Kalter Krieg 2.0?
Russland beendet Plutonium-Entsorgungsvertrag mit USA

Präsident Putin kündigt endgültig das Plutonium-Entsorgungsabkommen mit den USA auf. Das 2000 unterzeichnete Abkommen sollte die Atomwaffenproduktion einschränken. Die Entscheidung folgt auf Tests eines neuen nuklearen Marschflugkörpers.
Publiziert: 15:50 Uhr
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Aktualisiert: 18:51 Uhr
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Präsident Putin kündigt endgültig das Plutonium-Entsorgungsabkommen mit den USA auf.
Foto: imago/ZUMA Press

Darum gehts

  • Putin kündigt Plutonium-Entsorgungsabkommen mit den USA endgültig auf
  • Abkommen sollte Moskau und Washington am Bau weiterer Atomwaffen hindern
  • Vereinbarung hätte Material für etwa 17'000 Atomwaffen einsparen sollen
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AFPAgence France Presse

Der russische Präsident Wladimir Putin (73) hat ein bereits ausser Kraft gesetztes Abkommen mit den USA über die Plutonium-Entsorgung endgültig aufgekündigt. Der Kreml-Chef unterschrieb am Montag ein entsprechendes Gesetz, das zuvor bereits vom Parlament beschlossen worden war. Das nun aufgekündigte Gesetz sollte ursprünglich Moskau und Washington am Bau weiterer Atomwaffen hindern.

In dem im Jahr 2000 unterzeichneten und 2010 nochmals überarbeiteten Abkommen zum Umgang und zur Entsorgung von Plutonium verpflichteten sich Moskau und Washington, ihre riesigen Plutoniumvorräte aus der Zeit des Kalten Krieges deutlich zu reduzieren und für die Kernenergie zu nutzen. Nach US-Schätzungen sollte durch das Abkommen so viel Material eingespart werden, wie zur Herstellung von rund 17'000 Atomwaffen benötigt würde.

Putin macht es offiziell

Putin hatte Russlands Teilnahme an dem Abkommen bereits 2016 ausgesetzt, als die Beziehungen zu Donald Trumps (79) Vorgänger Barack Obama (64) angespannt waren. Nun kündigte der Kreml-Chef es mit seiner Unterschrift endgültig auf.

Putins Unterschrift erfolgte einen Tag, nachdem er den Abschluss von Tests eines neuartigen, nuklear angetriebenen Marschflugkörpers verkündet hatte. Zuvor hatten sich die Beziehungen zwischen dem Kreml-Chef und dem US-Präsidenten deutlich abgekühlt: Trump vertagte unter anderem am vergangenen Dienstag ein geplantes Treffen mit Putin in Budapest auf unbestimmte Zeit.

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