Darum gehts
- Neue E-Mails deuten auf Trumps Verbindung zu Epsteins Pädophilenring hin
- Politischer Druck wächst, vollständige Veröffentlichung der Epstein-Dokumente steht bevor
- Trump könnte bis zu 10 Prozent seiner MAGA-Basis verlieren
Wieder ein Leak, wieder ein Aufschrei, wieder die Frage: Wird diesmal wirklich etwas hängenbleiben? Die gerade veröffentlichten Mails aus dem Umfeld des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein (†66) legen nahe, dass US-Präsident Donald Trump (79) weit mehr wusste, als er bisher zugegeben hat – und bringen die «Epstein Files» zurück ins politische Zentrum Washingtons.
In den drei Mails, die von Demokraten im US-Repräsentantenhaus publik gemacht wurden, beschreibt Epstein selbst, Trump habe «Stunden in meinem Haus» mit einem seiner minderjährigen Opfer verbracht. In einer weiteren Nachricht an Autor Michael Wolff (72) heisst es, «natürlich wusste er von den Mädchen». Es ist die bislang deutlichste Verbindung zwischen dem US-Präsidenten und dem Pädophilenring, der seit Jahren Politik und Justiz erschüttert.
Schon frühere «Beweise» verpufften
Doch ist das jetzt der Beweis, die berühmte «Smoking Gun», die Trumps Mitschuld beweist? Zum ersten Mal stammen die Anschuldigungen nicht aus zweiter Hand, nicht von anonymen Quellen – sondern von Epstein selbst. Der Mann, der das System kannte, das er selbst geschaffen hatte. Es ist kein gerichtsfester Beweis – aber es ist der bislang klarste Hinweis darauf, dass Trump tiefer im Sumpf steckte, als er zugibt.
Es ist aber auch nicht das erste Mal, dass eindeutige Beweise auftauchen. Schon frühere Leaks – etwa ein von Trump unterschriebener Geburtstagsbrief an Epstein, alte Fotos von gemeinsamen Partys in Palm Beach oder Einträge in Epsteins berüchtigtem Adressbuch – sorgten kurz für Aufregung, versandeten dann aber im politischen Lärm. Kein Skandal blieb kleben. Zumindest bis jetzt.
Politisch aber kommen die Mails zu einem heiklen Zeitpunkt. Das Repräsentantenhaus steht kurz vor einer Abstimmung über die vollständige Veröffentlichung der geheimgehaltenen Epstein-Dokumente.
Selbst Teile von Trumps eigener Basis fordern Transparenz – allen voran die ultrakonservative Abgeordnete Marjorie Taylor Greene (51), die droht, Namen mutmasslicher Täter öffentlich vorzulesen. Damit stellt sie sich offen gegen Trump und seine Verbündeten im Weissen Haus, die seit Monaten versuchen, die Veröffentlichung zu blockieren.
Das Gespenst, das nicht verschwindet
Beobachter in Washington sprechen von einem Wendepunkt: Die Affäre, die Trump jahrelang mit einem Achselzucken abtat, wird zunehmend zu einem Risiko – auch für seine Macht im eigenen Lager. Laut Berichten der Financial Times könnte Trump bis zu zehn Prozent seiner MAGA-Basis verlieren, sollte sich der Verdacht erhärten, dass er mehr wusste, als er zugibt.
Die brisanten Mails werfen also weniger eine juristische als eine politische Frage auf: Wie lange kann Trump noch behaupten, nichts gewusst zu haben, wenn sein Name immer wieder in Epsteins Dunstkreis auftaucht? Der Fall ist ein Gespenst, das er nicht loswird – egal, wie oft er «Fake News» ruft. Ob diese neuen E-Mails nun tatsächlich der «rauchende Colt» sind, der seine Karriere verbrennt? Noch fehlt der letzte Beweis. Aber der Rauch wird dichter.