Darum gehts
- Ex-Präsident Joe Biden ist an Prostatakrebs erkrankt
- Der Tumor ist hormonempfindlich, was die Behandlung erleichtert
Vergangene Woche wurde Biden bereits wegen eines neu entdeckten Prostataknotens untersucht
Der ehemalige US-Präsident Joe Biden (82) ist US-Medienberichten zufolge an Prostatakrebs erkrankt. Wie die Sender CNN, Fox News und die «New York Times» unter Berufung auf sein Büro berichteten, handelt es sich um eine aggressive, aber behandelbare Form der Krankheit.
Vergangene Woche sei Biden wegen eines neu entdeckten Prostataknotens untersucht worden, nachdem er zunehmende Harnwegsbeschwerden verspürt hatte, heisst es in einem Statement des Büros des Ex-Präsidenten. «Am Freitag wurde bei ihm dann Prostatakrebs und Knochenmetastasen diagnostiziert», heisst es in der Erklärung weiter.
Es handele sich demnach um einen hormonempfindlichen Tumor, was die Behandlungsmöglichkeiten verbessere. Biden und seine Familie würden derzeit gemeinsam mit seinem Ärzteteam über das weitere Vorgehen beraten, hiess es. Weitere Untersuchungen seien geplant. Laut CNN weilte Biden dieses Wochenende in seinem Haus in Wilmington, im Bundestaat Delaware.
Trump, Harris und Obama wünschen rasche Genesung
US-Präsident Donald Trump (78) wünschte seinem Amtsvorgänger derweil eine schnelle und erfolgreiche Genesung. «Melania und ich sind traurig über Joe Bidens jüngste medizinische Diagnose. Wir übermitteln Jill und der Familie unsere herzlichsten und besten Wünsche und wünschen Joe eine schnelle und erfolgreiche Genesung», postete Trump auf Truth Social.
Auch Bidens frühere Vizepräsidentin Kamala Harris (60) hofft auf «eine vollständige und rasche Genesung» des 82-jährigen Ex-Präsidenten. «Joe ist ein Kämpfer», erklärte sie im Onlinedienst X. Er werde sich «dieser Herausforderung mit der gleichen Stärke, Unverwüstlichkeit und dem gleichen Optimismus stellen, die sein Leben und seine Führungsqualitäten immer geprägt haben», fügte sie hinzu.
Der frühere US-Präsident Barack Obama (63), unter dem Biden als Vizepräsident amtiert hatte, meldete sich ebenfalls zu Wort. «Michelle und ich denken an die gesamte Familie Biden. Niemand hat mehr für die Entwicklung bahnbrechender Behandlungsmethoden gegen Krebs in all seinen Formen getan als Joe, und ich bin sicher, dass er diese Herausforderung mit seiner typischen Entschlossenheit und Anmut meistern wird. Wir beten für eine schnelle und vollständige Genesung.»
Zweifel an seiner körperlichen und geistigen Verfassung
Der Demokrat Biden war im Januar aus dem Amt geschieden, als bis dahin ältester Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Ursprünglich hatte er bei der Wahl 2024 erneut für die Demokraten antreten wollen. Doch im Wahljahr gab es zunehmend Zweifel an seiner körperlichen und geistigen Verfassung.
Auch nach dem Ende seiner Amtszeit wies Biden die Spekulationen über einen drastischen gesundheitlichen Abbau während seiner Präsidentschaft immer wieder entschieden zurück. Erst Anfang Mai sagte er dem Sender ABC News, derartige Berichte seien falsch und entbehrten jeder Grundlage.
Mehrere Bücher widmen sich inzwischen dem Thema. Besonders viel Aufmerksamkeit erhält ein neues Werk, das am Dienstag erscheint. Die Journalisten Jake Tapper von CNN und Alex Thompson von Axios führten dafür nach eigenen Angaben Interviews mit etlichen Personen aus dem Umfeld Bidens und der Demokratischen Partei. Ihre Recherchen zeichnen das Bild eines Präsidenten, der zunehmend mit körperlichen und geistigen Einschränkungen zu kämpfen gehabt habe und dessen Umfeld bemüht gewesen sei, dies möglichst vor der Öffentlichkeit zu verbergen.