Darum gehts
- Goran Zeindler verhaftet wegen Verdacht auf Betrug und Geldwäscherei – wieder frei
- Umstrittener Bauunternehmer mit luxuriösem Lebensstil und fragwürdigen Geschäftspraktiken
- 16 Konkurse in 25 Jahren, Schadenssumme von 5,5 Millionen Franken
200 Mieterinnen und Mieter haben im Dezember 2024 in den farbigen Sugus-Häusern ihre Wohnungen verloren. Der Grund: Die Eigentümerin Regina Bachmann will drei der Wohnblöcke total sanieren. Die Kündigungsfrist: drei Monate. Die Empörung über die Massenkündigung und die Solidarität mit den Betroffenen sind in Zürich riesig – bei der Stadtbevölkerung und in der Politik. Selten hat in der Schweiz eine Leerkündigung dermassen bewegt wie diese.
Goran Zeindler (55) hat als Verwalter der drei Häuser der Siedlung direkt am Gleisfeld des Zürcher Hauptbahnhofes eine Hauptrolle gespielt. Er präsentiert sich in Golfmagazinen als Bonvivant, fährt einen Maserati und trägt teure Uhren. Im Zürcher Oberland gehört ihm eine grosszügige Villa, in seiner Heimat Kroatien vermietet Zeindler eine Luxusyacht an Touristen mit dickem Portemonnaie.
Verdacht auf Betrug und Geldwäscherei
Ende Dezember wurde der umstrittene Bauunternehmer und Lebemann verhaftet. Die Staatsanwaltschaft Schwyz ermittelt wegen des Verdachts auf ungetreue Geschäftsbesorgung, Betrug, Misswirtschaft und Geldwäscherei gegen Zeindler. Jetzt ist er nach sieben Monaten Untersuchungshaft wieder auf freiem Fuss, wie die «NZZ» berichtet.
Laut «NZZ»-Recherchen hat Zeindler kürzlich ein Teilgeständnis abgelegt: Er soll fiktive Rechnungen erstellt und damit Millionen verschoben haben – mutmasslich auf sein Privatkonto. Die Schadenssumme: 5,5 Millionen Franken. Zeindler selbst streitet ab, sich bereichert zu haben. Alles sei im Interesse seiner Firmen geschehen.
16 Konkurse in 25 Jahren
Zeindler hat als Geschäftsmann schon einiges erlebt – und seine Spuren hinterlassen. 16 Konkurse, Bauruinen, Handwerker, die auf ihr Geld warten und unzufriedene Hausbesitzer säumen in den vergangenen 25 Jahren seinen Weg. Zeindler schafft es aber immer wieder, sich herauszuwinden.
Zuletzt im Februar, als Europol in der kroatischen Hafenstadt Rovinj seine 15 Meter lange Yacht sicherstellen wollte, wie die «NZZ» berichtet. Die war nämlich wie vom Meer verschluckt. Laut Ermittlern wurde sie heimlich aus dem Hafen entfernt. Jetzt ist das Boot wieder aufgetaucht – es steht laut dem Bericht in einem Hafen im Süden Kroatiens. Und ist online für 390'000 Euro zum Verkauf ausgeschrieben.
Zeindler wollte sich gegenüber der «NZZ» nicht äussern. Es gilt die Unschuldsvermutung.