Darum gehts
- Carl Lundström stirbt bei Flugzeugabsturz in Slowenien
- Er war auf dem Weg nach St. Moritz GR
- Er war Wasa-Erbe und Mitbegründer von The Pirate Bay
Als Carl Lundström (†64) am Montag im kroatischen Zagreb in sein Kleinflugzeug stieg, wusste er noch nicht, dass es sein letzter Flug sein sollte. Sein Ziel, St. Moritz GR in der Schweiz, erreichte er nicht.
Stattdessen verschwand die Maschine des schwedischen Unternehmers am Montagmorgen über Velika Planina in Slowenien vom Radar. Zwei Tage lang wurde nach dem Wasa-Erben und seinem Propellerflugzeug vom Typ Mooney M20R Ovation gesucht. Nun herrscht laut der schwedischen Zeitung «Expressen» Gewissheit: Der Wasa-Erbe ist tot.
Die Maschine war bei widrigen Wetterbedingungen und geringer Sicht in eine Berghütte gekracht. Die Leiche Lundströms, der einzigen Person an Bord, wurde am Mittwoch aus dem Keller des völlig zerstörten Gebäudes geborgen. Die genaue Absturzursache ist nach Angaben der slowenischen Polizei noch unbekannt. Der Funkkontakt war am Montag gegen 8.20 Uhr abgebrochen.
Absturzursache unklar
1982 hatte die Familie Lundström Wasa an das Schweizer Pharmaunternehmen Sandoz verkauft. Carl Lundström erhielt für seine Anteile an Wasabröd zehn Millionen Euro (9,6 Millionen Schweizer Franken nach heutigem Wechselkurs). Internationale Bekanntheit erlangte Lundström allerdings nicht für seine Knäckebrot-Vergangenheit, sondern als Unterstützer der Online-Piraterie-Plattform The Pirate Bay.
Lundströms Unternehmen Rix Telecom stattete die Macher der Plattform aus und stellte auch die Server. «Ohne die Unterstützung von Carl Lundström hätte Pirate Bay nicht starten können», sagte Pirate Bay-Sprecher Tobias Andersson einmal im schwedischen TV. Für seine Unterstützung musste Lundström nach einem Urteil im November 2010 in Schweden vier Monate Hausarrest absitzen und 6,5 Millionen Euro (6,2 Millionen Franken) Genugtuung zahlen. Nach dem Urteil wohnte Lundström eine Zeit lang in der Schweiz, zuletzt soll er in Kroatien gelebt haben.