Wer Ski mietet, soll kein Geld verpulvern
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Geld zurück bei Saison-Abbruch:Wer Ski mietet, soll kein Geld verpulvern

Sportgeschäfte geben Geld zurück, falls die Corona-Wintersaison abgebrochen wird
Wer Ski mietet, soll kein Geld verpulvern

Corona hat die letzte Skisaison abrupt beendet. Was passiert, wenn es in diesem Winter wieder zu Schliessungen kommt? Wer gibt Geld zurück? Und wer bietet die besten Konditionen? BLICK macht den Vergleich.
Publiziert: 23.11.2020 um 00:45 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2021 um 16:13 Uhr
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Bei der Skimiete ist Decathlon aber nicht der übliche Preisbrecher: Sport XX und Ochsner Sport können mithalten, die Kleinen auch.
Foto: keystone-sda.ch
Marc Iseli

Im Keller von Stephan Heinigers (61) Sportgeschäft in Lyss BE stehen knapp 1000 Paar Ski. Rossignol, Atomic, Stöckli, Head, Fischer: Sämtliche Marken hat er vorrätig. In allen Grössen und Farben. Manche Skier sind schon mehrere Saisons im Einsatz. Andere sind brandneu.

Heiniger ist eine Grösse in der Region. Sein Laden ist Anlaufpunkt für alle Sportbegeisterten. Im Corona-Winter spürt er aber eine gewisse Zurückhaltung bei den Kunden. Die Unsicherheit ist gross. Wird die noch junge Wintersaison wegen der Pandemie frühzeitig abgebrochen? Lohnt sich eine Skimiete für die ganze Saison? Ist das Geld verpulvert, wenn die Skipisten geschlossen sind?

«Diese Fragen beschäftigen unsere Kunden», sagt Heiniger. Er gibt deshalb ein Versprechen ab: «Sollten die Skigebiete auf behördliche Anordnung geschlossen werden, gibt es Geld zurück.» Heiniger verspricht 90 Prozent des Preises, wenn die Saison vor Neujahr abgebrochen wird. Immerhin die Hälfte gibt es noch, wenn ab Februar das Carven verboten sein sollte.

Preisbrecher Decathlon mit Rückzahlungsgarantie

Heiniger ist damit in guter Gesellschaft. Ein Vergleich von BLICK zeigt: Grosse Händler wie Decathlon, Ochsner Sport oder Sport XX geben ähnliche Pandemie-Versprechen ab. Ochsner Sport erstattet den vollen Preis, wenn die Saison vor Weihnachten abgebrochen wird. Sport XX gibt das Geld zurück, wenn die Skigebiete vor Neujahr abrupt schliessen müssen. Und Decathlon verspricht sogar 100 Prozent Rückzahlung bei einer Schliessung bis zum 31. Januar 2021.

Mit dem Angebot von Decathlon sind die Kunden auf der sichersten Seite. Und der französische Gigant, der erst vor kurzem die Schweizer Athleticum-Filialen übernommen hat, will sich damit auch profilieren. Vor wenigen Tagen hat er im Einzugsgebiet seiner Läden eine grosse Flyer-Aktion gestartet, um auf das Mietangebot und die Rückzahlungsgarantie hinzuweisen. Tausende Flyer landeten in den Briefkästen. Eine Ansage im Kampf um die verunsicherten Wintersportler.

Decathlon steht im Ruf, ein wahrer Preisbrecher zu sein. Ein Paar Skihandschuhe für Erwachsende gibt es für unter 20 Franken. Die billigste Skibrille: 15 Franken. Der günstigste Helm für Kinder: 20 Franken. Das absolute Preisbrecher-Modell bei den Skijacken: 35 Franken. Aber wie steht es bei der Miete?

Variable Preise bei Intersport

Der Vergleich mit der Konkurrenz fällt durchwachsen aus. Die Migros-Tochter Sport XX bietet fast die gleichen Konditionen bei der Tagesmiete wie Decathlon. Auch im Sieben-Tage-Vergleich sind die Unterschiede relativ gering. Hier bietet Sport XX zum Teil sogar deutlich günstigere Konditionen, zumindest bei den Ski. Pandemie-Versicherung inklusive.

Gegenüber kleinen Händlern wie Heiniger hat Decathlon auch das Nachsehen in Sachen Saisonmiete. Hier zeigt sich die Stärke des Franchise-Systems von Intersport: Die Händler sind bei der Preisgestaltung relativ frei. Für Heiniger heisst das: Ein Paar Erwachsenen-Ski im Saison-Abo gibt es ab 239 Franken, inklusive Schuhe.

Das liegt fast zehn Prozent unter dem Angebot von Decathlon – und deutlich unter dem Preis von Sport XX oder Ochsner Sport. Im BLICK-Vergleich sticht der kleine Fachhändler die Grossen aus.

Teure Miete am Berg

«Wir haben uns auf die Saisonmiete ausgerichtet», sagt Heiniger. Das liege auch an der Lage. Von seinem Geschäft in Lyss seien es fast 90 Minuten bis zu den Skipisten im Berner Oberland. Etwas näher seien die Skiregionen im Jura. Aber dort hapert es mit der Schneesicherheit. Also ist es wenig sinnvoll, sich auf Tagesmieten auszurichten.

Ganz anders sieht die Lage in Wintersportgebieten wie Grindelwald BE aus. Die regionalen Intersport-Filialen haben sich auf Tagestouristen ausgerichtet. Sie haben eine grosse Menge Ski an Lager. Das Sportmaterial steht aber die meiste Zeit unbenutzt herum. Das System ist darauf ausgelegt, die Nachfrage an Spitzentagen abzudecken.

Das bedeutet leider auch: Die Preise am Berg sind teuer. 64 Franken müssen Kunden, die spontan unterwegs sind, am Tag für ein Snowboard oder Ski plus Schuhe ausgeben. Das ist Rekord im BLICK-Vergleich. Ein Angebot für die ganze Saison gibt es nicht.

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