Keine Gespräche mit dem Feind
Syriens Präsident schliesst Annäherung an Israel aus

Syrien und Israel befinden sich seit 1948 im Kriegszustand. Wegen der Besetzung der Golanhöhen werde sich vorerst auch nichts daran ändern, sagt der syrische Präsident Ahmed al-Scharaa.
Publiziert: 05:38 Uhr
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US-Präsident Donald Trump empfing Syriens Ahmed al-Scharaa im Weissen Haus.
Foto: AP
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Trotz Empfang im Weissen Haus: Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa (43) schliesst direkte Gespräche mit dem Nachbarland Israel vorerst aus.

Angesprochen auf den Wunsch von US-Präsident Donald Trump (79), dass auch Syrien den Abraham-Abkommen für eine Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten beitreten sollte, wies al-Scharaa auf Israels andauernde Besetzung der Golanhöhen hin.

Im Gespräch mit dem US-Fernsehsender Fox News sagte er weiter, die Bedingungen für Damaskus seien daher andere als für jene Staaten, die sich den Abkommen bereits angeschlossen hätten.

Besetzung der Golanhöhen als Hindernis

«Syrien hat eine Grenze zu Israel, und Israel besetzt seit 1967 die Golanhöhen. Wir werden derzeit keine direkten Verhandlungen aufnehmen», sagte al-Scharaa laut Übersetzung des Senders. «Vielleicht kann die US-Regierung unter Präsident Trump uns dabei helfen, eine solche Verhandlung zu erreichen.»

Al-Scharaa war zuvor als erstes syrisches Staatsoberhaupt im Weissen Haus von Trump empfangen worden. Trump hatte die Abraham-Abkommen, mit denen mehrere arabische Staaten die Beziehungen zu Israel normalisierten, 2020 während seiner ersten Amtszeit auf den Weg gebracht.

Seit 1948 offiziell im Kriegszustand

Israel und Syrien befinden sich seit 1948 offiziell im Kriegszustand, ein Friedensvertrag wurde nie geschlossen. Seit dem Sechstage-Krieg 1967 hält Israel zudem die strategisch wichtigen Golanhöhen besetzt.

Israelische Luftschläge auf militärische Ziele wie etwa Waffenlager in Syrien wurden nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad verstärkt. Israel will damit verhindern, dass Waffen und besonders chemische Kampfmittel in die Hände von Extremisten fallen.

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