Ambitioniertes Projekt
Tiber in Rom soll wieder badetauglich werden – ist das realistisch?

Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri will den Tiber innerhalb von fünf Jahren wieder zum Baden freigeben. Trotz ambitionierter Pläne und Gesprächen mit Umweltminister und Regionalpräsident bleiben Zweifel, ob das Ziel realistisch ist.
Publiziert: 11:44 Uhr
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Aktualisiert: 12:23 Uhr
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Der Tiber fließt durch Rom. Seit Jahrzehnten ist das Schwimmen in dem Fluss verboten, zu verdreckt ist das Wasser.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Bürgermeister will Tiber in fünf Jahren wieder zum Baden öffnen
  • Projekt inspiriert von der Seine, wo Schwimmen seit Juli erlaubt
  • In Paris schwammen 100'000 Menschen in zwei Monaten in der Seine
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Das soll sich ändern: In fünf Jahren soll man in Roms Tiber wieder baden können. Dieses ambitionierte Ziel nannte Bürgermeister Roberto Gualtieri (59) nach Medienangaben am Rande einer Veranstaltung im italienischen Pavillon der Expo 2025 im japanischen Osaka.

Bis vor wenigen Jahrzehnten wurde mitten in Italiens Hauptstadt noch gebadet: Im Tiber, der einige Kilometer westlich ins Mittelmeer mündet, haben viele Generationen von Römern schwimmen gelernt. Heute ist das kaum mehr denkbar: Das Schwimmen in dem Fluss ist verboten, zu verdreckt ist er. Nur zum traditionellen Neujahrsspringen in den Fluss trauen sich Mutige ins Wasser.

Gualtieri erklärte nun, inzwischen sei bereits eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden. Mit Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin (71) sowie dem Präsidenten der Region Latium, Francesco Rocca (60), sei er auch schon im Gespräch. Das Projekt sei «absolut realisierbar».

Nicht der erste Versuch

Ob das Ziel innerhalb von fünf Jahren tatsächlich erreicht werden kann, ist jedoch fraglich. In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Initiativen, die den Fluss wieder zum Leben erwecken und ökologisch aufwerten wollten. Sie kamen jedoch kaum über das Planungsstadium oder verliefen im Sande.

Unter anderem der Eintrag von Industrieabwasser aus dem Fluss Aniene und eine anhaltende Rattenplage entlang des Tibers galten bislang als zentrale Hindernisse. Experten warnen immer wieder vor gesundheitlichen Risiken durch das Baden in dem dreckigen Wasser.

Inspiriert ist das ambitionierte Projekt von Paris und der Seine. Seit Juli ist in dem Fluss der französischen Hauptstadt das Schwimmen in drei Freibädern nach mehr als 100 Jahren wieder möglich. Innerhalb von zwei Monaten waren dort etwa 100'000 Menschen schwimmen. Wegen des Erfolgs wurden die Öffnungszeiten teils bis in den September hinein verlängert.

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