission ist noch nicht erfüllt.» Regierungschef Benjamin Netanyahu sagte bei der Amtseinführung von Samir in Tel Aviv, dass Israel «entschlossen» sei, den Sieg zu erringen.

Netanyahu und Samir kennen sich gut. Samir arbeitete in der Vergangenheit bereits als Militärberater unter Netanyahu. Samir folgt auf Herzi Halevi, der im Januar wegen des «Versagens» des Militärs beim Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 seinen Rücktritt eingereicht hatte. Den Angreifern war es damals trotz der schwer gesicherten Grenze zum Gazastreifen gelungen, einen Armeestützpunkt, Wohngebiete und ein Musik-Festival in Israel zu stürmen.

Der Angriff löste den Krieg zwischen Israel und der Hamas aus. Der Wechsel an der Spitze der israelischen Armee erfolgte inmitten festgefahrener Verhandlungen über die nächsten Schritte für eine Waffenruhe im Gazastreifen.

04.03.2025, 21:03 Uhr

Israels Geheimdienst räumt Versagen bei Angriff vom 7. Oktober ein

Der israelische Inlandsgeheimdienst Shin Bet hat sein Versagen bei der Verhinderung des Angriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 eingeräumt. «Hätte der Shin Bet anders gehandelt, (…) hätte das Massaker verhindert werden können», sagte Schin-Bet-Chef Ronen Bar am Dienstag bei der Vorstellung eines Untersuchungsberichts. Vergangene Woche hatte bereits Israels Armee ihr «völliges Versagen» bei dem Hamas-Angriff eingeräumt.

Eine interne Untersuchung der Ereignisse habe ergeben, dass der Shin Bet sich sowohl in der Nacht des Angriffs als auch in den Jahren davor falsch verhalten habe, erklärte der Geheimdienstchef. «Wir sind gescheitert», fasste Bar die Ergebnisse des Berichts zusammen.

Vergangene Woche hatte die israelische Armee einen ähnlichen Untersuchungsbericht vorgestellt und sich selbst mehrere Fehleinschätzungen attestiert. Die Armee sei nicht ausreichend auf den Angriff vorbereitet und «zu selbstsicher» gewesen. Im Anschluss an die Veröffentlichung des Berichts übernahm der israelische Armeechef Herzi Halevi die volle Verantwortung für das Versagen der Streitkräfte.

04.03.2025, 18:14 Uhr

Ägypten legt Plan für Wiederaufbau des Gazastreifens vor

Nach den umstrittenen Vorschlägen von US-Präsident Donald Trump zur Zukunft des Gazastreifens hat Ägypten einen Plan für den Wiederaufbau des in weiten Teilen zerstörten Gebiets ausgearbeitet. Der etwa 90 Seiten lange Plan, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, beschreibt einen Wiederaufbau über fünf Jahre mit geschätzten Kosten von umgerechnet rund 50 Milliarden Euro.

Staats- und Regierungschefs aus mehr als 20 Ländern versammelten sich in Kairo, um den Plan zu diskutieren. Bis zum Jahr 2030 sollen demnach in Gaza Hunderttausende neue Wohnungen für drei Millionen Bewohner entstehen sowie ein Flug- und ein Seehafen. Zudem soll es Industriegebiete geben, aber auch Hotelanlagen, Parks und Strände, um den Tourismus zu fördern.

Trump, der mit seinen Äusserungen zur Zukunft des Gazastreifens als eine «Riviera des Nahen Ostens» für Empörung gesorgt hatte, könne Frieden in der Region stiften, sagte Ägyptens Präsident Abdel Fatah al-Sisi zum Auftakt des Gipfeltreffens.

04.03.2025, 18:03 Uhr

Hamas-Anführer bei Einsatz im Westjordanland getötet

Bei den andauernden Einsätzen der israelischen Armee im Westjordanland ist ein Anführer der islamistischen Hamas getötet worden. Israelische Einsatzkräfte hätten zudem einen weiteren Bewaffneten während eines Schusswechsels «ausgeschaltet», teilte Israels Armee mit. Der militärische Arm der Hamas, die Kassam-Brigaden, bestätigten, dass es sich bei einem der Getöteten um einen Anführer der Organisation gehandelt habe.

Israelische Einsatzkräfte hätten ihre Offensive im Norden des Westjordanlands über Nacht auf weitere Gegenden in Dschenin ausgeweitet, hiess es von Israels Militär weiter. Sie hätten den örtlichen Hamas-Anführer festnehmen wollen. Den Angaben zufolge nahmen israelische Soldaten und Grenzpolizisten dabei auch drei weitere gesuchte Verdächtige fest.

Palästinensische Medien berichteten, israelische Einsatzkräfte hätten in der Nacht im Osten der Stadt zunächst ein Haus umstellt. Später seien sie in das Gebäude eingedrungen und hätten dort auf einen jungen Mann geschossen. Laut Israels Armee fanden Einsatzkräfte in dem Haus Waffen. Der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond bestätigte den Tod des Mannes durch Schüsse des Militärs.

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