Darum gehts
- Teils seit Oktober 2024 fallen bei der Swiss Maschinen aus
- Ersatzteile und Wartungskapazitäten sind knapp
- Die Swiss muss 1400 Flüge streichen – sie hat zu wenig Piloten
Die Swiss macht grad turbulente Zeiten durch. 1400 Flüge muss die Lufthansa-Tochter im Sommer streichen, weil sie zu wenig Pilotinnen und Piloten hat. Nun kommen auch noch Probleme mit der Airbus-Flotte dazu. Neun Maschinen stehen teils schon seit Oktober 2024 am Boden – und fallen im Linienverkehr monatelang aus. Betroffen sind fünf Airbus A220 und vier A320 Neo, wie das Nachrichtenportal Nau berichtet.
Grund für den Stillstand sind Probleme mit Triebwerken des US-Herstellers Pratt & Whitney. Materialabweichungen in bestimmten Bauteilen erfordern eine verstärkte Wartung. Die Amerikaner haben deshalb ausserplanmässige Wartungen und Inspektionen angeordnet. «Um die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Triebwerke weiterhin zu gewährleisten», heisst es bei der Swiss. Weil Ersatzteile und Wartungskapazitäten aber begrenzt sind, können die Flugzeuge momentan nicht eingesetzt werden.
Swiss wartet auf Ersatztriebwerke
Die Reparaturen finden an den Flughäfen Zürich, Maastricht, Aachen und Ljubljana statt. Wann die betroffenen Flugzeuge wieder in Betrieb genommen werden können, ist unklar. «Das hängt von der Verfügbarkeit von Ersatztriebwerken ab», sagt eine Sprecherin. Die Swiss fliegt in der Zwischenzeit mit Maschinen von Air Baltic und Embraer-Jets von Helvetic Airways. Immerhin: Nicht die ganze Flotte ist gegroundet: Vom A220 sind 25, vom Neo zwölf in der Luft.
Der A220 gilt als modern und setzte bei der Indienststellung 2016 neue Massstäbe beim Treibstoffverbrauch. Er ist bis zu einem Viertel tiefer als bei vergleichbaren Flugzeugen. Die Triebwerke bereiten aber immer wieder Sorgen. Es kam schon mehrfach zu Zwischenfällen und gar zu einem Einsatzstopp der Flotte: 2019 groundete die Swiss gar ihre A220-Flotte und unterzog sie einer Inspektion.