Darum gehts
- Ex-US-Präsident Joe Biden hat aggressiven Prostatakrebs mit Knochenmetastasen
- Eine vollständige Heilung ist unwahrscheinlich
- Moderne Therapien können den Krankheitsverlauf verlangsamen
Schock in Washington: Bei Ex-US-Präsident Joe Biden (82) wurde eine «aggressive Form» von Prostatakrebs diagnostiziert. Laut einer Erklärung seines persönlichen Büros am Sonntag hat der Krebs bereits bis in die Knochen gestreut. Biden war im Januar aus dem Amt ausgeschieden. Was bedeutet die Diagnose nun für den Demokraten? Und wie könnte er behandelt werden? Blick beantwortet die wichtigsten Fragen.
Was bedeutet die Diagnose?
Bidens Krebs wird mit einem Gleason-Score von 9 klassifiziert. Keine gute Nachricht, denn: Der Gleason-Score ist ein Bewertungssystem, das auf einer Skala von 1 bis 10 bei Prostatakrebs die Aggressivität des Tumors beschreibt. Je höher der Wert, desto bösartiger und aggressiver ist der Tumor und desto schlechter ist die Prognose.
Prostatakrebs ist nicht gleich Prostatakrebs – sowohl in der medizinischen Klassifikation als auch im klinischen Verlauf existieren verschiedene Formen, die sich in Aggressivität, Entstehung und Prognose unterscheiden. Die überwiegende Mehrheit der Prostatakarzinome sind sogenannte Azinäre Adenokarzinome. Sie machen über 90 Prozent der Prostatakrebs-Erkrankungen aus. Sie entstehen aus den Drüsenzellen der Prostata, die das Prostatasekret produzieren. Daneben existieren seltenere, oft aggressivere Subtypen:
- Das duktale Adenokarzinom entsteht in den Zellen, die die Gänge der Prostata auskleiden.
- Das Urothelkarzinom, auch Übergangszellkarzinom genannt, entwickelt sich aus Zellen, die die Harnröhre auskleiden. Diese seltene Form tritt häufig in Verbindung mit Blasenkrebs auf.
- Das Plattenepithelkarzinom entsteht aus Epithelzellen der Prostata. Epithelzellen sind spezialisierte Zellen, die verschiedene wichtige Funktionen im Inneren und Äusseren des Körpers übernehmen.
- Neuroendokrine Tumore gehen aus sogenannten neuroendokrinen Zellen hervor. Diese Zellen verbinden Eigenschaften des Nerven- und des Hormonsystems, indem sie sowohl Nervenimpulse empfangen als auch Hormone oder Botenstoffe abgeben.
- Sarkome sind ebenfalls selten. Sie bilden sich aus den Muskel- oder Bindegewebszellen der Prostata.
Mediziner unterscheiden zudem nach dem klinischen Erscheinungsbild:
- Man spricht von einem manifesten Karzinom, wenn es klinisch und histologisch nachgewiesen ist. Oft treten beim Patienten bereits Symptome auf. Die Befunde sind in der Regel auffällig.
- Ein latentes Karzinom wird dagegen zufällig entdeckt, etwa bei Autopsien älterer Männer. Symptome werden zumeist keine verzeichnet.
- Das inzidente Karzinom wird bei Operationen, beispielsweise wegen einer gutartigen Prostatavergrösserung, per Zufall entdeckt.
- Beim okkulten Karzinom wurden bereits Metastasen verursacht. Dies, ohne dass der Primärtumor in der Prostata klinisch nachweisbar ist.
Prostatakrebs ist nicht gleich Prostatakrebs – sowohl in der medizinischen Klassifikation als auch im klinischen Verlauf existieren verschiedene Formen, die sich in Aggressivität, Entstehung und Prognose unterscheiden. Die überwiegende Mehrheit der Prostatakarzinome sind sogenannte Azinäre Adenokarzinome. Sie machen über 90 Prozent der Prostatakrebs-Erkrankungen aus. Sie entstehen aus den Drüsenzellen der Prostata, die das Prostatasekret produzieren. Daneben existieren seltenere, oft aggressivere Subtypen:
- Das duktale Adenokarzinom entsteht in den Zellen, die die Gänge der Prostata auskleiden.
- Das Urothelkarzinom, auch Übergangszellkarzinom genannt, entwickelt sich aus Zellen, die die Harnröhre auskleiden. Diese seltene Form tritt häufig in Verbindung mit Blasenkrebs auf.
- Das Plattenepithelkarzinom entsteht aus Epithelzellen der Prostata. Epithelzellen sind spezialisierte Zellen, die verschiedene wichtige Funktionen im Inneren und Äusseren des Körpers übernehmen.
- Neuroendokrine Tumore gehen aus sogenannten neuroendokrinen Zellen hervor. Diese Zellen verbinden Eigenschaften des Nerven- und des Hormonsystems, indem sie sowohl Nervenimpulse empfangen als auch Hormone oder Botenstoffe abgeben.
- Sarkome sind ebenfalls selten. Sie bilden sich aus den Muskel- oder Bindegewebszellen der Prostata.
Mediziner unterscheiden zudem nach dem klinischen Erscheinungsbild:
- Man spricht von einem manifesten Karzinom, wenn es klinisch und histologisch nachgewiesen ist. Oft treten beim Patienten bereits Symptome auf. Die Befunde sind in der Regel auffällig.
- Ein latentes Karzinom wird dagegen zufällig entdeckt, etwa bei Autopsien älterer Männer. Symptome werden zumeist keine verzeichnet.
- Das inzidente Karzinom wird bei Operationen, beispielsweise wegen einer gutartigen Prostatavergrösserung, per Zufall entdeckt.
- Beim okkulten Karzinom wurden bereits Metastasen verursacht. Dies, ohne dass der Primärtumor in der Prostata klinisch nachweisbar ist.
Hinzu kommt, dass die Erkrankung sich bereits auf die Knochen ausgebreitet hat. In diesem fortgeschrittenen Stadium gilt Prostatakrebs im Allgemeinen als nicht mehr heilbar.
Wie viel Zeit bleibt dem Ex-US-Präsidenten noch?
Eine vollständige Heilung erscheint ausgeschlossen, dennoch gibt es moderne Therapien, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und die Lebensqualität des Erkrankten verbessern können. Patienten können – je nach individueller Prognose – noch mehrere Jahre leben.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Da Bidens Tumor hormonempfindlich ist, kann eine Androgendeprivationstherapie (ADT) eingesetzt werden. Diese reduziert den Testosteronspiegel, was das Tumorwachstum hemmt. Bei fortgeschrittenem Prostatakrebs kann auch eine Chemotherapie das Tumorwachstum verlangsamen und Symptome lindern. Die gezielte Bestrahlung von Knochenmetastasen kann ferner Schmerzen reduzieren und die Stabilität der Knochen verbessern.
Eine weitere Option ist die Radionuklidtherapie: Hierbei werden radioaktive Substanzen wie Radium-223 eingesetzt, die sich in den Knochenmetastasen anreichern und gezielt Krebszellen zerstören. Auch die Gabe von knochenstärkenden Medikamenten kann das Leiden verringern. Sie reduzieren das Risiko von Knochenbrüchen und Schmerzen durch Metastasen.
Was war vor der Diagnose über seinen Gesundheitszustand bekannt?
Während seiner Amtszeit gab es immer wieder Spekulationen über Bidens körperliche und geistige Fitness. Offizielle Gesundheitsberichte von Präsidentenarzt Kevin O'Connor attestierten ihm jedoch stets gute Gesundheit und volle Amtsfähigkeit.