Es war einfach ein überfüllter Zug, einfach ein Bild, das Greta Thunberg (16) von sich postete. Der Tweet zeigte sie, wie sie in einem überfüllten Zug der Deutschen Bahn zwischen Basel und Kassel (D) am Boden sass.
Von der schwedischen Klimakämpferin weiss man ja: Sie twittert von überall her, macht aus ihren Reisen per Boot und Bahn kein Geheimnis.
Und dann versuchte die Deutsche Bahn, Gretas Tweet für eine PR-Aktion zu nutzen, bat um Entschuldigung, dass Greta im ICE 74 ab Basel keinen Sitzplatz mehr fand. Und informierte die Community aber gleichzeitig, dass die Umweltaktivistin ab Kassel ihre Reise auf einem Sitz im bequemen 1.-Klasse-Abteil fortsetzen konnte.
Datenschutz schaltet sich ein
Doch so einfach ist dieser Fall doch nicht. Die Tweets über Greta haben für die Deutsche Bahn ein Nachspiel, weil sie persönliche Daten einer Kundin preisgegeben hat. Gegenüber tagesspiegel.de sagt ein Sprecher der Berliner Datenschutzbeauftragten Maja Smoltczyk: «Wir nehmen den Einzelfall zum Anlass, um mit der Bahn über den Umgang mit persönlichen Reisedaten zu sprechen. Wir wollen die Bahn mit dem Gespräch für den Datenschutz und den Umgang mit personenbezogenen Reisedaten sensibilisieren.»
Die Bahn selber kündigte eine «juristische Stellungnahme» zum Fall an. Darin soll geprüft werden, ob die Bahn berechtigte Interessen hat, die persönlichen Daten von Greta Thunberg zu veröffentlichen.
SBB gaben keine Daten preis
Greta Thunberg war vorgängig für die Reise von Turin nach Basel vermutlich auch mit den SBB durch die Schweiz gefahren. Doch die Schweizerischen Bundesbahnen wissen genau, wie heikel der Umgang mit Passagierdaten ist. Auf die Anfrage von BLICK, welche Route Greta Thunberg von Turin nach Basel denn eingeschlagen hatte, hiess es am Montag von Seiten der SBB nämlich: «Dazu machen wir aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen keine Angaben.»
Konsequenzen hat der Fall für die Deutsche Bahn – vorderhand – nicht. Ausser Greta Thunberg würde sich persönlich beschweren.