36 Jahre nach Mord an Eltern
Bewährung abgelehnt – Erik Menendez bleibt in Haft

Der verurteilte Mörder Erik Menendez bleibt weiterhin im Gefängnis. Ein kalifornischer Bewährungsausschuss lehnte nach zehnstündiger Anhörung eine vorzeitige Freilassung ab. Menendez gilt weiterhin als Risiko für die öffentliche Sicherheit.
Publiziert: 09:45 Uhr
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Aktualisiert: 12:06 Uhr
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Erik Menendez bleibt weiterhin in Haft.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Erik Menendez bleibt in Haft. Bewährungsausschuss lehnt vorzeitige Freilassung ab
  • Brüder töteten ihre Eltern 1989 in Beverly Hills
  • Neues Strafmass von 50 Jahren Haft im Mai 2024 festgesetzt
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Der verurteilte Mörder Erik Menendez (54) bleibt erst einmal in Haft. Ein Bewährungsausschuss im US-Bundesstaat Kalifornien lehnte eine vorzeitige Freilassung nach einer zehnstündigen Anhörung am Donnerstag (Ortszeit) ab. Menendez sei weiterhin ein grosses Risiko für die öffentliche Sicherheit, erklärte das Gremium laut US-Medien. Im Fall seines ebenfalls inhaftierten Bruders Lyle (57) soll es an diesem Freitag eine Anhörung geben.

Erik und Lyle Menendez sitzen seit 1990 hinter Gitter. Sie waren nach einer schockierenden Gewalttat in Beverly Hills festgenommen worden. 1989 hatten die damals 19 und 21 Jahre alten Brüder ihre wohlhabenden Eltern Jose und Kitty Menendez im Wohnzimmer ihres Elternhauses erschossen. Das Interesse an dem Fall war wieder gestiegen, nachdem zwei Netflix-Produktionen das Mord- und Justizspektakel 2024 aufgerollt hatten.

Im Mai dieses Jahres hatte ein Richter in Los Angeles für die Brüder ein neues Strafmass von 50 Jahren Haft festgesetzt. Damit eröffnete er den beiden die Möglichkeit auf eine Freilassung auf Bewährung. Zudem könnte der kalifornische Gouverneur die Brüder begnadigen.

Vorwürfe von Missbrauch

Zunächst leugneten die Brüder die Tat. Später erklärten sie, sie seien jahrelang von ihren Eltern sexuell, psychisch und körperlich missbraucht worden und hätten aus Angst vor ihnen gehandelt. Im ersten Strafprozess gegen die Millionärssöhne gab es Schilderungen über Missbrauch durch den Vater. Doch am Ende platzte das Verfahren – die Geschworenen konnten sich 1994 nicht einstimmig auf ein Urteil einigen.

In einem zweiten Prozess wurden die Brüder 1996 dann wegen Doppelmordes schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft ohne die Möglichkeit einer Freilassung verurteilt. In diesem Verfahren hatte der zuständige Richter Aussagen über den mutmasslichen sexuellen Missbrauch weitgehend untersagt. Laut der Staatsanwaltschaft töteten die Brüder aus Habgier, um an das Vermögen ihrer Eltern heranzukommen.

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