XXXLutz krallt sich Schweizer Möbelhaus
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Möbel Pfister verkauft:XXXLutz krallt sich Schweizer Möbelhaus

XXXLutz krallt sich Schweizer Möbelhaus
Pfister-Mitarbeiter erhalten 1000 Franken pro Dienstjahr

Das im Schweizer Möbelmarkt bekannte Traditionshaus Möbel Pfister geht in österreichische Hände über. Und zwar an Europas Nummer 1, die XXXLutz-Gruppe.
Publiziert: 23.10.2019 um 08:08 Uhr
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Aktualisiert: 24.11.2019 um 22:35 Uhr
2018 trat der österreichische Möbelgigant XXXLutz in den Schweizer Möbelmarkt ein. Im Frühling des vergangenen Jahres eröffnete der Konzern in Rothrist AG die erste Filiale.
Foto: Keystone
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Thomas Saliger zum Kauf des Schweizer Möbelhauses
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XXXLutz kauft Möbel Pfister:Thomas Saliger zum Kauf des Schweizer Möbelhauses
Ulrich Rotzinger, Marc Iseli

Paukenschlag im Schweizer Möbelmarkt: Der österreichische Möbelgigant XXXLutz schnappt sich das Schweizer Traditionshaus Möbel Pfister (20 Filialen!). Dieses gehört zur Einrichtungsgruppe F.G. Pfister Holding AG mit Sitz in Suhr AG. Pfister ist die Nummer 2 in der Schweiz, hinter der schwedischen Einrichtungskette Ikea.

Nach 137 Jahren Eigenständigkeit ist nun Schluss: «Alles, was wir tun, muss dazu beitragen, dass wir uns auch in Zukunft behaupten können, konkurrenzfähig bleiben, profitabel arbeiten und somit Arbeitsplätze sichern», begründet Rudolf Obrecht, Verwaltungsratspräsident und Delegierter der F.G. Pfister Holding, den Verkauf.

«Keine Entlassungen», Markennamen bleiben

Die Rede ist von «ähnlichen Unternehmenswerten» der beiden Gruppen. Nur so habe man die Marktstärke, die Pfister-Unternehmen weiter zu entwickeln und Arbeitsplätze in der Schweiz zu halten.

Über den Kaufpreis herrscht Stillschweigen bei XXXLutz. Auch Möbel Pfister will sich auf Anfrage nicht dazu äussern. Für die 1'800 Mitarbeitenden werde sich durch den Verkauf erstmal nichts ändern, heisst es. «Es wird zu keinen Entlassungen kommen», versprechen die Unternehmen. Alle Angestellten der Pfister Gruppe würden zu den gleichen Konditionen wie bisher weiterbeschäftigt. Die bisherigen Markennamen Möbel Pfister, Hubacher, Egger und Svoboda werden beibehalten.

Österreichischer Möbelmulti kam 2018 in die Schweiz

In der Schweizer Möbelbranche rumpelt es gerade gewaltig. Die Preiskampf tobt, die Online-Konkurrenz wie Home24 drückt in den Markt. Kleinere Geschäfte geben auf.

Pfister-Käuferin XXXLutz ist nicht irgendwer. Die Gruppe ist Europas Nummer 1 mit einem Umsatz von 4,8 Milliarden Franken. Der neue Eigentümer von Möbel Pfister betreibt aktuell 297 Einrichtungshäuser in zwölf europäischen Ländern, beschäftigt gut 22'200 Mitarbeiter.

XXXLutz trat im September 2018 in den Schweizer Markt ein. Erster Standort: das 13'000 Quadratmeter grosse Geschäft an der A1 neben dem Möbel Hubacher in Rothrist AG.

Darum ging der Pfister-Chef vor einem Monat

Jetzt leuchtet auch dieser Abgang ein: Anfang September 2019 kam es bei Möbel Pfister zum Knall – Chef Matthias Baumann (46) trat per sofort zurück. Offiziell war die Rede von persönlichen Gründen, die den Ehemann von Läckerli-Huus-Inhaberin Miriam Baumann zum Rücktritt zwangen.

Es gab aber Streit um die strategische Ausrichtung von Möbel Pfister. Gewiss wollte Baumann den Verkauf des Unternehmens an die Österreicher nicht mittragen.

XXXLutz will bei uns so gross werden wie Ikea

XXXLutz will den Schweizer Markt stärker aufmischen. Ein zweites XXXL-Möbelhaus entsteht im Kanton Zürich, in Affoltern am Albis. «Eine neue Filiale wird den Möbelmarkt aber nicht umkrempeln. Unser Ziel ist ein Filialnetz, das in Anzahl und Verteilung der Standorte etwa dem Netz von Ikea in der Schweiz entspricht», sagte Meinrad Fleischmann, Co-Chef XXXLutz Schweiz, im Frühjahr 2019 zu BLICK.

Auf die Frage, wie gross der der Konkurrenzdruck sei, sagt Fleischmann: «Der Verdrängungskampf in der Branche ist hart. Wir werden unsere Verkaufsfläche stark erweitern und so unseren Marktanteil ausbauen. Mittelfristig geht dabei Fläche bei der Konkurrenz verloren.» Oder aber, man verleibt die Konkurrenz gleich ganz ein, wie der aktuelle Fall zeigt.

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