Darum gehts
- Jugendgruppe in Wien wegen Verbrechen gegen Lehrerin angeklagt
- Erpressung, Diebstahl und sexueller Missbrauch über Monate hinweg
- Sieben Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren beteiligt
Was die Wiener Staatsanwaltschaft sieben Jugendlichen vorwirft, lässt sich nur schwer vorstellen. Wie der «Standard» berichtet, soll die Gruppe eine Lehrerin erpresst, bestohlen und sogar sexuell missbraucht haben. Alle Angeklagten sind im Alter von 14 bis 17 Jahren.
Der Fall begann laut Anklage im April 2024, als die Lehrerin einvernehmlichen Sex mit einem minderjährigen Ex-Schüler (16) hatte. Aus Angst, dass sich das Techtelmechtel in der Schule herumsprechen würde, sei es zu weiteren Treffen gekommen. Die Situation eskalierte, als der Jugendliche hierzu Freunde mitbrachte, die sich als Mitglieder einer Jugendgang ausgaben.
Gestohlene Uhr in anderer Wohnung gefunden
In der folgenden Zeit geriet die Frau zunehmend unter Druck. Es kam zu Drohungen, Diebstählen und sexuellen Übergriffen. Ein erst 15-jähriger Iraker wird beschuldigt, sie zu Geldzahlungen und dem Kauf von Suchtmitteln gezwungen zu haben. Zudem wurden ihre Bankdaten für 31 Taxifahrten verwendet.
Der Fall gipfelte im Januar 2025, als es in der Wohnung der Lehrerin brannte. Videoaufnahmen und DNA-Spuren deuten auf die Beteiligung einiger Angeklagter hin. Eine mutmasslich gestohlene Uhr aus der Wohnung wurde später bei der Schwester eines Beschuldigten gefunden.
Ermittlungen nach Wohnungsbrand
Wie «Der Standard» weiter meldet, bestreiten die Jugendlichen bislang alle Vorwürfe oder verweigern die Aussage. Der 15-Jährige gab lediglich zu, auf Kosten des Opfers Taxi gefahren zu sein. Die Anklage umfasst zahlreiche schwere Delikte wie Erpressung, Diebstahl, Rauschgifthandel, sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung und Brandstiftung.
Drei der sieben Angeklagten befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen begannen nach dem Wohnungsbrand im Januar des Jahres, da die Polizei einen Zusammenhang mit Jugendkriminalität vermutete. DNA-Spuren an Zigarettenstummeln am Tatort konnten zwei Verdächtigen zugeordnet werden.
Die Vorwürfe basieren hauptsächlich auf den Aussagen des mutmasslichen Opfers und forensischen Beweisen. Die Lehrerin schilderte in Polizeivernehmungen detailliert die Ereignisse der vergangenen Monate. Für alle Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.