Schwerreich und verschwiegen
Eine schrecklich reiche Decathlon-Familie

Die Familie Mulliez ist weit verzweigt und steinreich. Ihr gehören Supermärkte, Kleidergeschäfte und nun auch die Schweizer Sportartikel-Kette Athleticum.
Publiziert: 06.08.2018 um 15:47 Uhr
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Aktualisiert: 15.07.2021 um 09:32 Uhr
Gegründet wurde die Holding hinter dem Sportartikel-Verkäufer Decathlon von Gérard Mulliez. Heute zählt die Familie je nach Schätzungen zwischen 550 und 700 Mitgliedern.
Foto: FARID ALOUACHE
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Julia Fritsche

Der Sport-Billighändler Athleticum erhält einen neuen Besitzer: Decathlon. Der französische Sportartikel-Riese gehört zum Imperium der Familie Mulliez. Zum weit verzweigten Clan zählen zwischen 550 und 700 Mitglieder. Zusammen zählen sie zu den reichsten Familien Frankreichs mit einem geschätzten Vermögen von 30 Milliarden Franken.

Zum Portfolio der Familienholding Association Familiale zählen unter anderen die Warenhauskette Auchan, der Elektronikhändler Boulanger, Bekleidungsgeschäfte wie etwa Pimkie, aber auch Baumärkte, ein Weinhandel und ein Kreditunternehmen. Die Gruppe tritt koordiniert auf: Wo ein Geschäft der Holding aufmache, folgten direkt weitere, so ein Familieninsider laut dem deutschen «Handelsblatt».

Prestigeprojekt in Paris

Die Familie ist wie schon die frühere Athleticum-Besitzerin, die Maus Frères Holding, äusserst verschwiegen. Hintergründiges ist kaum über den Clan zu erfahren. Interviews geben seine Mitglieder nicht, und für die Pressesprecher der Unternehmen ist die Familie tabu.

Gründer Gérard Mulliez ist heute 87 Jahre alt. 2006 hat er sich aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen, Nachfolger wurde sein Neffe. Inzwischen werden die Geschicke der Holding durch einen siebenköpfigen Verwaltungsrat bestimmt. Externe haben dort keine Chance: Nur wer mindestens vier Jahre ein Unternehmen der Gruppe geleitet hat, darf Einsitz nehmen.

Unternehmerisch geben die Franzosen Gas. Neben der Athleticum-Übernahme sorgen sie mit einem Prestigeprojekt für Furore. Der Immobilien-Arm Ceetrus (bis vor Kurzem Immochan) ist mehrheitlich beteiligt an der Gesellschaft, die den grössten Bahnhof Europas, den Gare du Nord in Paris, bauen darf. Ein Auftrag, der die reiche Familie noch reicher machen dürfte.

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