Darum gehts
- Achtjähriger Fabian tot aufgefunden, Fussballverein ETSV Güstrow ehrt ihn
- Verein hielt Schweigeminute und präsentierte Fabians Trikot im Bilderrahmen
- Eine Woche nach Verschwinden wurde Fabian gefunden, Mannschaft liess Luftballons steigen
Fabian aus Güstrow (D) war erst acht Jahre alt, als sein Leben tragisch endete. Nachdem er tagelang vermisst wurde, fanden Ermittler seine Leiche in einem Waldstück. Der Junge liebte Fussball, hatte erst vor wenigen Wochen angefangen, im ETSV Güstrow zu spielen. Seine Trainerin Daniela Reinholdt erzählte im Gespräch mit RTL: «Er hat bei mir in der F-Jugend gespielt. Mittwoch hat er noch seine Rückennummer, die Acht, bekommen. Die haben wir ihm zugeordnet. Er war total stolz darauf.» Zwei Tage später wurde Fabian als vermisst gemeldet.
Noch bevor er die Möglichkeit hatte, in einem offiziellen Spiel für seinen Verein aufzulaufen, wird der Bub tot aufgefunden. Was genau mit Fabian passiert ist, ist bisher nicht geklärt. Eine Woche nach seinem Verschwinden entschied sich der ETSV Güstrow nun, ihn auf eine besondere Weise zu ehren. Beim Spiel der «Alten Herren» gegen die Alt-Herren des TSV Thürkow trug die gesamte Mannschaft nicht nur Trauerbinden, sondern präsentierte auch Fabians Trikot in einem Bilderrahmen. «Womit er halt nicht mehr auflaufen kann», sagte Jan Boralewski, der stellvertretende Präsident des ETSV Güstrow, im Interview mit RTL.
«Ist, als ob ein Familienmitglied stirbt»
Vor dem Anpfiff des Spiels hielt der Verein eine Schweigeminute ab, um Fabians zu gedenken. «Wenn einer von uns gegangen ist, dann ist es, wie wenn ein Familienmitglied stirbt», erklärte Boralewski. Der Verein hatte tagelang bei der Suche nach Fabian geholfen, bis schliesslich am Montag seine Leiche gefunden wurde. Die Entscheidung, ihn zu ehren, sei von allen im Verein gemeinsam getroffen worden. «Da ist jeder dabei, da gibt es auch keine Diskussion», betonte Boralewski.
Die Tragödie hat die gesamte Stadt Güstrow erschüttert. «Das darf nicht mehr passieren», äusserte Boralewski mit Nachdruck. Besonders hart trifft der Verlust die Mannschaft von Fabian. «Der Mannschaft von Fabian geht es nicht gut», sagte der stellvertretende Vereinspräsident. «Die Kinder kannten Fabi richtig gut.»
Um ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen, organisierte der Verein verschiedene Rituale und holte ein Kriseninterventionsteam zur Unterstützung. Gemeinsam liessen die Kinder des Vereins bunte Luftballons in den Himmel steigen, um sich von ihrem Teamkameraden zu verabschieden. «Vergessen werden wir ihn trotzdem nicht!», versprach Boralewski im Namen des Vereins und der Gemeinschaft von Güstrow, die weiterhin unter dem Schock des Verlustes steht.