Touristen-Hochburg in der Krise
In Thailand brechen plötzlich die Gästezahlen ein – das steckt dahinter

Thailands Tourismusindustrie erlebt einen dramatischen Einbruch. Die Besucherzahlen sinken um neun Prozent, die Hotelauslastung fällt unter 70 Prozent. Jetzt droht in der Hotellerie eine grosse Pleitewelle. Die Regierung plant Gegenmassnahmen.
Publiziert: 16:08 Uhr
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Thailands Tourismusbranche erlebt das schlechteste Jahr seit langem.
Foto: Imago

Darum gehts

  • Thailands Tourismus erlebt Rückgang, Hotelbranche in Schwierigkeiten
  • Regierung plant Gegenmassnahmen wie vereinfachte Visa-Verfahren und Marketingkampagnen
  • Prognose: Touristenzahl sinkt 2025 um 9 Prozent auf 32,2 Millionen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Thailands Tourismusbranche schlägt Alarm! Die Zahlen der laufenden Saison sind schlecht. So schlecht wie seit fünf Jahren nicht mehr. Der für das südostasiatische Königreich so wichtige Tourismus dürfte 2025 satte 4,5 Prozent weniger Umsatz machen. Grund dafür ist ein gefährlicher Mix von verschiedenen Faktoren, wie das thailändische Onlineportal «Der Farang» berichtet.

2025 soll die Zahl der Touristen um 9 Prozent auf 32,2 Millionen einbrechen – 3 Millionen weniger als im Vorjahr! Und die, die noch kommen, blieben weniger lang. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer sinkt erstmals auf unter 7 Tage. Das hat Folgen: Von Januar bis Juli lag die Auslastung der Hotels in Thailand noch bei 71 Prozent. Aufs ganze Jahr rechnen Experten damit, dass sie gar unter die psychologisch wichtige Schwelle von 70 Prozent sinkt - auf gerade noch 69 Prozent.

Zimmerpreise sinken

Für viele Hoteliers ist das doppelt bitter. Sie haben weniger Gäste und weniger Einnahmen pro Bett. Dazu kommen steigende Löhne und höhere Energiepreise. Auch Lebensmittel werden in Thailand wegen der Inflation teurer. Das geht an die Substanz. Brancheninsider warnen eindringlich, dass vor allem kleine und mittelgrosse Häuser vor dem Aus stehen könnten.

Was Hoteliers schlaflose Nächte bereitet, freut Touristen: Um Betten zu füllen, senken die Betreiber die Preise. Schon in den ersten sieben Monaten fielen die durchschnittlichen Zimmerpreise um 5 Prozent. Fürs gesamte Jahr rechnen Experten mit einem Rückgang von weiteren 4 Prozent. Besonders hart trifft es Anbieter, die nicht nur auf Touristen, sondern auch auf Konferenzen und Seminare setzen. In diesem Segment brachen die Einnahmen im ersten Halbjahr sogar um bis zu 13 Prozent ein.

200'000 Inlandsflüge verschenkt

Die thailändische Regierung versucht nun, Gegensteuer zu geben. Sie will mit vereinfachten Visa-Verfahren und Marketingkampagnen die Branche vor noch grösserem Schaden bewahren. So will das thailändische Ministerium für Tourismus und Sport besonders den Inlandtourismus ankurbeln.

Kernstück der millionenteuren Kampagne: 200'000 ausländische Besucher sollen kostenlose Inlandsflugtickets bekommen. Ob das reicht, um einem der beliebtesten Reiseziele der Welt neuen Schwung zu verleihen, ist allerdings fraglich.

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