Darum gehts
- Trump verschiebt geplante Zölle auf Arzneimittelimporte in die USA
- Stattdessen werden Zölle gegen nicht kooperierende Pharmakonzerne vorbereitet
- Ursprünglich war ein 100-prozentiger Aufschlag ab 1. Oktober geplant
Donald Trump (79) beweist einmal mehr seine Wankelmütigkeit. Die auf den 1. Oktober angekündigten Pharmazölle von 100 Prozent werden nun doch nicht erhoben. Das teilte ein hochrangiger Regierungsbeamter der Deutschen Presse-Agentur mit.
Man werde nun erst damit beginnen, Zölle gegen Pharmakonzerne vorzubereiten, die ihre Produktion nicht in die USA verlagern oder ihre Preise senken wollen. Die Regierung gab keine konkreten Gründe für die Verschiebung an. Doch es ist klar, dass die angekündigten Zölle im Widerspruch zu Trumps Ziel standen, die Medikamentenpreise in den USA zu senken.
Grosse Ankündigung blieb folgenlos
Vergangene Woche hatte Trump auf seiner Plattform Truth Social überraschend neue Zölle verkündet: Ab 1. Oktober sollten auf Importe von Markenarzneien und patentierte Medikamente in die Vereinigten Staaten ein Aufschlag von 100 Prozent erhoben werden. Pharmahersteller, die in den USA eine Produktionsstätte bauen, könnten den Zoll umgehen. Details liess er schon damals offen.
Die Ankündigung wurde hierzulande mit grosser Sorge aufgenommen. Pharmaexporte machen rund 50 Prozent der gesamten Ausfuhren der Schweiz in die USA aus. Doch auf Trumps grosse Ankündigung folgte nichts. Keine «Executive Order» des Präsidenten, keine detaillierte Ausarbeitung des 100-Prozent-Zolls – und schon gar kein Gesetz.
Ein gutes Zeichen für Roche und Novartis
Die Schweizer Pharmariesen Roche und Novartis gingen zuletzt aber ohnehin davon aus, dass sie vom Zoll verschont bleiben. Schliesslich hatten sie bereits vor Trumps Ankündigung Milliardeninvestitionen in den USA angekündigt. Mit der jüngsten Kehrtwende der US-Regierung scheinen sich die Aussichten für die Schweizer Pharmabranche noch weiter aufzuhellen.