Diese Regeln will der Bund der Mega-Bank auferlegen
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Lex UBS erklärt:Diese Regeln will der Bund der Mega-Bank auferlegen

UBS kann gemäss Reuters-Bericht jubeln
Ermotti setzt sich wohl durch – Bund will Kapital-Regeln lockern

Der Bund plant offenbar, die Kapitalvorschriften für die UBS doch noch zu lockern. Laut Reuters-Informationen könnte die Grossbank dadurch mehrere Milliarden Dollar einsparen. Die UBS-Aktie reagierte äusserst positiv auf die Nachricht.
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Sergio Ermotti weibelt seit Monaten für eine Abschwächung der Kapitalvorschriften gegen seine UBS.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • UBS könnte von abgeschwächten Kapitalvorschriften profitieren, Bund erwägt Kompromiss
  • Sergio Ermotti lobbyiert gegen strengere Regulierung, US-Wegzug diskutiert
  • UBS-Aktie stieg nach Bekanntwerden der möglichen Änderungen um 4 Prozent
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Nicola ImfeldTeamlead Wirtschaft-Desk

Die UBS darf wohl aufatmen: Laut Informationen von Reuters will der Bund zentrale Teile der Kapitalvorschriften gegen die Schweizer Grossbank jetzt doch abschwächen. Drei mit dem Vorgang vertraute Personen bestätigen gegenüber Reuters, dass der Bundesrat die Regeln «verwässern» wolle.

Konkret geht laut Bericht es um die Bewertung von immateriellen Vermögenswerten wie Software oder latenten Steuern. Diese Positionen sollten nach aktuellem Entwurf, ausgearbeitet von Finanzministerin Karin Keller-Sutter (61), nicht mehr als Kapital angerechnet werden – ein Schritt, der die UBS rund 11 Milliarden Dollar kosten würde. Hier dürfte es nun einen Kompromiss geben. Wie dieser im Detail aussieht, ist unklar.

Die UBS könnte aber laut einer in «Reuters» zitierten Analyse rund 7 Milliarden Dollar einsparen. Würde der Bund nämlich die Steuer-Reduktion streichen und die Software nur zur Hälfte abziehen, würde sich der zusätzliche Kapitalbedarf um rund 7 Milliarden Dollar reduzieren.

Börse jubelt bereits

Für Sergio Ermotti und seine UBS wäre das ein Befreiungsschlag. Seit Monaten lobbyiert die Schweizer Grossbank gegen eine strengere Regulierung. Gleichzeitig buhlen die US-Amerikaner um die UBS – ein Wegzug aus der Schweiz soll schon mit Vertretern der Trump-Administration Thema gewesen sein.

Nach aktuellem Stand müsste die UBS nämlich 23 Milliarden Dollar zusätzlich an Eigenkapital bereitstellen, so die Forderung von Finanzministerin Keller-Sutter. Es geht dabei um strengere «Too big to fail»-Regeln als Reaktion auf die Notübernahme der angeschlagenen Credit Suisse.

Kommts jetzt tatsächlich zu einem Kompromiss? Das Eidgenössische Finanzdepartement wiegelt gegenüber Reuters ab: Der Entscheidungsprozess sei «noch nicht abgeschlossen». Auch die UBS wollte den Bericht nicht kommentieren. An der Börse kam die Nachricht indes gut an. Die UBS-Aktie legte am Freitagnachmittag um rund 4 Prozent zu.

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