Schwein gehabt!
Cervelats bleiben günstig

Nicht nur das tolle Wetter macht die Schweiz zur Grill-Nation: Trotz steigender Produzentenpreise verstärken die Händler die Aktionen für Schweiniges.
Publiziert: 19.06.2017 um 18:32 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:03 Uhr
Die Preise der beliebten Nationalwurst bleiben tief.
Foto: MARTIN RUETSCHI
Ulrich Rotzinger

Schwein gehabt! Trotz steigender Produzentenpreise im laufenden Jahr treiben die Detailhändler deswegen nicht gleich die Sau durchs Dorf. «Wir haben in den letzten Wochen lediglich vereinzelt die Preise von Frischfleisch erhöht», sagt Migros-Sprecherin Christine Gaillet. Spar rüttelt überhaupt nicht an den Preisen: «Unser Schweinefleisch liegt auf dem Preisniveau vom Vorjahr», sagt Sprecherin Silvia Manser.

Auch in den nächsten Wochen planen die Detailhändler keine Preiserhöhungen, weder bei Wurst noch beim Fleisch vom Schweizer Schwein. Schon gar nicht antasten wollen sie die Preise der beliebten Nationalwürste Cervelat oder Kalbsbratwurst. 

Durchschnittliche Preisentwicklung bei Cervelat und Kalbsbratwurst der letzten acht Jahre im Detailhandel.
Foto: Infografik

Das Cervelat-Barometer (siehe Grafik) von BLICK mit Daten des Bundesamts für Landwirtschaft bestätigt sogar leicht tiefere Preise: Im Detailhandel beträgt der Preis für 100 Gramm Nationalwurst dieses Jahr durchschnittlich 1.02 Franken. Gegenüber dem Rekordjahr 2009 liegt der Preis 21 Rappen tiefer.

Die Kalbsbratwurst (100 g) kostet heute im Schnitt 1.88 Franken. Das sind lediglich vier Rappen mehr als Konsumenten im Schnitt vor acht Jahren zahlen mussten und einen Rappen weniger als letztes Jahr.

Grill-Fans dürfen sich freuen. Das heisse Wetter ist perfekt, da legt man abends gerne ein gutes Stück Fleisch auf den Rost.

Schweiz ist eine Grill-Nation

Apropos Rost! Am häufigsten wird in der Schweiz auf dem Gasgrill (44 Prozent) gebrutzelt, gefolgt von Holzkohle (31 Prozent), heisst es in einer repräsentativen Studie. Das Marktforschungsinstitut Innofact veröffentlicht die Studie zur Grillsaison 2017 morgen Dienstag.

Wie schon in dessen erster Erhebung im Jahr 2013 ist Coop der Auftraggeber. Damals war noch mehr Holzkohle und weniger Gas gefragt. «Der Convenience-Trend ist der Hauptgrund für diese Entwicklung», sagt Coop-Sprecher Ramon Gander. Die Leute sind folglich bequemer geworden.

Gefragtes Aktionsfleisch

Weitere Resultate der Studie: Schweizer werfen den Grill im Schnitt an 21 Sommertagen an – das heisst, an jedem vierten Tag. Gegenüber 2013 steigt die Grillhäufigkeit leicht. Am häufigsten mit rund 25 Tagen im Sommer grillieren Familien. Bei Haushalten ohne Kinder sind es sechs Tage weniger. Die 16- bis 45-Jährigen grillieren häufiger als ältere Jahrgänge. Insgesamt geben 62 Prozent der Befragten an, im Sommer mindestens einmal pro Woche zu grillieren.

Am häufigsten auf dem Grill landen Cervelats und Kalbsbratwürste laut der Innofact-Studie. Weil Schweizer Qualitätsfleisch auch seinen Preis hat, kaufen Konsumenten immer häufiger Aktionsfleisch. Das wiederum hat das Marktforschungsinstitut Nielsen Switzerland herausgefunden.

Detailhändler bauen Promotionen aus

Die Migros bestätigt den Trend, den sie auch selbst befeuert: «Wir haben die Promotionstätigkeit ausgeweitet. Kunden können von noch mehr Grillsortiments-Aktionen profitieren», sagt Sprecherin Christine Gaillet. Je nachdem, welchen Detailhändler man fragt, laufen derzeit Schweinefleisch-Aktionen mit Rabatten von bis zu 50 Prozent. 

Kein Wunder, konsumieren Schweizer nach wie vor am meisten Schweinefleisch. Auch wenn die Beliebtheit zugunsten hochwertigerem Fleisch vom Rind oder Geflügel kontinuierlich abnimmt.

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