Darum gehts
- Russland, China und Iran verbreiten Desinformationen zum Mord an Charlie Kirk
- Verschiedene Theorien zielen darauf ab, die amerikanische Demokratie zu schwächen
- Staatliche Medien erwähnten Kirk in einer Woche über 6200 Mal
Seit der Ermordung des konservativen Influencers Charlie Kirk (†31) schwappt eine von Russland, China und dem Iran orchestrierte Welle von Desinformationen durch die sozialen Netzwerke. In nur einer Woche haben die drei Mächte Kirk mehr als 6200 Mal in ihren staatlichen Medien erwähnt. Das zeigt eine Analyse von Newsguard, einem Unternehmen, das sich auf das Aufspüren von Online-Falschmeldungen spezialisiert hat.
Hinter den Kampagnen steht eine klare Strategie – mit nur einem Ziel: die amerikanische Demokratie zu schwächen und ihre eigenen geopolitischen Interessen zu verfolgen. Dabei verfolgen die Staaten unterschiedliche Theorien.
Russland zeigt mit dem Finger auf die Ukraine oder den sogenannten Deep State, der die USA von unten bedrohe. Der Iran beschuldigt den Mossad. und China betont die innere Spaltung der Vereinigten Staaten. Die drei Regime versuchen so, den Tod des rechten Influencers dafür zu nutzen, Spannungen zu schüren und das Vertrauen in die Institutionen zu untergraben.
Russland spielt die Ukraine-Karte
Konkret versuchten russische Medien, den Mord direkt mit dem Krieg in der Ukraine in Verbindung zu bringen. Kreml-freundliche Beamte und Accounts deuteten an, dass Kiew etwas damit zu tun haben könnte. Newsguard stellt fest, dass diese Art von Anschuldigungen an jene erinnern, die nach dem Mordversuch an Donald Trump (79) im vergangenen Jahr erhoben wurden, obwohl sie keinerlei Verbindung zur Ukraine hatten.
In der Vergangenheit haben Russland und andere gegnerische Mächte solche Geschichten auch mithilfe von Bots verbreitet, die sich als US-Bürger ausgaben, wie die «New York Times» berichtet. Einige Ultranationalisten wie der Russe Alexander Dugin (63) gehen sogar noch weiter: Er behauptet, der Deep State und die Stiftungen des Milliardärs und Philanthropen George Soros (95), die den Verschwörungstheoretikern ein Dorn im Auge sind, hätten den Mord an Charlie Kirk aufgrund seines Glaubens und seiner patriotischen Werte in Auftrag gegeben.
Desinformation ohne Grenzen
Teheran beschuldigt seinerseits den israelischen Geheimdienst, der den Anschlag inszeniert haben soll, um von den Übergriffen in Gaza abzulenken. Peking wiederum zeichnet das Bild eines tief gespaltenen Amerikas. Ein pro-chinesisches Konto auf X behauptete fälschlicherweise, dass der Schütze die Kampagne von Donald Trump im Jahr 2020 finanziell unterstützt habe.
Doch das Phänomen ist nicht auf ausländische Mächte beschränkt. Auch in den USA gibt es immer mehr Verschwörungstheorien. Einige Stimmen, die der extremen Rechten nahestehen, aber auch einzelne Stimmen aus dem Weissen Haus wie der stellvertretende Stabschef Stephen Miller (40), sprechen von einer koordinierten Operation der amerikanischen Linken. Ohne auch nur den geringsten greifbaren Beweis zu liefern.
Der republikanische Gouverneur von Utah, Spencer Cox (50), machte jedoch deutlich, dass der Verdächtige Tyler Robinson (22) allein gehandelt habe. Bisher gibt es keine Beweise, die das Verbrechen mit einer Organisation in Verbindung bringen. Die Verschwörungsmaschinerie scheint jedoch bereits in Gang gesetzt worden zu sein.