Bedrohung für den Westen wächst
Atomwaffenfähige Rakete Oreschnik in Belarus stationiert

Belarus hat laut Machthaber Lukaschenko atomwaffenfähige russische Oreschnik-Raketen stationiert. Wächst damit die Gefahr für den Westen? Die Mittelstreckenrakete kann mit zehnfacher Schallgeschwindigkeit fliegen und hat eine Reichweite von 5000 Kilometern.
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Belarus hat nach Angaben von Machthaber Alexander Lukaschenko (71) atomwaffenfähige russische Raketen vom Typ Oreschnik auf seinem Staatsgebiet stationiert.
Foto: AP

Darum gehts

  • Belarus stationiert russische atomwaffenfähige Oreschnik-Raketen auf seinem Staatsgebiet
  • Oreschnik-Raketen fliegen mit zehnfacher Schallgeschwindigkeit und erschweren die Abwehr
  • Die Raketen haben eine Reichweite von rund 5000 Kilometern
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Daniel MacherRedaktor News

Belarus hat nach Angaben von Machthaber Alexander Lukaschenko (71) atomwaffenfähige russische Raketen vom Typ Oreschnik auf seinem Staatsgebiet stationiert. «Die Oreschnik ist seit gestern in Belarus. Und sie wird im Kampf eingesetzt werden», sagte Lukaschenko in seiner Jahresansprache vor der Volksversammlung in Minsk. Russland hatte bereits 2023 taktische Atomwaffen in der ehemaligen Sowjetrepublik stationiert. Belarus gilt als enger Verbündeter Moskaus und stellt sein Territorium seit Beginn des Krieges im Februar 2022 für den russischen Angriff auf die Ukraine zur Verfügung.

Die Oreschnik ist eine neu entwickelte russische Mittelstreckenrakete. Erstmals kam sie im November 2024 zum Einsatz, als Russland ohne nukleare Ladung eine Rüstungsfabrik in der ukrainischen Stadt Dnipro angriff. Präsident Wladimir Putin (73) kündigte im August die Serienproduktion des Systems an. Die Rakete kann mit einem atomaren Sprengkopf bestückt werden.

Bereits im August bei Manöver getestet

Nach Einschätzung von Militärexperten zeichnet sich die Oreschnik vor allem durch ihre technischen Leistungsdaten aus. Sie soll mit bis zu zehnfacher Schallgeschwindigkeit fliegen und eine Reichweite von rund 5000 Kilometern haben. Diese Kombination reduziert die Vorwarnzeit erheblich und erschwert eine Abwehr durch bestehende Luftverteidigungssysteme deutlich.

Belarus hatte im August angekündigt, den Einsatz von Oreschnik-Raketen im Rahmen des russisch-belarussischen Manövers «Zapad-2025» im September zu trainieren. Die Militärübungen fanden in der Nähe der Grenzen der EU und der Nato statt. Der erstmalige Kampfeinsatz der Rakete wurde von Beobachtern als Signal an westliche Staaten gewertet, die der Ukraine Waffen mit grösserer Reichweite liefern und deren Einsatz auf russischem Territorium erlauben.

Technisch ordnet sich die Oreschnik zwischen klassischen ballistischen Raketen und modernen Hyperschallwaffen ein. Ihre Stationierung in Belarus verschiebt mögliche Abschusspositionen weiter nach Westen – und verstärkt damit vor allem ihre strategische Abschreckungswirkung.

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