Wenige Wochen nach Massenentlassung
Migros sucht 50 neue Mitarbeiter für den Hauptsitz

Ende Mai kündigte der Grossverteiler am Hauptsitz rund 150 Beschäftigten. Nun sind für denselben Standort am Zürcher Limmatplatz mehr als 50 Stellen ausgeschrieben. Der Konzern erklärt das mit «sehr unterschiedlichen Anforderungen» für die betreffenden Arbeitsplätze.
Publiziert: 08.09.2024 um 00:03 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2024 um 10:28 Uhr
Am Migros-Hauptsitz in Zürich wurden 150 Angestellte entlassen.
Foto: Sven Thomann
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Thomas SchlittlerWirtschaftsredaktor

Vor gut einem Vierteljahr verloren bei der Migros Supermarkt AG rund 150 Mitarbeiter ihren Job. In einigen Abteilungen musste jede dritte Arbeitskraft gehen, darunter Schwangere und junge Mütter. Sie alle waren im Hauptsitz am Zürcher Limmatplatz beschäftigt.

Angesichts dieses Kahlschlags sorgt ein Blick auf das Migros-Jobportal für Verwunderung: Derzeit sind beim Genossenschafts-Bund (MGB) und der Supermarkt AG, beide am Limmatplatz beheimatet, zusammen mehr als 50 Stellen ausgeschrieben.

«Unterschiedliche Anforderungen»

Wieso werden diese Stellen nicht mit Leuten besetzt, die bei der Massenentlassung Ende Mai ihren Arbeitsplatz verloren haben?

Die Medienstelle erklärt das damit, dass es bei MGB und Supermarkt AG «mehrheitlich spezialisierte Funktionen» gebe, deren Anforderungen «oftmals sehr unterschiedlich» seien. «Entsprechend können diese auch nicht immer durch Verschiebungen ersetzt werden, sondern müssen rekrutiert werden», so eine Sprecherin. Sämtliche Stellen würden aber zunächst zwei Wochen lang intern ausgeschrieben.

Sagen Nachhaltigkeitsexperten ade?

Nicht nur die Vielzahl der offenen Stellen wirft Fragen auf, sondern auch, dass vor allem im Bereich Nachhaltigkeit gleich mehrere wichtige Jobs ausgeschrieben sind – per sofort.

Laufen dem orangen Riesen die Nachhaltigkeitsexperten davon, weil sich die neue Führungsriege um Mario Irminger (59) von der «Vorreiterrolle» der Migros in Klima- und Umweltfragen losgesagt hat?

Die Medienstelle widerspricht: «Dafür haben wir keine Anzeichen.» Zwei der Leitungsfunktionen seien aufgrund der Organisationsanpassungen neu geschaffen worden, zwei weitere müssten «aufgrund natürlicher Fluktuation» neu besetzt werden.

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