Darum gehts
- Hitzewelle in Südeuropa: Temperaturen über 30 Grad werden zur tödlichen Bedrohung
- Frankreich, Italien und Spanien melden hitzebedingte Todes- und Notfälle
- Spanien verzeichnet 102 Hitzetote, darunter ein zweijähriges Kind
Eine Hitzewelle hat Südeuropa fest im Griff. Die Temperaturen von deutlich mehr als 30 Grad werden zur tödlichen Bedrohung. In mehreren Ländern starben Menschen hitzebedingt. Ein Überblick.
Frankreich
Bei der aktuellen Hitzewelle in Frankreich sind nach Angaben der Regierung drei Menschen ums Leben gekommen. Es gebe zwei Tote nach hitzebedingten Beschwerden, sagte die französische Umweltministerin Agnès Pannier-Runacher (51) am Mittwochvormittag. Später kam noch ein weiteres Opfer hinzu. Mehr als 300 Menschen wurden zudem von Rettungskräften notversorgt. Unter den Opfern ist auch ein Mädchen (†10), das im Schloss Versailles zusammenbrach.
Italien
Italien zählt in der aktuellen Hitzewelle mindestens drei Tote. Alle Hitzeopfer sind Männer. Zwei von ihnen starben auf Sardinien. In der Nähe der Gemeinde Budoni an der Ostküste erlitt ein Mann (†75) einen Schwächeanfall, von dem er sich nicht mehr erholte, wie die Rettungsdienste mitteilten. An einem Strand bei San Teodoro, ebenfalls an der Ostküste, starb ein weiterer Mann (†60). Auf der Nachbarinsel von Korsika überschritten die Temperaturen in den vergangenen Tagen mehrfach die Grenze von 40 Grad.
Im Westen Italiens, in der Stadt Genua, wurde ein Mann (†85) wegen hitzebedingter Beschwerden in ein Spital eingeliefert, wo er starb. Das berichtet der «Corriere della Sera».
Der Zeitung zufolge wurde an der Autobahn A4 auf einem Rastplatz zwischen Sirmione und Peschiera del Garda am Gardasee zudem der Fahrer (†70) eines Lastwagens leblos aufgefunden. Er sass an Bord des Fahrzeugs. Die genaue Todesursache ist noch unbekannt. Der Arzt, der zum Rastplatz eilte, soll aber nicht ausgeschlossen haben, dass der Tod des Mannes mit den hohen Temperaturen der vergangenen Tage zu tun haben könnte.
Spanien
Spanien hat der Hitze-Hammer voll erwischt – mit tödlichen Folgen. Die erste Hitzewelle des Jahres hat mindestens 102 Menschen das Leben gekostet. Das teilte das landesweite Sistema de Monitorización de la Mortalidad Diaria (MoMo), das alle Todesfälle systematisch erfasst, am Donnerstag mit. Unter den Toten war unter anderem ein Kind (†2), das die Eltern in der spanischen Region Katalonien mehrere Stunden allein im Auto in der prallen Sonne zurückgelassen hatten. Die spanische Justiz ermittelt.
In zwölf der 17 spanischen Provinzen gilt laut der spanischen staatlichen Wetterbehörde Amet weiterhin eine Warnung vor extremen Temperaturen und lokal sehr starken Gewittern. Das MoMo-System hat in den sechs Monaten seit Jahresbeginn insgesamt 380 Todesfälle registriert, die auf hohe Temperaturen in Spanien zurückzuführen sind.
Nach Angaben von Amet erlebte Spanien den heissesten Juni seit Beginn der Aufzeichnungen. Am Samstag waren in Huelva im Süden des Landes 46 Grad gemessen worden, eine neue Höchsttemperatur für den Monat Juni.