Zu hohe Produktionskosten
Papierhersteller Sihl streicht 65 Jobs

Der Papierhersteller Sihl macht sein Werk in Bern dicht. Die billige Konkurrenz aua Asien und hohe Produktionskosten in der Schweiz haben laut dem Unternehmen zum Schritt geführt.
Publiziert: 11.07.2019 um 18:27 Uhr
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Mitte 2020 stehen in der Papierfabrik in Bern die Maschinen still.
Foto: Zvg

Der Papierhersteller Sihl will die Produktion in Deutschland konzentrieren und das Werk in Bern schliessen. Damit gingen in Bern rund 65 Arbeitsplätze verloren. Im Rahmen des Konsultationsverfahrens würden noch Alternativen zur Schliessung geprüft.

Die Belegschaft sei am Donnerstag über die mögliche Schliessung des Betriebs in der Schweiz per Mitte 2020 informiert wurden, teilte die Sihl-Gruppe am frühen Abend mit. Das Konsultationsverfahren sei eingeleitet worden.

Gesättigter Markt und hohe Kosten 

Von einer Schliessung des Standortes in Bern wäre grundsätzlich die gesamte Belegschaft betroffen. Rund 65 Arbeitsplätze gingen so verloren. Rund 20 Mitarbeitende würden ihre Arbeitsstelle am Holding- und Verkaufsstandort in der Schweiz behalten. Dieser soll in der Region Bern bleiben.

Gründe für den negativen Geschäftsgang seien ein gesättigter Markt, günstige, aber qualitativ gute Produkte aus Asien und hohe Produktionskosten, heisst es in der Mitteilung weiter.

Man habe auch die Option geprüft, den Standort Bern für Forschung und Entwicklung zu behalten, erklärte Geschäftsführer Christoph Matter gegenüber dem «Bund». Doch die dazu nötigen Maschinen seien so teuer, dass sie nicht getrennt von der Produktion eingesetzt werden könnten.

Briten haben das Zepter übernommen

Die Sihl Gruppe ist aus der früheren Papierfabrik Sihl-Papier hervorgegangen. Heute ist die Gruppe auf die Beschichtung von Papier und Fasermaterialien spezialisiert. Das Unternehmen beschäftigt rund 500 Mitarbeitende.

Das Produktionswerk in Bern entstand 1945 und wurde 1991 als Multitec AG in die Sihl-Gruppe integriert. Seit Juli 2016 gehört das Unternehmen der britischen Investmentfirma Equistone Partners. (pbe/SDA)

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