Darum gehts
- Gegner des Zürcher Stadionprojekts ziehen vor Bundesgericht
- Anonyme Gegner setzen Kampf fort, prominenter Unterstützer Urs Zweifel abgesprungen
- Seit 2008 wartet Zürich auf neues Stadion, frühester Baubeginn 2027
Was anzunehmen war, ist jetzt offiziell: Die Gegner des Projekts «Ensemble» ziehen ihre Beschwerde ans Bundesgericht weiter, wie Tele Züri berichtet. Damit muss die Stadt Zürich weiterhin auf ein neues Fussballstadion warten.
Noch vor knapp einem Monat hat das Verwaltungsgericht die Einsprachen gegen den Gestaltungsplan abgeschmettert – sehr zur Freude der beiden Zürcher Klubs FCZ und GC. Die Hoffnung war gross, dass es jetzt endlich vorwärtsgeht. Seit September 2023 brüteten die Richter über den Einsprachen gegen das Ensemble-Projekt, das aus einem Fussballstadion sowie zwei Wohntürmen besteht und auf dem Hardturm-Areal entstehen soll. Jetzt zögert sich das Projekt weiter hinaus.
Die Gegner bleiben weiterhin anonym. Der Prominenteste, Urs Zweifel (55), Verwaltungsratsmitglied der Schweizer Kult-Chips-Marke Zweifel, war nach dem Entscheid des Verwaltungsgerichts abgesprungen – und unterstützt den Verein hinter den Einsprachen nicht mehr finanziell.
Wie geht es jetzt weiter?
Der Kampf ums Hardturm-Stadion und die zwei Wohntürme geht vor dem Bundesgericht in die nächste Runde. Anschliessend könnte auch gegen das Baugesuch in sämtlichen drei Instanzen rekurriert werden – allerdings nur noch in beschränkter Form. Sowohl GC als auch der FC Zürich forderten die Gegner wiederholt auf, die Einsprachen zurückzuziehen und keine weiteren Verzögerungen zu erzwingen.
Die Stadt Zürich wartet seit dem Abbruch des Hardturm-Stadions im Jahr 2008 auf ein neues Fussballstadion. 2003 hat die Stadtzürcher Bevölkerung ein erstes Mal Ja zum neuen Fussballstadion auf dem Hardturm-Areal gesagt. Bislang gab es ganze vier Volksabstimmungen und drei Stadionprojekte. Für das neuste wäre der Baubeginn im besten Fall 2027 und im schlechtesten Fall 2030. Ein Jahr darauf könnte der Ball rollen.


