Er eifert Putin und Kim nach
Das musst du zu Trumps Militärparade wissen

Trumps Militärparade in Washington D.C. sorgt für Kontroversen. Während der Präsident die Kosten von bis zu 45 Millionen Dollar als «Peanuts» bezeichnet, kritisieren Politiker beider Parteien die Veranstaltung als autoritäre Geste.
Publiziert: 02.06.2025 um 17:46 Uhr
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Ausgerechnet zum 79. Geburtstag von US-Präsident Donald Trump findet in Washington eine grosse Militärparade statt.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Trump plant Militärparade in Washington zum 250. Jahrestag der US-Armee
  • Kritik von Demokraten und Ex-Militärs
  • Parade kostet zwischen 25 und 45 Millionen Dollar, 6500 Soldaten beteiligt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marian NadlerRedaktor News

Exorbitante Militärparaden kennt man vor allem von den antidemokratischen Regierungen aus Nordkorea oder Russland. Nun tun die USA es ihnen gleich.

Pünktlich zu Donald Trumps 79. Geburtstag am 14. Juni werden in Washington Soldaten und Kriegsgerät aufgefahren. Eigentlich soll an diesem Tag der 250. Jahrestag der US-Armee gefeiert werden. Es ist aber davon auszugehen, dass der US-Präsident sich die Chance nicht entgehen lassen wird, die Parade zur grossen Trump-Show zu machen. Blick beantwortet die wichtigsten Fragen zur Armee-Feier. 

Wer brachte Trump auf die Idee für die Militärparade?

Während seiner ersten Amtszeit beobachtete Trump 2017 in Paris die zweistündige Militärprozession zum französischen Nationalfeiertag. Damals soll der Republikaner dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron (47) gesagt haben, die Amerikaner würden auch eine haben, nur besser.

Welche Ausrüstung wird zu sehen sein?

Wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt, bringt die US-Armee für die Feierlichkeiten 6500 Soldaten, 150 Fahrzeuge und 50 Flugzeuge nach Washington. Mehr als 25 Abrams-Panzer sollen laut dem US-Militär an der Parade teilnehmen, ferner 28 Stryker-Radschützenpanzer, vier Fahrzeuge selbstfahrender Artillerie des Typs Paladin sowie Haubitzen der Typen M777 und M119. 

In der Luft werden Apache-, Black-Hawk- und Chinook-Helikopter die Parade begleiten. Auch ältere Kampfjets wie der B-25-Bomber und die P-51 Mustang aus dem Zweiten Weltkrieg sind Teil des Ganzen. Zudem stehen 34 Pferde, zwei Maultiere und ein Hund im Einsatz. 

Was kostet die Parade?

Schätzungen von US-Beamten zufolge wird die Parade die US-Armee zwischen 25 und 45 Millionen Dollar (zwischen 20 und 36 Millionen Franken) kosten. Berücksichtigt wurden darin die Kosten für die Parade selbst, Auslagen für den Transport der Ausrüstung sowie Unterbringung und Verpflegung der Truppen. 

Nicht einberechnet in den Schätzungen sind die Kosten, die der Stadt Washington entstehen. Dabei könnte allein die Reparatur von Washingtons Strassen bis zu 16 Millionen Dollar (13 Millionen Franken) kosten.

Trump verteidigte den Kostenaufwand in einem Interview mit NBC News. Es handle sich um «Peanuts» im Vergleich zu dem Wert, den die Parade darstelle.

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Wer sieht die Parade kritisch?

Kritik für die Parade gab es gleich von mehreren Seiten. Dass Trump die Armee ausgerechnet an seinem Geburtstag aufmarschieren lasse, sei «eine Schande», kritisierte der demokratische Senator Jack Reed aus Rhode Island. Trump gehe es nur um sein Ego. Reeds Parteikollege Steve Cohen aus Tennessee ging sogar noch weiter und brachte einen Gesetzesentwurf ein, der die Verwendung öffentlicher Gelder für «die Demonstration militärischer Macht zur persönlichen Verherrlichung» verbieten soll.

Über die Militärparade beschwerten sich auch mehrere Ex-Militärs. «Donald Trump hat immer wieder autoritäre Tendenzen gezeigt, und dies ist nur ein weiteres besorgniserregendes Beispiel», kritisierte der frühere Generalmajor Paul Eaton (75). «Für jemanden, der in der Vergangenheit die Taktiken von Saddam Hussein oder Wladimir Putin bewundert hat, ist klar, dass es bei einer Militärparade nicht darum geht, das Militär zu grüssen – es geht darum, den Gruss des Militärs an ihn zur Schau zu stellen», sagte er dem Magazin «Time».

Auch aus der eigenen Partei gab es Kritik für die Trump-Show: «Wir sind nicht Nordkorea. Wir sind nicht Russland, wir sind nicht China», ärgerte sich der republikanische Senator John Kennedy aus Louisiana.

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