Wegen Job und Geld
41 Prozent der Jungen fühlen sich gestresst

Jüngere Menschen sind besonders oft gestresst – das schlägt sich direkt auf die psychische Gesundheit nieder. Frauen sind zudem gestresster als Männer.
Publiziert: 06:51 Uhr
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Aktualisiert: 10:51 Uhr
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Die jüngeren Generationen fühlen sich vor allem von ihrem Arbeitsleben gestresst.
Foto: IMAGO/Zoonar

Darum gehts

  • Junge Menschen und Frauen leiden häufiger unter psychischen Problemen und Stress
  • Einsamkeit, schlechte psychische Verfassung und Stress korrelieren miteinander und beeinflussen die Allgemeingesundheit
  • 41 Prozent der jungen Menschen fühlen sich häufig oder sehr häufig gestresst
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Depression, Hoffnungslosigkeit oder Einsamkeit: Fast ein Fünftel der Personen zwischen 15 und 34 Jahren beurteilen ihre psychische Verfassung als schlecht oder eher schlecht – deutlich mehr als bei den älteren Generationen. Dies ergab eine neue Erhebung des Marktforschungsinstituts GFK. Dass sich junge Menschen mental schlechter fühlen, zeigte sich auch bereits bei früheren Befragungen. 

Mit 41 Prozent ist fast die Hälfte der Jungen häufig oder sehr häufig gestresst. Bei 64 Prozent liegt das entweder am Arbeitsleben oder an der finanziellen Situation. Mit Einsamkeit haben über die Hälfte der Jungen zumindest manchmal zu kämpfen. Das wirkt sich ebenfalls negativ auf die mentale Gesundheit aus. 

Ältere stresst die eigene Gesundheit

«Die Daten zeigen, dass Einsamkeit, eine schlechte psychische Verfassung und Stress miteinander korrelieren. Diese Elemente führen auch zu einer grundsätzlich schlechteren Allgemeingesundheit», sagt Mariana Atilano Meriñan, Leiterin Strategie beim Krankenversicherer Groupe Mutuel, der die Studie in Auftrag gab.

Die 35- bis 54-Jährigen sind ebenfalls von der Arbeit oder ihrer finanziellen Situation gestresst, wenn auch weniger stark. Die eigene Gesundheit oder globale Ereignisse sorgen dagegen bei den über 55-Jährigen am häufigsten für Stress. Für einen Ausgleich setzen die Befragten auf ihre Hobbys, Sport oder Erholung in der Natur.

Obwohl die jüngeren Generationen mehr mit ihrer psychischen Verfassung zu kämpfen haben, gehen sie nicht öfter zur Therapie. Bei der jüngeren und mittleren Altersgruppe waren jeweils 29 Prozent der Befragten schon einmal wegen psychischer Probleme in Behandlung. Nur bei den über 55-Jährigen sind es mit einem Fünftel deutlich weniger. 

Auch bei der allgemeinen Zufriedenheit schneiden die Jüngeren schlechter ab: 13 Prozent fühlen sich eher unzufrieden bis sehr unzufrieden. Bei den Älteren sind jeweils weniger als 10 Prozent der Befragten unzufrieden. 

Frauen unzufriedener als Männer

Was auffällig ist: Neben den jüngeren Menschen beurteilen auch Frauen fast alle Indikatoren schlechter als Männer. Das zeigt sich vor allem bei der allgemeinen Zufriedenheit: Während bei den Männern 7 Prozent eher unzufrieden sind, sind es bei den Frauen 12 Prozent. 

Die eigene psychische Verfassung beurteilen Frauen ebenfalls schlechter: Ein Viertel der Männer schätzt seine mentale Gesundheit als sehr gut ein, bei den Frauen sind es 18 Prozent – allerdings setzen sich Frauen auch eher mit ihren Emotionen und somit mit ihrer Psyche auseinander.

Immerhin: Die körperliche Verfassung habe sich seit der Pandemie stark verbessert, heisst es. Die grosse Mehrheit, 83 Prozent aller Befragten, bewertet ihre aktuelle körperliche Verfassung mit eher gut bis sehr gut. Dabei macht über ein Drittel keinen Sport. 

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