Darum gehts
- Das traditionsreiche «Café Haug» in Schwyz steht zum Verkauf
- Es ist ein historisches Anwesen mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten und repräsentativer Ausstrahlung
- Der Verkaufspreis wurde von 6,9 auf 5,4 Millionen Franken reduziert
Ende April ging am malerischen Postplatz in Schwyz eine 135-jährige Geschichte zu Ende. Das Haug Confiserie Café Restaurant stellte den Betrieb ein, rund 30 Angestellte waren betroffen. Seither steht die Liegenschaft des Traditionsbetriebs zum Verkauf. Noch immer steht das Gebäude aber leer, wie der «Bote der Urschweiz» berichtet. Trotz vielseitiger Ausstattung und hervorragender Lage in der Schwyzer Altstadt.
Ein Blick in die Verkaufsdokumentation zeigt: Das «Café Haug» ist keine 08/15-Immobilie. Das 1644 erbaute barocke Bürgerhaus diente lange als Pfarrhof. Das als «historisches Anwesen mit repräsentativer Ausstrahlung» angepriesene Objekt beinhaltet Café- und Restauranträume, je eine Bar im Restaurant und im Untergeschoss. Dazu gibt es einen Verkaufsraum, einen Saal, mehrere Küchen und eine grosszügige Terrasse sowie zwei Vierzimmerwohnungen im zweiten und dritten Stock.
Von 6,9 auf 5,4 Millionen Franken
In die Confiserie- und Restaurantküche seien «hohe Investitionen» getätigt worden, heisst es in der Annonce weiter. Das Inventar wird mitverkauft. Das Haus könnte verschiedene Funktionen einnehmen – als kleines Hotel, als Gastrobetrieb oder als Wohn- oder Geschäftshaus. Die Nobilis Estate AG, verantwortlich für den Verkauf und spezialisiert auf Luxusimmobilien, gibt den Preis offiziell nicht bekannt. Wie der «Bote» aber weiss, müssten Kauflustige aktuell 5,4 Millionen Franken auf den Tisch legen. 1,5 Millionen weniger als beim ursprünglichen Angebot – ein satter Rabatt.
David Hauptmann, Gründer und Geschäftsführer der Zürcher Immobilienfirma, bestätigt, dass die Immobilie nun günstiger zu haben ist. «Der Preis ist vernünftig, aber ein Stück weit ein Liebhaberpreis», erklärt er gegenüber der Zeitung. Zwei Parteien hätten momentan ernsthaftes Interesse am «Café Haug».
Hauptmann ist der Region Schwyz nicht fremd. Er selbst war Kunde in der Traditionsconfiserie und hat grosses Interesse, dass es in dem Haus ähnlich weitergeht. «Das ist mein Hauptanliegen», sagt er gegenüber dem «Boten der Urschweiz».
Schwierige Lage fürs Bäckergewerbe
Es wäre die Fortsetzung einer Tradition. Die langjährige Confiserie Haug konnte sich allerdings nicht mehr über Wasser halten. In der Mitteilung, mit welcher der Familienbetrieb sein Aus kommunizierte, hatte dieser vor allem die schwierige Lage im schweizerischen Bäcker- und Konditoreigewerbe verantwortlich gemacht.
Die Branche sehe sich mit einem veränderten Konsumentenverhalten konfrontiert und befinde sich in einem grossen Strukturwandel, wie ein Blick auf die Entwicklung der Betriebe zeige. Womöglich ist auch das ein Grund, warum das historische Anwesen am Schwyzer Postplatz nicht mit Angeboten überhäuft wird.