So erleben BLICK-Leser das A220-Swiss-«Grounding»
«Wir fühlen uns herumgeschubst – ein Horror!»

Am Dienstagnachmittag wurde der Europa-Flugplan der Swiss kräftig durcheinander gewirbelt. Die ganze A220-Flotte musste zur Inspektion. BLICK-Leser erzählen, wie der Entscheid der Airline ihre Ferienpläne durcheinander brachte.
Publiziert: 16.10.2019 um 11:44 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2019 um 14:21 Uhr
Marco Brunold (37) und Monika Market (32) aus Bremgarten AG: «Wir haben gerade vor zwei Minuten über die Anzeigetafel erfahren, dass unser Flug gestrichen worden ist. Das ist sehr ärgerlich, denn wir haben unser Hotel online ohne Stornierungsmöglichkeit gebucht. Wir hoffen, dass sich das lange Anstehen lohnt und wir doch noch in die Ferien fliegen können.»
Foto: Fabio Giger
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Julia Fritsche

29 Swiss-Flieger des Typ A220 mussten am Dienstagnachmittag nach Zürich zurückkehren. Die Flotte war stillgelegt. Der Grund: Zum dritten Mal innert drei Monaten gabs Probleme mit dem Triebwerk. Jetzt müssen alle Maschinen zum Check. Mit beträchtlichen Folgen für den Flugbetrieb. 6995 Passagiere sind gestrandet, 73 Flüge ausgefallen

Zu den Gestrandeten gehören auch BLICK-Leser. Hans Schläpfer war auf dem Weg in den Süden. «Geplant war ein Flug von Zürich über Genf nach Marrakesch. Nach langer Wartezeit wussten wir, dass der Flug ab Genf gecancelt wurde.» Jetzt gings für ihn zuerst nach Osten. Die Lösung des Swiss-Bodenpersonals: «Genf–Wien mit Austrian Airlines, dort übernachten und am Mittwoch Wien–Marrakesch. Alles nicht optimal, aber toller Einsatz vom Personal und alles kostenlos.» Für Schläpfer war die Radikallösung der Swiss richtig: «Es brauchte mutige Entscheidungen, die Sicherheit über die wirtschaftlichen Kosten und Imageverluste zu stellen.»

Keine Freude hat die Familie Apel-Vasconicelos aus Südamerika, die BLICK am Dienstagnachmittag am Flughafen Zürich trifft. Zuerst seien sie per SMS darüber informiert, dass sie einen neuen Flug nehmen müssten. Später folgte eine Info per E-Mail. «Wir fühlen uns herumgeschubst – ein Horror!»

Langes Anstehen für Umbuchung

In Belgrad sind gleich zwei BLICK-Leser vom A220-«Grounding» betroffen – mit unterschiedlichen Erfahrungen. Zu viert ist eine Familie gestrandet. «Als wir das Gepäck wieder abholen mussten, haben wir nur die Information erhalten, dass der Flug gestrichen worden sei und wir uns zum Swiss-Schalter begeben müssen», erzählt die Familie.

Ganze drei Stunden lang mussten sie dann am Swiss-Schalter anstehen, bis der Rückflug und das Hotel organisiert waren. Statt mit dem Shuttle-Bus, der nie kam, gings für die Familie dann ins Hotel. Auch das keine gute Erfahrung: Beim Duschen wurde das Badezimmer überflutet.

Sicherheit ist wichtig

Auch Miro Ilic war auf dem Weg nach Zürich. Sein Flug sollte in Belgrad um 14.40 Uhr abfliegen. Zuerst hiess es, er sei verspätet. Versprochene Informationen liessen auf sich warten. «Als sich die Passagiere zusammentaten, erfuhren wir durch die Webseite des Flughafens Kloten, dass unser Flug annulliert worden war», schildert Ilic seine Erlebnisse am Flughafen.

Es folgten über zwei Stunden in der Warteschlange vor dem Swiss-Schalter. «Wir mussten zwar lange warten, aber jeder wurde ernst genommen.» Für den Leser sollte es zuerst am Freitag mit AirSerbia zurück in die Schweiz gehen. Dank einem Umsteigeflug via Frankfurt aber gehts für ihn nun doch schon heute wieder nach Hause. «Ich war auch am Anfang genervt, jedoch ist es mir wichtig, dass Swiss die Sicherheit der Passagiere so ernst nimmt.» So mache er nun noch einen Tag länger Ferien und ist froh, wenn sein Flugzeug dann sicher landet.

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