Darum gehts
- Frau verletzt mehrere Menschen mit Messer im Hamburger Hauptbahnhof. Polizei ermittelt
- Kein politisches Motiv vermutet, möglicher psychischer Ausnahmezustand der Tatverdächtigen
- 18 Menschen wurden verletzt, davon vier mit lebensbedrohlichen Verletzungen
Was genau ist passiert?
Der Horror begann um 18.05 Uhr am Freitag in Hamburg. Eine Frau stach auf dem Bahnsteig zu den Gleisen 13 und 14 «offenbar wahllos» auf Passanten ein, wie die Polizei nach der Tat mitteilte. «Ich hatte zum Glück keine Kopfhörer drin, deswegen habe ich mitbekommen, wie alle angefangen haben zu schreien. Und dann sind alle weggerannt», sagt eine Augenzeugin zum «Hamburger Abendblatt».
Wie viele Menschen wurden verletzt?
Insgesamt wurden dabei 18 Menschen verletzt, vier davon, drei Frauen (24,52 und 85) und ein Mann (24), erlitten lebensbedrohliche Verletzungen. Am Samstagmittag teilt die Polizei mit: Alles Verletzten sind stabil.
Die Horror-Attacke löste einen Grosseinsatz von Rettungskräften, Feuerwehr und Polizei aus. Von der Feuerwehr waren dem Sprecher zufolge 63 Rettungs- und Einsatzkräfte vor Ort.
Wie wurde die Täterin gestoppt?
Durch «das sehr schnelle Eingreifen» zweier Passanten, die sich auf dem Bahnsteig befanden, sowie einer Streife habe der Angriff unterbrochen werden können. Die Frau wurde dann umgehend festgenommen.
Was ist über die Täterin bekannt?
Laut der Polizei handelt es sich bei der Täterin um eine Deutsche (39). Sie liess sich widerstandslos festnehmen. Auf X kursiert ein Video, das die Verhaftung zeigen soll. Zu sehen ist eine grosse, schlanke Frau. Sie trägt eine Jogginghose und eine dunkle Kapuzenjacke.
Das Messer wurde sichergestellt. Die Polizei geht davon aus, dass die Verdächtige allein gehandelt hat. Sie soll in eine Psychiatrie eingewiesen.
Die Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Polizei bittet Zeugen, die Fotos oder Videos gemacht haben, das Material auf einem Hinweisportal hochzuladen.
Gibt es ein Motiv?
«Wir haben bislang keine Hinweise darauf, dass die Frau in politischer Motivation gehandelt haben könnte», sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth in der ARD. Es gebe aber «erste Erkenntnisse, anhand derer wir insbesondere prüfen, ob sich die Frau in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben könnte», erklärte er später auf X. Es bestünden «inzwischen sehr konkrete Hinweise auf eine psychische Erkrankung», so die Polizei am Samstag. Hinweise darauf, dass sie zum Zeitpunkt der Tat unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stand, bestünden derzeit nicht.
Wie «Bild» berichtet, soll die 39-Jährige schon mehrmals in einer Psychiatrie gewesen sein. Darüber hinaus sei sie polizeibekannt.
Wie hat Bundeskanzler Friedrich Merz reagiert?
Bundeskanzler Friedrich Merz (69) meldet sich auf X zu Wort. «Die Nachrichten aus Hamburg sind bestürzend. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen», schrieb er. Merz dankte weiter allen Einsatzkräften vor Ort für ihre schnelle Hilfe und bot dem Bürgermeister Hamburgs Peter Tschentscher (59) die Unterstützung der Bundesregierung an.
Was sagt die Deutsche Bahn?
«Wir sind tief bestürzt über die Gewalttat am frühen Abend. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Verletzten», erklärte die Deutsche Bahn (DB) auf X.
Die DB richtete zudem eine Hotline für Betroffene und Angehörige ein.
Am Samstagmorgen waren wieder alle Gleise und Bahnsteige für den Zugverkehr freigegeben. Zuvor mussten wegen der Spurensicherung und Ermittlungen Gleise 11 bis 14 gesperrt werden.