Es waren keine guten Nachrichten für die «Eiserne»-Regatta, die am Samstag in Konstanz stattfinden sollte: Zwei Segler wurden vermisst. Ihr Boot wurde in der Nacht auf Samstag gekentert aufgefunden. «Wir hoffen sehr, dass man die beiden Segler noch lebend findet. Aber es sieht nicht gut aus», sagte Regattaleiter Matthias Hagner dem «St. Galler Tagblatt».
Wie «Bild» am späten Samstagnachmittag berichtet, hat sich die schlimmste Befürchtung bewahrheitet: Die beiden Männer wurden tot aufgefunden. Der Präsident vom Deutsch-Schweizerischer-Motorboot-Club (DSMC) Jürgen Faden (66), der die Regatta ausrichtet, sagte gegenüber der Zeitung: «Die beiden Männer wurden tot geborgen. Das wurde uns von der Polizei mitgeteilt.»
Nationalität der beiden Segler bekannt
Wie die Kantonspolizei Thurgau mitteilt, handelt es sich bei den zwei Verstorbenen um Segler aus Deutschland und Grossbritannien. Der 38-Jährige und der 39-Jährige konnten nur noch tot geborgen werden, schreibt die Polizei in einer Mitteilung. Gemäss den bisherigen Erkenntnissen wollten die beiden am Freitag mit einem Schiff von Friedrichshafen nach Konstanz segeln. Als sie dort nicht eintrafen, wurden sie bei der deutschen Polizei als vermisst gemeldet.
Am Samstagmorgen ging bei der Notrufzentrale der Kantonspolizei Thurgau die Meldung über ein gekentertes Segelschiff ein, das vor Landschlacht im Wasser treibe. Vor Ort stellten die Einsatzkräfte fest, dass es sich um das vermisste Schiff handelt. Die beiden Männer wurden am Samstag vor Münsterlingen TG tot aus dem Wasser geborgen.
Die Tragödie bewegt Seglerinnen und Segler: «Das ist schlimm, wir sind geschockt», sagte ein Paar aus Linda gegenüber dem «Tagblatt». «Der Bodensee ist heimtückisch und eine Böe kann einen ganz schön durchrütteln, wenn man nicht aufpasst». Jürgen Faden ist bestürzt: «Wir sind im Gedanken bei den Angehörigen, ihnen gilt unser tiefes Mitgefühl. Das ist eine wirklich schlimme Tragödie», sagt er. Die Regatta wurde abgesagt.
Vorweihnachtsregatta mit Christbaum an Deck
Auf dem See lief eine gross angelegte Suchaktion mit rund einem Dutzend Schiffen aus Österreich, der Schweiz und Deutschland im Einsatz. Ein Grossaufgebot an Einsatzkräften von Seerettung, Polizei und Feuerwehr waren auf der Suche nach den Seglern. Das Boot wurde geborgen und wird in einen Hafen gebracht.
Die «Regatta der Eisernen» findet traditionell auf dem Bodensee vor Konstanz statt. Bei der Premiere im Jahr 1975 waren nur wenige Boote an den Start gegangen – mittlerweile gehört sie dem Ausrichter zufolge zu den grössten Binnenregatten Europas. Im Schnitt nähmen jedes Jahr mehr als 220 Boote aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil. Die Segler haben bei der Wettfahrt zu dieser Jahreszeit mitunter mit Schneetreiben, vereisten Decks und Nebel zu kämpfen. Manche legen aber auch ein Weihnachtsmannkostüm an – oder stellen sich einen Christbaum an Deck.