«Das Skigebiet zu öffnen wäre unverantwortlich»
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Fideris bleibt im Winter zu:«Das Skigebiet zu öffnen wäre unverantwortlich»

Wegen Corona fällt die Saison aus
Jetzt spricht der Chef des geschlossenen Skigebiets

Als erstes Schweizer Skigebiet sagt die Bündner Region Fideriser Heuberge die kommende Saison ab. Zu gross ist die Angst, dass Corona auch im Winter noch ein Thema ist.
Publiziert: 12.08.2020 um 14:10 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2020 um 13:58 Uhr
Dieses Jahr wird aus dem Skifahren im Bündner Skigebiet Fideriser Heuberge nichts.
Foto: Keystone
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Die Corona-Krise ist noch lange nicht vorbei. Allein in den Sommermonaten kann von einem Rückgang der Fallzahlen nicht gesprochen werden. Mit der saisonalen Grippewelle im Winter fürchten viele Experten, dass sich die Lage sich weiter verschlimmert.

Dieses Risiko will der Betreiber vom Bündner Skigebiet Fideriser Heuberge, Henrik Vetsch Vetsch (39) nicht eingehen. «Wir haben lange in der Familie überlegt und können die Verantwortung im Winter nicht auf uns nehmen», sagt er. Das Skigebiet wurde 1957 um ersten Mal mit einem Lift ausgestattet. Walter Vetsch, der Vater von Henrik Vetsch ist seit 2011 Besitzer des Betriebs.

Die Wintersaison 2020/21 ist abgesagt. «Wir haben über 90 Prozent der Gäste per Telefon persönlich darüber informiert», sagt Vetsch zu BLICK.

Lebendiger Betrieb

Das Skigebiet in den Heubergen mit 270 Betten wird vom Lift bis zum Bergrestaurant von Vetsch geführt. Da war eine Total-Absage einfach durchzusetzen.

«Wir sind ein kleines geschlossenes System mit einem Zubringer. Alle arbeiten im 24 Stunden-Betrieb. Ein Schutz vor Covid hätten wir nicht gewährleisten können», sagt Vetsch. Er selber würde ein Restaurantbesuch mit vielen Menschen dicht an dicht heute auch lieber vermeiden. «Ich möchte selber nicht eng mit vielen Menschen zusammen sein.»

Zu eng in 10er Bettlagern

Besonders Schulklassen, die hier normalerweise in grossen zehner Bettenlagern schlafen, hätte man unmöglich ausreichend schützen können, sagt Vetsch. «Die Schulen und Gäste haben alle sehr grosses Verständnis für die Absage.»

Die Alternative eines reduzierten Betriebs hätte sich laut Vetsch finanziell nicht gelohnt. Allein das Präparieren der Pisten sei aufwändig. Das lohne sich nur bei voller Besetzung.

Alternative Sommerprogramm

Langweilig wird es Vetsch und seinem Team diesen Winter aber nicht werden. «Wir können uns jetzt vermehrt auf die Sommersaison vorbereiten.»

Das Team organisiert jedes Jahr das Ecology Forum, bei dem junge Unternehmer an neuen Lösungen für erneuerbare Energiequellen und nachhaltigen Tourismus arbeiten. «Wir betrieben auf unseren Hütten die erste Solarsauna, welche ausschliesslich mit Sonnenlicht betrieben wird», sagt Vetsch.

Skispass bei der Konkurrenz

Wenn er Zeit hat, will Vetsch diesen Winter selber einmal Skifahren gehen – sofern er die Schutzmassnahmen vor Ort für ausreichend hält. Normalerweise muss er im Winter ja immer arbeiten.

«Vielleicht gehe ich diesen Winter woanders Skifahren und schaue mir an, wie die Betreiber dort mit den Corona-Schutzmassnahmen umgehen», sagt er. «Man kann sicher etwas lernen.»

Ohne Covid-19 und mit viel Schnee 2021/2022

Die kommende Saison 2021/2022 will er aber wieder selber arbeiten – sofern ein Schutz gegen Corona gefunden wurde. Um einen Rückgang des Schneefalls macht er sich weniger Sorgen.

«Wir liegen über 2000 Meter, sind nördlich ausgerichtet und verwenden nie künstliche Beschneiung. Unser Skigebiet ist schneesicher.»

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