Unangekündigter Flughafenstreik abgewendet
Chef gibt plötzlich nach – AAS-Mitarbeitende bekommen Entschädigungen

Der Chef des Bodenabfertigers Airline Assistance Switzerland lenkt ein. Mitarbeitende bekommen Entschädigungen von bis zu 50'000 Franken zugesprochen. Ein Erfolg nach dem Warnstreik am Flughafen Zürich, so die Gewerkschaft.
Publiziert: 17:30 Uhr
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Aktualisiert: 17:43 Uhr
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Mitarbeitenden des Bodenabfertigers AAS beim Warnstreik am Flughafen Zürich.
Foto: Milena Kälin

Darum gehts

  • AAS-Streik am Flughafen Zürich führt zu Einigung über Sozialplan
  • Geschäftsführer lenkt nach Warnstreik ein, Verhandlungen waren erfolgreich
  • Mitarbeitende erhalten 3000 Franken Entschädigung, bis zu 50'000 möglich
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Am Flughafen Zürich ist es vergangenen Freitag zum ersten Streik seit 25 Jahren gekommen. Die 220 Mitarbeitenden des Bodenabfertigers Airline Assistance Switzerland (AAS) legten ihre Arbeit nieder, um an einen Sozialplan zu kommen. Denn AAS beabsichtigt, den Betrieb am Flughafen Zürich einzustellen. Seit Mitte August läuft ein Konsultationsverfahren – eine Massenentlassung steht ebenfalls im Raum.

Trotzdem weigerte sich AAS-Chef Dieter Streuli (49) bislang gemäss der Gewerkschaft VPOD Luftverkehr, über einen Sozialplan zu verhandeln. Gegenüber Blick betont Streuli, dass ein Sozialplan bei 220 Angestellten nicht Pflicht sei. Jetzt gibt Streuli überraschend nach. 

Der Warnstreik am Flughafen Zürich hat den Geschäftsführer laut VPOD zum Umdenken gebracht. Nach langen Verhandlungen konnten sich die AAS und die Gewerkschaft auf einen Sozialplan einigen. Alle Mitarbeitenden erhalten eine Entschädigung von 3000 Franken – egal, ob sie eine neue Stelle finden oder nicht. Wer keine Stelle findet, bekommt zusätzliche Entschädigungen je nach Alter und Dienstzugehörigkeit. Das können bis zu 50'000 Franken pro Person sein.

Gewerkschaft stolz auf Warnstreik

Gewerkschafter Stefan Brülisauer (37) ist stolz auf den Erfolg. Er spricht von einem Kampf, der «bitternotwendig» war: «Wer Mitarbeitende ohne Sozialplan auf die Strasse stellen möchte, hat einen entsprechenden Konflikt selbst heraufbeschworen.»

Beim Warnstreik am Flughafen sprach Brülisauer von «einem nächsten Streik ohne Ankündigung». Denn dann habe der Flughafen keine Zeit, die Situation mit anderen Providern abzufedern. Diese Eskalation konnte der Bodenabfertiger nun abwenden. Passagiere der Airlines Chair, Eurowings und Air Serbia müssen also keine Angst mehr vor einem Streik haben. Sprich, dass ihr Flugzeug ausfällt, weil es nicht beladen werden kann.

Die AAS teilt auf Anfrage von Blick mit, dass man sich mit dem Ende des Konsultationsverfahrens mit der Gewerkschaft VPOD Luftverkehr geeinigt hat. Doch die Schliessung der Station Zürich sei «unumgänglich». «Den meisten der rund 210 Mitarbeitenden wird der Wechsel gelingen, sofern sie ihn innerhalb der flugrelevanten Reisezeit bis Ende Oktober vollziehen», heisst es in der Stellungnahme.

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