Das amerikanische Corona-Protokoll des Grauens
Donald Trumps Totalversagen

Kein anderes Land hat mehr Corona-Infizierte und Todesopfer zu beklagen als die USA. Präsident Donald Trump hat die Gefahren lange Zeit kleingeredet. Dafür steht er massiv in der Kritik. BLICK zeigt das Protokoll des Grauens.
Publiziert: 18.04.2020 um 03:30 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2020 um 02:05 Uhr
21. Juli, Washington: US-Präsident Donald Trump hält die erste Corona-Pressekonferenz seit Monaten ab.
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Nicola Imfeld aus San Diego (USA)

Donald Trump (73) hat in seinen gut drei Jahren als US-Präsident so manchen Skandal praktisch unbeschadet überstanden. Die Corona-Krise könnte dies ändern. Sie überstrahlt in den Vereinigten Staaten derzeit alles: Das öffentliche Leben ist zum Erliegen gekommen, fast alle Bundesstaaten haben einen Lockdown beschlossen. In New York oder Kalifornien dauert die Ausgangssperre bereits seit einem Monat an.

Das Land ist das Epizentrum der Corona-Pandemie: Am Freitagabend (Ortszeit). verzeichneten die USA 710'000 Fälle und mehr als 37'000 Todesopfer – so viele wie kein anderes Land.

Das Coronavirus trifft auch wichtige Stützen der US-Wirtschaft mit voller Wucht. Angesichts neuer Konjunkturdaten von dieser Woche warnten Experten vor einem «beispiellosen Absturz». Betroffen sind vor allem Industrieproduktion, Detailhandel und der Finanzsektor. Insgesamt haben in den vergangenen vier Wochen 22 Millionen Amerikaner um Unterstützung gebeten. Das ist der grösste Verlust an Arbeitsplätzen in den USA seit der Grossen Depression im Jahr 1929.

Anders als in der abstrakten Russland-Affäre oder dem komplizierten Impeachment-Verfahren sind die Auswirkungen der neuartigen Lungenkrankheit für alle Bürgerinnen und Bürger verständlich, sichtbar und unmittelbar spürbar. Amerika ist das Corona-Epizentrum der Welt, weil Donald Trump das Problem zu lange kleingeredet und ignoriert hat. Die Folge waren zu wenige Corona-Tests, eine unvorbereitete und verunsicherte Bevölkerung sowie ein veraltetes Gesundheitssystem, das um wichtige Vorbereitungstage gebracht wurde. Experten sind knallhart: Trumps Corona-Politik hat Menschenleben gekostet.

BLICK zeigt das Protokoll des amerikanischen Corona-Grauens:

Anfang Januar: Erste Warnung

Ein Epidemiologe aus Hongkong warnt den stellvertretenden Sicherheitsberater der USA, Matthew Pottinger (46), vor der Ausbreitung eines neuartigen Virus. Der Sicherheitsstab drängt daraufhin Trump, gegen China vorzugehen und Reisebeschränkungen zu erlassen. Aus Furcht, dem Handelsabkommen zu schaden und China zu verärgern, ignoriert er diese Forderung.

18. Januar: Gesundheitsminister informiert Trump

Am 18. Januar informiert Gesundheitsminister Alex Azar (52) Trump am Telefon über die mögliche Gefahr des Virus. Dieser verbringt zu diesem Zeitpunkt das Wochenende in seinem Golf-Resort Mar-a-Lago in Florida. Laut der «New York Times» soll der US-Präsident zerknirscht gewesen sein wegen dem laufenden Impeachment-Verfahren und kritisierte Azar wegen einer anderen Angelegenheit.

22. Januar: Trump erwähnt in Davos erstmals das Coronavirus

Trump ist in der Schweiz, als der erste Amerikaner vom neuartigen Coronavirus infiziert wird. Der US-Präsident gibt im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos am 22. Januar dem US-Fernsehsender «CNBC» seine erste öffentliche Stellungnahme zum Coronavirus ab. Auf die Frage, ob es derzeit Bedenken wegen einer Pandemie gebe, antwortet Trump: «Nein. Überhaupt nicht. Und wir haben es völlig unter Kontrolle. Es ist eine Person, die aus China kommt, und wir haben es unter Kontrolle. Es wird alles gut werden.»

29. Januar: Coronavirus-Taskforce gegründet

Gesundheitsminister Azar gründet die Coronavirus-Taskforce. Er beruft Anthony Fauci (79), Direktor des nationalen Forschungszentrums für Infektionen, in die Gruppe.

30. Januar: Trump zuversichtlich – WHO widerspricht

Während einer Wahlkampfrede im Bundesstaat Michigan spricht Trump erstmals zu seinen Anhängern über das Coronavirus. «Wir haben es sehr gut unter Kontrolle. Wir haben in diesem Land im Moment sehr wenig Probleme – fünf. Und diese Menschen erholen sich alle erfolgreich.» Am selben Tag erklärt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Coronavirus zu einem «öffentlichen Gesundheitsnotstand von internationaler Bedeutung». Sie gibt 7818 bestätigte Fälle in der ganzen Welt bekannt.

31. Januar: Trump untersagt Chinesen die Einreise in die USA

Trump ergreift seine erste und für Wochen seine einzige, aggressive Massnahme gegen das Virus. Er untersagt am 31. Januar den meisten Ausländern, die kürzlich China besucht hatten, die Einreise in die Vereinigten Staaten. Am gleichen Abend verkündet er in einem Interview auf Fox News: «Wir haben das Virus aus China besiegt.»

5. Februar: Trumps Corona-Tests funktionieren nicht

Die US-Gesundheitsbehörde CDC verschickt Coronavirus-Tests an Labors im ganzen Land. Doch schnell entdecken Experten technische Fehler. Das war zu diesem Zeitpunkt nicht unüblich und kam auch in anderen Ländern vor. Die Trump-Regierung unterlässt es in der Folge aber, funktionierende Corona-Tests von der WHO anzunehmen. Auch lockert der US-Präsident trotz Anfragen privater Krankenhäuser die Vorschriften nicht und hinderte so die Institutionen daran, schnell eigene Tests zu entwickeln. Die Untätigkeit bedeutet, dass die USA im Kampf gegen das Virus hinter Südkorea, Singapur und China zurückfällt. «Wir haben einfach Däumchen gedreht, als das Coronavirus hereinkam», sagt William Hanage, ein Harvard-Epidemiologe.

10. Februar: Trump meint, Coronavirus werde im April «wie ein Wunder» verschwinden

Während die amerikanische Gesundheitsbehörde fieberhaft nach Corona-Tests sucht, macht Trump eine faktisch nicht bestätigte These: In einem Interview deutet er an, dass das warme Frühlingswetter das Virus abtöten könnte. «Es sieht so aus, als ob es im April, wenn es ein wenig wärmer wird, auf wundersame Weise verschwinden wird.»

21. Februar: Trump wird Horror-Szenario mit knapp 600'000 Toten vorgelegt

Der oberste Katastrophenschützer Robert Kadlec schaltet sich ein. Bei einer Übung im Weissen Haus am 21. Februar schockt er mit einem dramatischen Szenario: Das Coronavirus wird ohne Massnahmen einen Drittel der Einwohner, nämlich 110 Millionen Amerikaner, infizieren, von denen 7,7 Millionen in Spitalpflege gebracht werden müssen. Und: Es wird in den USA 586'000 Tote geben!

23. Februar: Coronavirus in 30 Ländern, über 78'000 bestätigte Fälle

Mitte Februar ist eine Zeit, in der Trump nicht mehr viel über die neuartige Lungenkrankheit spricht. Seine Botschaft: Das Coronavirus ist ein kleines Problem, und es wird immer kleiner. In Wahrheit wissen weder Trump noch die Experten genau, wie schlimm es um das Land bereits steht. Der Grund: Die USA verfügt immer noch über keine funktionierenden, flächendeckenden Tests. Am 23. Februar erklärt die WHO schliesslich, dass mittlerweile 30 Länder betroffen sind. Zu jenem Zeitpunkt sind über 78'000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

26. Februar: Trump sagt, die Medien würden das Coronavirus überzeichnen

In der letzten Februarwoche reagieren die amerikanischen Märkte erstmals auf die sich abzeichnende internationale Katastrophe. Und wenn es der Wall Street schlecht läuft, dann schläft auch Donald Trump nicht gut. Der US-Präsident ändert seine Strategie und beginnt, anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Er kritisiert auf Twitter die US-Sender CNN und MSNBC, dass sie mit der Corona-Berichterstattung die Märkte in Panik versetzen würden. Weiter greift er die Demokraten an, die mit ihrer Politik der «offenen Grenzen» für die Infizierten verantwortlich seien.

27. Februar: Trump macht seinen Vize Mike Pence zum Corona-Chef

Es ist die erste Medienkonferenz seit einer gefühlten Ewigkeit, die Trump im ehrwürdigen Presseraum des Weissen Hauses abhält. Dabei ernennt der US-Präsident seinen Vize Mike Pence (60) zum Chef im Kampf gegen das Coronavirus.

28. Februar: Trump nennt das Coronavirus einen «Schwindel»

Es ist der politisch wohl grösste Fehler, den Trump in der Corona-Krise begeht. In einer Wahlkampfveranstaltung vergleicht er das Coronavirus mit der Russland-Affäre und dem Impeachment-Verfahren. «Einer meiner Leute kam zu mir und sagte: ‹Mr. President, sie haben versucht, Sie in Russland zu schlagen, Russland, Russland. Das hat nicht so gut funktioniert. Sie konnten es nicht tun. Sie versuchten das Impeachment. Sie versuchten alles. Und das ist ihr neuer Schwindel.›»

29. Februar: Trump sagt, Impfstoff sei «sehr schnell» zur Verfügung

Trump lobt seine Regierung für die «aggressivsten» und «besten» Massnahmen, die ein Land bislang in der Corona-Krise ergriffen habe. Experten widersprechen vehement. Trump fährt dann fort, dass ein Impfstoff «sehr schnell» zur Verfügung stehen würde. Die WHO rechnet frühestens Anfang 2021 damit. Gleichentags stirbt der erste Amerikaner in einem Spital im Bundesstaat Washington am Coronavirus.

2. März: Trump meint, Coronavirus sei weniger schlimm als die Grippe

Die Forderungen werden immer lauter, dass Trump Empfehlungen für die Risikogruppe – ältere Personen und Menschen mit Vorerkrankungen – herausgeben sollte. Der US-Präsident lehnt ab. Stattdessen gibt er gar zu Bedenken, dass das Coronavirus weniger schwerwiegend sei als die Grippe. «Wir sprechen von einer viel geringeren Anzahl von Todesfällen als bei der Grippe. Ja es ist sehr mild!»

6. März: Trump sagt, jeder könne einen Test bekommen – und stellt sich als Super-Arzt dar

Noch immer gibt es in den USA bei Weitem nicht genügend Corona-Tests. Trump sieht das anders, widerspricht den Experten in Washington, in dem er sagt: «Jeder, der einen Test benötigt, kann einen bekommen.» Dann fährt er mit wirren Aussagen fort. Er verstehe viel von Medizin, so Trump. «Die Leute sind wirklich überrascht, dass ich dieses Zeug verstehe.» Jeder der Ärzte der Gesundheitsbehörde hätte ihn gefragt: «Woher wissen Sie so viel darüber?» Der US-Präsident lieferte auch prompt eine Erklärung. Er habe eine natürliche Begabung dafür. Das Medizinwissen liege in der Familie. «Ich habe einen grossen, supergenialen Onkel», so Trump.

«Ich habe einen supergenialen Onkel»
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Trump über Coronavirus in USA:«Ich habe einen supergenialen Onkel»

11. März: Trumps Fernsehansprache und der lang ersehnte Kurswechsel

Es muss ein höchst ungewöhnlicher Anlass sein, wenn alle grossen amerikanischen TV-Sender dem Präsidenten Zeit für eine live übertragene Fernsehansprache gewähren. So geschehen am Mittwochabend, 11. März. Trump wechselt endlich seinen Kurs, scheint das Coronavirus nun ernst zu nehmen. Er verhängt ein Einreiseverbot für Europäer im Schengen-Raum – einschliesslich der Schweiz. Wenige Tage später sollten auch Grossbritannien und Irland dazu kommen. Zum Zeitpunkt von Trumps Fernsehansprache haben die USA bereits über 1000 Infizierte und mehr als 30 Todesopfer zu beklagen.

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13. März: Trump ruft den Nationalen Notstand aus

Die Wall Street hat zwei katastrophale Wochen hinter sich – die Verluste sind bereits in dreistelliger Milliardenhöhe. Mittlerweile hat die WHO die Ausbreitung des Coronavirus als Pandemie eingestuft. Und Trump zieht nach – verhängt den Nationalen Notstand über sein Land.

16. März: Trump verkündete einschneidende Massnahmen

Alle Amerikaner sollen in den kommenden 15 Tagen auf nicht notwendige Reisen verzichten. Als Teil der verschärften Richtlinien fordert Trump ausserdem dazu auf, auf Besuche von Bars und Restaurants zu verzichten und Ansammlungen von mehr als zehn Menschen zu vermeiden. Die Corona-Krise könne bis in den Juli oder August andauern, sagte der Präsident. Weiter lobte er seine Reaktion auf die Krise. Auf die Frage eines Reporters, wie er seine Reaktion auf einer Skala von eins bis zehn bewerten würde, sagt Trump: «Ich würde sie mit zehn bewerten. Ich denke, wir haben grossartige Arbeit geleistet.»

17. März: Trump sagt, er wusste immer, dass Corona eine Pandemie sein wird

Trump erklärt, er habe «immer gewusst, dass dies eine echte, eine Pandemie ist». «Ich habe es schon als Pandemie empfunden, lange bevor es Pandemie bezeichnet wurde», so Trump. Die WHO hat sechs Tage zuvor, am 11. März, den Covid-19-Ausbruch als Pandemie deklariert.

21. März: Trump über angebliches Corona-Medikament

Der US-Präsident wirbt öffentlich für einen gefährlichen Medikamenten-Cocktail. «Hydroxychloroquin und Z-Pak, ich denke, diese Kombination sieht wahrscheinlich sehr, sehr gut aus», sagt Trump am 21. März bei einer Pressekonferenz unter Verweis auf erste Tests mit den Pharmazeutika. Infektiologen warnen die Bevölkerung unterdessen vor jeder nicht ärztlich verordneten Einnahme von Medikamenten. Auch Chef-Virologe Anthony Fauci weist im Anschluss daraufhin, dass es erst grossangelegte klinische Studien braucht, bevor die Wirksamkeit eines Medikaments gewährleistet sei.

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24. März: Trump will Rückkehr zur Normalität bis Ostern

Trump macht ein grosses Corona-Versprechen: Er wolle, dass die USA schon am Ostersonntag, 12. April, zur Normalität zurückgekehrt sind. Er wolle «vollgepackte Kirchen». Nicht nur das Virus, auch eine abgewürgte Wirtschaft könne Menschen töten.

27. März: Trump unterzeichnet historisches 2-Billionen-Hilfspaket

Die US-Regierung und der Senat haben sich auf ein noch nie dagewesenes Hilfspaket geeinigt: Um die Corona-Krise zu bewältigen, werden in einem ersten Schritt 2,2 Billionen Dollar gesprochen. US-Bürger, deren Jahreseinkommen unter 100'000 Dollar liegt, sollen 1200-Dolllar-Schecks erhalten. Trump unterzeichnet das Hilfspaket am 27. März.

30. März: Trump verlängert Lockdown bis 1. Mai

Der US-Präsident muss eine Kehrtwende vollziehen. Auf Anraten seiner Experten verlängert er die Massnahen der nationalen Gesundheitsbehörde CDC bis am 1. Mai. Die USA haben zu diesem Zeitpunkt die meisten Corona-Fälle weltweit.

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3. April: Amerikaner sollen Schutzmasken tragen – Trump hat keine Lust

Die amerikanische Gesundheitsbehörde empfiehlt nun das Tragen einer Schutzmaske. Trump hat darauf keine Lust, wie er am gleichen Tag mitteilt. Er widersetzt sich der Empfehlung seiner Experten. Seine Begründung: «Ich sitze im Oval Office, hinter diesem schönen Resolute Desk. Ich treffe da Präsidenten, Premierminister, Diktatoren, Könige, Königinnen – ich weiss nicht, für mich selber sehe ich es irgendwie nicht.»

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4. April: Trump schwört USA auf harte Zeiten ein

Angesichts steigender Opferzahlen stimmt Trump die USA nun doch «auf harte Zeiten» ein. Es werde in den nächsten zwei Wochen «viele Tote geben, leider», sagt Trump an diesem Samstagabend im Weissen Haus. Er bezeichnet den Kampf gegen das Coronavirus mittlerweile als «Krieg».

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5. April: Streit um Malaria-Medikament eskaliert

Trump bewirbt das Malaria-Medikament Hydroxychloroquin immer noch täglich als Wunderwaffe gegen Corona. Seine Experten warnen jedoch eindringlich vor einer Einnahme. Der Streit eskaliert in der Nacht auf den 5. April. Trumps enger Vertrauter und Handelsberater Peter Navarro (70) präsentiert der Taskforce Unterlagen, die angeblich die Wirksamkeit von Hydroxychloroquin beweisen würden. Virologe Fauci erwidert laut der «New York Times» entnervt: «Wovon reden Sie da?» Navarro fühlt sich von der Frage provoziert und macht Corona-Experte Fauci lautstark Vorwürfe. Letztlich müssen Vizepräsident Pence und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner (39) die Streithälse beruhigen.

6. April: Trump rastet bei Pressekonferenz aus, greift Reporter an

Die Nerven bei Donald Trump scheinen blank zu liegen. Beim täglichen «Corona-Update» im Weissen Haus verliert er am 6. April an der Seite seines Vize Mike Pence (60) und den Experten die Fassung. Immer wieder beleidigt er die Journalisten im Saal und verwirft die Hände. Beispiel: «Sie sind ein drittklassiger Reporter. Was Sie gerade gesagt haben, ist eine Schande. Sie werden es nie schaffen!» Schliesslich beendet Trump die Pressekonferenz abrupt.

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7. April: Trump droht der WHO mit Zahlungsstopp

Trump wirft der Weltgesundheitsorganisation WHO vor, «wahrscheinlich mehr gewusst» habe, als sie offengelegt hat. Die WHO sei «sehr chinazentriert», so Trump weiter. Er droht der in Genf ansässigen Organisation letztlich mit einem Zahlungsstopp der USA. «Sie haben es wirklich vermasselt», so Trump.

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11. April: Trump erzürnt über «New York Times»-Artikel

In den vergangenen Tagen haben Journalisten von mehreren US-Medien minuziös die Verfehlungen der Regierung in der Corona-Krise aufgezeigt. Besonders viel Beachtung erhält ein Stück der «New York Times», das am 11. April veröffentlicht wird. Dort dokumentieren die Journalisten, wie Trump im Januar, Februar und März Corona-Warnung um Corona-Warnung in den Wind geschlagen hatte. Bis er sie nicht mehr ignorieren konnte. Der US-Präsident reagiert empört auf Twitter, wirft der «New York Times» wiederholt vor, «Fake News» zu verbreiten. Am gleichen Tag klettert die Anzahl Opfer in den USA auf 27'000 – so viele Menschen sind in keinem anderen Land an Covid-19 gestorben.

12. April: Fauci kritisiert Trump – Entlassungsgerüchte

Trumps Corona-Experte Anthony Fauci gibt CNN ein kontroverses Interview. Er sagt ungeniert: «Wenn wir direkt am Anfang alles runtergefahren hätten, hätten wir nun ein anderes Bild. Aber es gab damals eine Menge Widerstand gegen einen solchen Schritt.» Kritik, die Trump nicht vertragen kann. Noch am gleichen Abend verbreitet der US-Präsident einen Tweet mit dem Hashtag #FireFauci. Die Tage des Corona-Experten und Liebling der Amerikaner scheinen gezählt zu sein.

13. April: Fauci zieht Kritik zurück – Trump zeigt Propaganda-Video

Anthony Fauci wird zu Beginn der Pressekonferenz am 13. April ans Mikrofon gebeten. Der Virologe erklärt dort, dass sein Interview am Tag zuvor falsch aufgefasst wurde. Wenig später übernimmt Trump wieder das Ruder, und zeigt den anwesenden Journalisten einen Propaganda-Film seiner Regierung. «Das gehört zu seiner Wahlkampfveranstaltung, aber sicher nicht in eine offizielle Corona-Pressekonferenz», entrüsten sich gleich mehrere Journalisten auf Twitter. Die grössten amerikanischen Fernsehsender, darunter CNN und MSNBC, kippen demonstrativ die Leitung und schalten zurück ins Studio. Das von Trump abgespielte Video zeigt Ausschnitte von TV-Talks, die ihn und seine Regierung loben.

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14. April: Trump stoppt US-Zahlungen an die WHO

Der Corona-Konflikt zwischen Donald Trump und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erreicht einen neuen Höhepunkt. Der US-Präsident macht eine Woche nach seiner Drohung ernst: «Wir werden unsere Beitragszahlungen an die WHO sistieren», verkündet er am 14. April. Weiter sagt Trump, dass er eine Untersuchung gegen die WHO lanciert habe.

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15. April: Trump über Wuhan-Labor-Gerüchte

Die «Washington Post» berichtet am Tag davor über besorgte amerikanische Diplomaten in Peking, die vor zwei Jahren die US-Regierung vor einem Labor in Wuhan gewarnt haben. Die Chinesen erforschten damals Corona-Viren bei Fledermäusen – und ihre mögliche Übertragung auf den Menschen. Die Diplomaten sollen Trumps Mitarbeiter sogar explizit vor einer «SARS-ähnlichen Pandemie» gewarnt haben. Unternommen hat man in Washington allerdings nichts. Trump wird am 15. April von einem Journalisten darauf angesprochen. Der US-Präsident will die Gerüchte weder bestätigen noch dementieren: «Wir hören immer mehr von dieser Geschichte. Wir werden sehen.» Trump fügt an, dass man eine sehr «gründliche Untersuchung» durchführen werde.

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16. April: Trump kündigt Drei-Phasen-Plan an

Trump stellt neue Richtlinien vor. Er will sein Land in drei Phasen wieder zur Normalität zurückführen. Die Bundesstaaten können selber entscheiden, wann sie jeweils zur nächsten Phase übergehen möchten, so Trump.

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Coronavirus-Stillstand beenden:So will Trump die USA wieder öffnen

Anmerkung die Redaktion: Teile dieses Artikels sind bereits am 17. März veröffentlicht worden. Das Protokoll wurde nun aktualisiert und ergänzt.

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