Darum gehts
- Schweizer verzichten auf US-Produkte als Weihnachtsgeschenke aufgrund von Zollpolitik
- Detailhändler hoffen auf Weihnachtsgeschäft trotz zähem Jahresverlauf und Black-Friday-Rückgang
- Geplante Ausgaben für Weihnachtsgeschenke: 341 Franken pro Kopf, 21 Prozent mehr
Kein «Oh, du fröhliche», zumindest für die US-Hersteller: Viele Schweizerinnen und Schweizer wollen ihren Lieben in diesem Jahr keine Geschenke «Made in USA» unter den Weihnachtsbaum legen. Laut der Unternehmensberatung EY und Swiss Retail Federation verzichten vier von zehn befragten Konsumenten (40 Prozent) auf den Kauf von US-Produkten. Nur für 28 Prozent der Befragten sind US-Produkte weiterhin ein klarer Kauf. Fast jeder Dritte hat keine Meinung zu diesem Thema.
Der Dachverband der Detailhändler meint zwar, dass die Befragung zu den USA-Produkten nach der Ankündigung der Reduktion auf 15 Prozent Zoll «etwas verhaltender» ausgefallen wäre. EY-Experte André Bieri sagt aber auch: «Die angriffige Zollpolitik der USA auf die Schweiz wird wohl noch länger einen Einfluss auf das Konsumentenverhalten der Schweizerinnen und Schweizer haben.»
Zur Erinnerung: Der Zolldeal zwischen der Schweiz und den USA stösst beim Schweizer Volk auf breite Ablehnung, wie eine exklusive Blick-Umfrage in dieser Woche zeigte.
Geschenke im Wert von 341 Franken pro Kopf
Für die Detailhändler ist das Jahr 2025 bislang zäh verlaufen, das Black-Friday-Geschäft war tendenziell rückläufig. Hohe Preise, Krankenkassenprämien und Mieten sorgen für Vorsicht bei allen Ausgaben. «Nun liegen unsere Hoffnungen auf dem Weihnachtsgeschäft», sagt Dagmar Jenni, Direktorin des Detailhandelsverbands zu Blick. «Es scheint, als wollen sich die Kundinnen und Kunden zumindest an Weihnachten spendierfreudig zeigen und sich und ihren Liebsten was gönnen.»
Laut der jährlichen Weihnachtsumfrage der Detailhändler planen Schweizer Konsumenten mit Ausgaben für Geschenke in der Höhe von 341 Franken pro Kopf. Das sind 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Auffallend aber: Besonders Frauen bekunden Sparabsichten, Männer wollen offenbar stärker ins Portemonnaie greifen. Am wenigsten beeindruckt von Krisen und Zollsanktionen sind die Befragten von 36 bis 45 Jahren. Diese Altersgruppe will sogar durchschnittlich, 424 Franken für Weihnachtsgeschenke ausgeben – doppelt so viel wie im Vorjahr.
Und was schenkt man sich so? Geschenkgutscheine und Geld sind nach wie vor am beliebtesten. Es folgen Spielwaren und Lebensmittel. Auf den weiteren Plätzen Kleider, gedruckte Bücher und Kosmetika.