«Habe nie so viel geweint»
Norwegerin gewinnt 120 Millionen im Lotto – jetzt ist fast alles weg

Eine Frau aus Norwegerin gewann 120 Millionen Franken im Lotto. Ein Jahr später ist so gut wie nichts mehr von dem Geld übrig. Und die Seniorin ist überglücklich.
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Ingrid Roterud Mathisen, Sprecherin der Lottogesellschaft Norsk Tipping, informierte die Norwegerin über ihren Mega-Gewinn.
Foto: Screenshot Norsk Tipping

Darum gehts

  • Lotto-Millionärin verschenkt fast gesamten Gewinn von 120 Millionen Euro
  • Seniorin spendet für Brustkrebsforschung und unterstützt grosszügig ihre Familie
  • Bei anderen Lottogewinnern folgte der Absturz
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Johannes HilligRedaktor News

Die richtigen Zahlen machten Grethe H.* (78) zu einer Multi-Millionärin. Sie knackte im Januar 2024 den Euromillions-Jackpot. Ihr Gewinn: 120 Millionen Euro (umgerechnet 112 Millionen Franken). Doch jetzt ist der Grossteil weg.

Laut den neuesten Steuerunterlagen, die öffentlich einsehbar sind, besitzt die Seniorin «nur» noch umgerechnet 36,58 Millionen Franken. Ihr Einkommen für das Jahr 2024: umgerechnet 2 Millionen Franken. Der Grund: Sie hat so gut wie alles verschenkt und gespendet. Unter anderem für den Kampf gegen Brustkrebs. 

Immobilien, Firmengründung und Reisen

«Sie hat nicht nur viel Geld an verschiedene Organisationen gespendet, die sie selbst unterstützen wollte, sondern auch grosszügig mit ihrer Familie geteilt», sagt Ingrid Roterud Mathisen, Sprecherin der Lottogesellschaft Norsk Tipping, zur Zeitung «Dagbladet». Sie dient als Vermittlerin.

Denn die Seniorin will nicht in der Öffentlichkeit erscheinen. Die 78-Jährige habe sich selber einige Immobilien gekauft und mehrere Träume erfüllt, so Mathisen weiter. Ihre Familie soll das Geld unter anderem für eine Firmengründung, Weiterbildungen und Reisen genutzt haben.

«Meine täglichen Gewohnheiten sind dieselben wie vorher»

«Es war ein ganz besonderes Jahr mit vielen Eindrücken und vielen Emotionen. Tatsächlich habe ich wahrscheinlich nie so viel geweint wie im Jahr 2024», wird H. in einer Mitteilung von Norsk Tipping zitiert, wie «Bild» berichtet. Sie sei einfach so dankbar, über den Geldsegen. Die Tränen habe sie oft vor Glück vergossen. 

Der 120-Millionen-Gewinn habe dennoch ihr Leben nicht komplett durcheinandergebracht. «Meine täglichen Gewohnheiten sind dieselben wie vorher, auch wenn ich nicht mehr auf den Preis achten muss. Aber bei grösseren Anschaffungen bin ich wohl etwas weniger sparsam gewesen.»

Grethe H. hat offenbar alles richtig gemacht. Denn oft erleben Lottogewinner einen tiefen Absturz, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt. Auf das riesige Glück im Spiel folgte immer wieder Pech im Leben.

1 Million im Lotto gewonnen – drei Monate später im Spital

Im Oktober dieses Jahres sorgte das Schicksal des Briten Adam Lopez für Schlagzeilen. Der Gabelstaplerfahrer gewann mit einem Rubbellos umgerechnet über eine Million Franken.

Den Mega-Gewinn wollte er natürlich feiern. Doch dann hörte er damit nicht mehr auf. Drei Monate lang zog er von Pub zu Pub und von einer Party zur anderen. Das wilde Leben schadete seinem Konto und besonders seiner Gesundheit. Er bekam eine Thrombose im Bein, die zu einer beidseitigen Lungenembolie führte. Plötzlich konnte er weder laufen noch atmen. Anfang September landete Lopez deshalb in der Notaufnahme. «Das war ein gewaltiger, gewaltiger Weckruf», sagte der 39-Jährige zu BBC.

Aus seinem Unglücksfall hat er nun eine Lehre gezogen, wie er dem Sender erzählt: «Es spielt keine Rolle, ob man eine Million, 100 Millionen, eine Milliarde oder eine Billion hat – wenn man im Krankenwagen liegt, ist all das völlig irrelevant.» Nachdem er direkt nach dem Gewinn seinen Job gekündigt hatte, will er sein Leben nun wieder herumreissen.

Amerikanerin teilt nicht und verliert alles

Die US-Amerikanerin Denise Rossi war bereits 25 Jahre mit ihrem Ehemann Thomas verheiratet, als sie 1996 1,3 Millionen Dollar (etwa 1'037'100 Franken) im Lotto gewann. Die Summe war so enorm, dass sie auf eine Idee kam. Sie erzählte ihrem Mann nichts davon und reichte im nächsten Moment die Scheidung ein.

Dieser willigte völlig überrumpelt ein. Doch nach der Scheidung kam die Wahrheit schliesslich ans Licht. Ein kalifornisches Gericht sah darin einen betrügerischen Verstoss in der Offenlegung der Vermögenswerte. Als Konsequenz sprach das Gericht dem Ex-Mann die gesamte Gewinnsumme zu. Die eigentliche Lottogewinnerin ging damit leer aus.

Lottomillionär lebte am Ende von AHV

Auch der erste Schweizer Lotto-Millionär Werner Bruni (†78) konnte nicht lange von seinem Gewinn leben. 1979 knackte Bruni den ersten Jackpot, 1,7 Millionen Franken flossen auf sein Konto. Sieben Jahre später war er bereits wieder pleite. Später lebte er von der AHV und von Zusatzversicherungen.

* Name der Redaktion bekannt 

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