«Richtig cool, unser Produkt überall in der Schweiz zu sehen»
1:49
Gründer Samuel Graf ist stolz:«Richtig cool, unser Produkt überall in der Schweiz zu sehen»

Ihre Sauce ist in aller Munde
«Die ersten zwei Jahre sind wir auf keinen grünen Zweig gekommen»

Die Sauce Chipeño gibt es bei Brezelkönig zum Hotdog – sie steht aber auch bei Coop und Migros im Regal. Von Anfang an haben die drei Gründer an den Geschmack ihrer Sauce geglaubt. Zu Recht – Samuel Graf lebt mittlerweile vom Unternehmen.
Publiziert: 00:00 Uhr
|
Aktualisiert: vor 28 Minuten
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/7
Die drei Kindheitsfreunde Kevin Lustenberger, Samuel Graf und Thamon Duss (v. l.) ...
Foto: Philippe Rossier

Darum gehts

  • Chipeño: Rauchige Chipotle-Mayo findet man bei Brezelkönig und in anderen Restaurants
  • Drei Kindheitsfreunde gründeten Start-up, sie wollen die Geschmackswelten von Mexiko und der Schweiz kombinieren
  • Chipeño ist in rund 3000 Verkaufsstellen erhältlich
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Ketchup, Senf, Cocktailsauce – oder Chipeño? Diese Fragen bekommen Kundinnen und Kunden seit neustem bei Brezelkönig zu hören. Die drei Jungunternehmer Samuel Graf (34), Kevin Lustenberger (33) und Thamon Duss (33) haben es geschafft, beim Mutterkonzern Valora gelistet zu werden.

«Chipeño ist eine rauchige Chipotle-Mayo», erklärt Graf beim Treffen mit Blick. Für die Sauce, die im Kanton Solothurn produziert wird, importiert das Start-up Chipotle-Chilis aus Mexiko. Bei Brezelkönig kommt die neue Hotdog-Variante mit Chipeño sehr gut an. Bisher fand man die Sauce bereits saisonal in einzelnen Sandwiches.

Aber nicht nur Brezelkönig, sondern auch die Sportsbar in Zug oder Papa Burrito in Bern setzen auf Chipeño. Die Sauce gibt es in zahlreichen Restaurants oder Take-aways – zudem findet man sie in rund 3000 Verkaufsstellen im Detailhandel. «Gastronomie und Detailhandel gehen bei uns Hand in Hand», so Graf. Bei Coop kostet das Original 6.50 Franken, andere Geschmacksrichtungen kosten 6.95 Franken.

Vom Coiffeursalon zu Coop

Gestartet haben die drei Jungunternehmer ihr Start-up 2018 mit einem einfachen Webshop. Die ersten Bestellungen lieferte Grafs Vater mit dem Velo aus, gleichzeitig verkauften sie die Sauce im Coiffeursalon von Duss’ Mutter.

Den drei Kindheitsfreunden aus Ebikon LU war bereits im Studium klar: Sie wollen ihr eigenes Projekt verfolgen. Alle drei verbindet zudem die Leidenschaft für gutes Essen und Lateinamerika. Während eines Austauschsemesters in Mexiko im Rahmen seines Wirtschaftsingenieur-Studiums kam Graf dann die Idee: Chipeño soll die beiden Geschmackswelten von Mexiko und der Schweiz kombinieren.

1/5
Richtig lecker: Die drei Gründer aus Ebikon LU sagen, ihre Chipeño-Saucen kann man zu allem essen! (v. l.): Thamon Duss, Samuel Graf und Kevin Lustenberger.
Foto: Philippe Rossier

Nach den ersten Testverkäufen gründeten die drei eine GmbH. Jeder von ihnen investierte 7000 Franken. «Die ersten zwei Jahre sind wir auf keinen grünen Zweig gekommen. Doch wir waren überzeugt vom Geschmack unserer Saucen. Irgendwann ging es auf einmal schnell», so Graf. Zuerst nahm der TopCC in Kriens LU Chipeño ins Sortiment auf, bald darauf folgten weitere Filialen. Mit Prodega listete ein weiterer Händler für Grossverbraucher die Sauce. Chipeño gibt es von der 300-Milliliter-Flasche bis zum 600-Liter-Tank.

TopCC ist eine Tochtergesellschaft der Spar Holding. So kamen auch immer mehr Spar-Filialen auf den Geschmack der Sauce. Seit 2022 findet man Chipeño bei Coop, seit 2023 saisonal auch in der Migros. «Über unseren Webshop verkaufen wir seither kaum noch etwas», so Graf. Doch die neue Geschmacksrichtung mit Trüffeln, die es noch nicht im Detailhandel gibt, sorgt zurzeit für eine höhere Nachfrage im Onlineshop.

Lohn wie ein Studienabgänger

Graf ist der Geschäftsführer von Chipeño – und der einzige der drei Gründer, der Vollzeit für das Unternehmen arbeitet. «Mittlerweile verdiene ich wie ein Studienabgänger», so Graf. Zusammen mit Lustenberger und Duss bildet er zudem den Verwaltungsrat. Strategische Entscheidungen treffen sie zu dritt. Zum Team zählt noch eine 60-jährige Mitarbeiterin, die sich in einem 50-Prozent-Pensum um das Kundenmanagement kümmert. Graf ist zudem auf der Suche nach einem Verkaufsmitarbeiter.

«
«Wir wollen keine lokale Marke, sondern eine weltweite Marke werden.»
Samuel Graf
»

Für die Zukunft haben die drei Gründer ehrgeizige Pläne: «Wir wollen keine lokale Marke, sondern eine weltweite Marke werden.» Bisher gibt es Chipeño in der Schweiz und in Liechtenstein zu kaufen. Dass das Ziel ambitioniert ist, weiss Graf. «Aber wenn ich mir nicht so ein hohes Ziel setze, dann reizt es mich nicht.»

Fünfmal so viele Neugründungen wie Konkurse

Statt von neu gegründeten Firmen hört und liest man häufig nur von Massenentlassungen, Schliessungen oder Konkursen: 11'506 Firmen haben letztes Jahr Insolvenz angemeldet. Oft geht dabei jedoch vergessen, dass gleichzeitig deutlich mehr neue Unternehmen gegründet werden. Im letzten Jahr gab es mit 52'978 fast fünfmal so viele Neugründungen wie Konkurse in der Schweiz.

Die meisten Start-up-Gründer (37 Prozent) sind zwischen 28 und 37 Jahre alt. Am liebsten gründen sie Firmen im Bereich Konsumgüter, Handel sowie IT- und Softwaredienstleistungen.

Blick stellt in loser Folge Gründerinnen und Gründer vor, die von ihren Erfahrungen als Branchenneulinge berichten. Die Produkte ihrer noch jungen Firmen haben es bereits ins umkämpfte Supermarktregal im Schweizer Detailhandel geschafft.

Statt von neu gegründeten Firmen hört und liest man häufig nur von Massenentlassungen, Schliessungen oder Konkursen: 11'506 Firmen haben letztes Jahr Insolvenz angemeldet. Oft geht dabei jedoch vergessen, dass gleichzeitig deutlich mehr neue Unternehmen gegründet werden. Im letzten Jahr gab es mit 52'978 fast fünfmal so viele Neugründungen wie Konkurse in der Schweiz.

Die meisten Start-up-Gründer (37 Prozent) sind zwischen 28 und 37 Jahre alt. Am liebsten gründen sie Firmen im Bereich Konsumgüter, Handel sowie IT- und Softwaredienstleistungen.

Blick stellt in loser Folge Gründerinnen und Gründer vor, die von ihren Erfahrungen als Branchenneulinge berichten. Die Produkte ihrer noch jungen Firmen haben es bereits ins umkämpfte Supermarktregal im Schweizer Detailhandel geschafft.


Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.