Studie schlägt Alarm
Jede dritte Schweizer SAC-Hütte ist gefährdet

Der Schweizer Alpen-Club (SAC) warnt: Jede dritte SAC-Hütte ist durch den Klimawandel gefährdet. Auftauender Permafrost, Felssturzgefahr und Wassermangel bedrohen die Bergunterkünfte. Der SAC plant Anpassungen, braucht aber dringend Geld.
Publiziert: 15:49 Uhr
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Aktualisiert: 16:20 Uhr
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Die Mutthornhütte auf 3037 Metern über Meer im Berner Oberland ist seit 2022 geschlossen.
Foto: PD

Darum gehts

  • SAC-Hütten sind durch Klimawandel gefährdet
  • Jede dritte Hütte potenziell betroffen
  • Wasserknappheit und Landschaftsveränderungen bedrohen die Berg-Idylle der SAC-Hütten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Wandern boomt. Schweizerinnen und Schweizer zieht es an schönen Tagen zu Tausenden in die Höhe. SAC-Hütten sind dabei ein beliebtes Ziel. Die heimelige Berg-Idylle ist aber in Gefahr. Laut der Studie «Hütten 2050» des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) ist jede Dritte der 152 SAC-Hütten potenziell gefährdet, wie SRF berichtet. Hauptursachen sind auftauender Permafrost, zunehmende Felssturzgefahr und schwindende Wasserressourcen.

Besonders betroffen ist die Mutthornhütte auf 3037 Metern über Meer im Berner Oberland: Seit 2022 ist sie geschlossen, da der Baugrund instabil geworden ist. Über der Hütte befinden sich 100'000 Kubikmeter Fels, die sich in Bewegung befinden und in die Tiefe stürzen könnten. Der SAC reagiert und plant, die Hütte 900 Meter entfernt auf sicherem Fels neu zu errichten. Schweizweit sind 42 Hütten durch Felsstürze aus Permafrostgebieten bedroht.

Wasser wird knapp in den Hütten

Auch die Wasserversorgung wird zunehmend zum Problem, wie ein Fachbericht des SAC zeigt. Gletscher, die einst als zuverlässige Wasserquellen dienten, schmelzen und verschwinden teilweise vollständig. Bei einem Fünftel der Hütten ist das Wasserangebot deshalb kritisch, bei jeder siebten gar problematisch.

Die Studie zeigt zudem, dass sich die Landschaft rund um die Hütten stark verändert, etwa bei der Planurahütte im Kanton Glarus. Aktuell führen Zustiege bei 22 Unterkünften über Gletscher. Bis im Jahr 2050 wird dies laut der Studie nur noch bei sechs Hütten der Fall sein. Zudem werden bei 21 Hütten in einem Umkreis von zwei Kilometern grössere Seen entstehen.

Der SAC sieht sich gezwungen, seine Konzepte zu überdenken. Anpassungen, Verlegungen oder sogar Rückbauten von Hütten werden in Erwägung gezogen. Bloss: Die finanziellen Mittel sind begrenzt: Der Fonds für Hüttensanierungen des SAC ist bald leer. Der Nationalrat hat daher ein Postulat überwiesen, das Anreize oder Finanzhilfen für die Anpassung der Hütten an den Klimawandel vorsieht.

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