Geburtstagsbrief aufgetaucht?
Trump soll Epstein mit Nacktskizze gratuliert haben

Neue Vorwürfe gegen Donald Trump im Zusammenhang mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein: Ein Bericht über einen Gratulationsbrief mit einer anzüglichen Zeichnung sorgt für Aufsehen. Der US-Präsident tobt.
Publiziert: 05:44 Uhr
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Aktualisiert: 08:41 Uhr
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«Fake News»: US-Präsident Donald Trump bestreitet, den Brief geschrieben zu haben.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Donald Trump bestreitet Verbindung zu Epstein-Brief mit anzüglicher Skizze
  • Er bezeichnet entsprechenden Bericht als «Fake News» und droht mit Klage
  • Jeffrey Epstein missbrauchte über Jahre Minderjährige, starb 2019 in Gefängniszelle
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Georg NopperRedaktor News

Der Fall um Sexualstraftäter und Multimillionär Jeffrey Epstein (1953–2019) wird für US-Präsident Donald Trump (79) zunehmend zum Problem. Eine Sammlung von Briefen, die Epstein zu seinem 50. Geburtstag im Jahr 2003 geschenkt wurde, enthält laut einem Bericht des «Wall Street Journal» eine Notiz mit Trumps Namen – und die Skizze einer nackten Frau.

Die Zeichnung zeigt demnach die Brüste der Frau und anstelle der Schamhaare eine «Donald»-Unterschrift. Dazu in Schreibmaschinenschrift: «Happy Birthday – und möge jeder Tag ein weiteres wunderbares Geheimnis sein.»

«Ich zeichne keine Bilder von Frauen»

Trump bestreitet gegenüber der Zeitung, sowohl den Brief geschrieben als auch den Akt gezeichnet zu haben. Zudem drohte er mit einer Klage, sollte der Artikel veröffentlicht werden. «Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie ein Bild gezeichnet. Ich zeichne keine Bilder von Frauen», wird der Präsident zitiert. «Das ist nicht meine Sprache. Das sind nicht meine Worte.»

Bei dem Bericht handle es sich um ein «weiteres Beispiel für Fake News», so Trump. Als Reaktion ging Trump auf seiner Plattform Truth Social in die Offensive: Er habe Generalstaatsanwältin Pam Bondi (59) angewiesen, «alle relevanten Aussagen vor der Grand Jury» im Fall Epstein vorzulegen, sofern das Gericht das genehmige. Bondi erklärte in der Folge auf X, dass sie noch am Freitag dazu bereit sei, obwohl es wahrscheinlich erheblich länger dauern werde, bis die Richter eine solche Massnahme genehmigen würden.

Vize-Präsident J. D. Vance (40) eilte Trump auf X zu Hilfe: «Verzeihen Sie mir meine Ausdrucksweise, aber diese Geschichte ist kompletter und absoluter Bullshit.» Das «Wall Street Journal» sollte sich in den Augen von Vance «schämen, sie veröffentlicht zu haben».

Von Wahlversprechen zu «Schwindel» der Demokraten

Die in einem Album gesammelten Geburtstagsbriefe waren dem Bericht zufolge Teil der Dokumente, die von Beamten des Justizministeriums im Rahmen der Ermittlungen gegen Epstein untersucht wurden. Trump wurde mehrfach mit Epstein fotografiert und gefilmt.

Der Druck auf Trump wird auch aus dem eigenen Lager immer grösser, Akten zum Fall Epstein zu veröffentlichen. Nicht zuletzt, weil es sich dabei um eines seiner Wahlversprechen handelt. Trump bezeichnet die Affäre um den Multimillionär neuerdings als «Schwindel» der Demokraten.

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Epstein missbrauchte über viele Jahre systematisch Minderjährige. Seine Verhaftung sorgte weltweit für Aufsehen, weil er über beste Kontakte bis in die höchsten Gesellschaftskreise – unter anderem zu Trump und zum früheren US-Präsidenten Bill Clinton (78) – verfügte.

Epstein starb 2019 in seiner Gefängniszelle in New York. Dem FBI zufolge beging er Selbstmord. Ein unlängst von der Behörde veröffentlichtes Überwachungsvideo sollte diesbezüglich Klarheit schaffen. Wie das Magazin «Wired» berichtete, waren bei der Aufnahme aus der Todesnacht allerdings fast drei Minuten herausgeschnitten worden.

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