Schluss mit Homeoffice
Stadler Rail pfeift 450 Angestellte ins Büro zurück

Eine weitere grosse Schweizer Firma wendet sich vom Homeoffice ab. Ab 1. August müssen 450 Angestellte des Zugbauers Stadler Rail von Verwaltungsratspräsident Peter Spuhler (66) mehr im Büro in Bussnang TG arbeiten. Auch Sulzer setzt wieder auf Präsenz.
Publiziert: 11.07.2025 um 14:44 Uhr
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Aktualisiert: 11.07.2025 um 14:45 Uhr
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450 Angestellte des Stadler-Werks in Bussnang TG müssen ab 1. August wieder vermehrt vor Ort arbeiten.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Stadler Rail ruft Ingenieure ins Büro zurück, Homeoffice wird eingeschränkt
  • Enge Zusammenarbeit von Ingenieuren und Produktion als wichtiger Wettbewerbsfaktor
  • 450 Angestellte betroffen, maximal ein Tag pro Woche mobiles Arbeiten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Homeoffice wird immer mehr zum Auslaufmodell, nachdem es in der Corona-Pandemie noch als grosse Errungenschaft der modernen Arbeitswelt gefeiert worden ist. Nun setzen manche Firmen wieder auf die Präsenz im Grossraumbüro. Neustes Beispiel ist Stadler Rail in Bussnang TG. Der Zugbauer von Peter Spuhler (66) pfeift seine Ingenieure zurück ins Büro, wie «Inside Paradeplatz» berichtet.

Ein Sprecher bestätigt die Massnahme auf Anfrage von Blick. «Stadler sieht die enge Zusammenarbeit von Ingenieuren und Produktion am gleichen Standort als wichtigen Wettbewerbsfaktor», sagt er. Im Werk in Bussnang sei die Zahl der Mitarbeitenden in der jüngeren Vergangenheit stark gewachsen.

450 Stadler-Angestellte betroffen

«Als teambildende Massnahme wird deshalb für den Teilbereich Engineering das mobile Arbeiten von maximal einem Tag pro Woche ermöglicht», erklärt der Sprecher. Heisst: An den übrigen vier Tagen müssen die Ingenieure wieder vor Ort arbeiten. 450 Angestellte sind von der Neuregelung betroffen. Total beschäftigt Stadler in der Schweiz 5600 Mitarbeitende. Je nach Tätigkeitsbereich und Anforderungsprofil gewährt Stadler bis zu 40 Prozent Homeoffice.

Einen ähnlichen Schritt hat Suzanne Thoma (63), die den Winterthurer Industriekonzern Sulzer im Doppelmandat führt, bereits Ende 2024 vollzogen. Über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Schweiz müssen seither wieder vom Bürotisch aus arbeiten. Sulzer begründete den Entscheid damit, dass physische Präsenz und persönlicher Austausch vor Ort die Zusammenarbeit stärkten – was wiederum das Wachstum positiv beeinflusse. Gleich argumentiert auch Stadler Rail.

Grosse Firmen halten am Homeoffice fest

Die Firmen halten an Homeoffice fest und wollen es auch in Zukunft tun – viele aber in stark abgeschwächter Form. Das zeigte eine grosse Umfrage von Blick bei über 20 grossen Unternehmen im Lande. Alle bieten in irgendeiner Form die Möglichkeit an, zu Hause zu arbeiten. Besonders auf Remote-Arbeit setzt etwa der Industriekonzern ABB, wo Mitarbeitende bis zu vier Tage die Woche von zu Hause arbeiten können. «Für eine grosse Mehrheit unserer Mitarbeitenden in der Schweiz gehört Homeoffice ganz natürlich zum Arbeitsalltag», so ein Sprecher. Das werde von den Mitarbeitenden sehr geschätzt – gar erwartet.

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