Darum gehts
- Lauter Knall in Oslo, Polizei warnte vor nicht detonierten Sprengstoffen
- Grosseinsatz mit Hubschrauber und Drohne, Handgranate kontrolliert gesprengt
- 13-Jähriger festgenommen, nach weiteren möglichen Verdächtigen wird gesucht
In der norwegischen Hauptstadt Oslo ist es am Dienstagabend zu einer Explosion und einem grossen Polizeieinsatz gekommen. Die Polizei schrieb um 21.11 Uhr, dass Anwohner in der Gegend sich von Fenstern fernhalten sollen. «Alle anderen werden gebeten, den Ort nicht aufzusuchen. Es befinden sich noch nicht detonierte Sprengstoffe am Einsatzort.»
Ein Augenzeuge, der in der Nähe wohnt, berichtet gegenüber der Zeitung «Aftenposten» von einem lauten Knall. Als er auf die Strasse gerannt sei, um nachzuschauen, habe er Glassplitter und etwas, das wie eine Granate aussah, entdeckt.
Handgranate militärischer Bauart
Bei einer grossangelegten Polizeiaktion, bei der unter anderem ein Helikopter und eine Drohne eingesetzt wurden, konnten die Beamten schliesslich einen weiteren Sprengkörper kontrolliert zur Explosion bringen. Ein Verdächtiger wurde festgenommen. Wie Medien in Berufung auf nicht namentlich genannte Insider berichten, handelt es sich um einen 13-jährigen Buben. Nach weiteren möglichen Verdächtigen wird gesucht.
Der unschädlich gemachte Sprengsatz war eine Handgranate militärischer Bauart, wie der Einsatzleiter der Polizei, Brian Skotnes, gegenüber Journalisten erklärt. Zu den Hintergründen des Vorfalls meint Skotnes: «Unsere Hypothese ist, dass es sich um Kriminelle handelt, die eine Rechnung mit anderen Kriminellen offen haben, aber wir können nichts ausschliessen.» Das Gebiet sei inzwischen sicher.
Nähe zum Königspalast
Die Explosion ereignete sich in der Nähe eines Universitätscampus im Stadtzentrum. Auch der norwegische Königspalast und die israelische Botschaft sind nur rund 500 Meter weit davon entfernt. Bisher sind keine Verletzten bekannt.
Zum Vorfall kam es einen Tag nach der Sichtung mehrerer verdächtiger Drohnen in Norwegen und Dänemark, die einen vorübergehenden Stopp des Betriebs auf den Flughäfen der beiden Hauptstädte geführt hatte. Bisher gibt es keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen den Drohnen-Sichtungen und der Explosion in Oslo.