Prächtiger Herbst für Wanderer, Hotels und Bergbahnen
Schweizer Gipfelstürmer sorgen für Höchstwerte

Das passt. Es ist Herbstferienzeit und das Wetter in den Schweizer Bergen könnte nicht besser sein. BLICK fragte bei Bergbahnen und Hoteliers nach. Manche ärgern sich bereits, dass sie mit dem Herbstgeschäft schon abgeschlossen haben.
Publiziert: 14.10.2019 um 23:06 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2019 um 08:55 Uhr
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Sicht auf St. Moritz GR von der Alp Giop auf gut 2000 Meter Höhe.
Foto: Ulrich Rotzinger
Christian Kolbe, Ulrich Rotzinger und Fabio Giger

Die Schweizer stürmen die Berge und lassen bei Bergbahnen und Hotels die Kassen klingeln. Dazu braucht es keine offizielle Statistik. Es reicht ein Blick aufs Handy. Viele Leute waren an diesem Wochenende und den Tagen zuvor selbst in den Bergen – oder sahen auf Whatsapp, Instagram und Co. Ferienfotos von Freunden und Bekannten. Bilder, etwa aus dem Oberengadin von tiefblauen Bergseen vor goldenen Lärchenwäldern. Ideale Fernsicht, etwa von hoch oben auf der Alp Grüm über Poschiavo GR.

Das prächtige Wanderwetter kommt gelegen, gerade jetzt in der Ferienzeit. «Der Herbst läuft in den Berggebieten hervorragend», bestätigt André Aschwanden. Beim Projektleiter von Schweiz Tourismus laufen erste Rückmeldungen von der «touristischen Front» zusammen. Diese zeigen: «Besonders die Schweizer Gäste zieht es für Herbstausflüge oder -ferien in die Berge.» Viele Anbieter wie Hoteliers, Bergbahnen und Freizeitparks von Graubünden bis zum Wallis melden sehr gute Buchungsstände und Frequenzen, wie führtAschwanden aus.

Spontanbucher sorgen für volle Betten

Interessant: Mehrere Hoteliers berichten BLICK von einer eher flauen Buchungslage vor den Herbstferien. Doch dank der milden Herbsttage haben Spontanbucher die meisten Hotels dann doch gut gefüllt. «Für Aufenthalte am Wochenende reservieren die meisten erst Mitte Woche. Solch spontane Buchungen sind eigentlich immer wetterabhängig», sagt Nico Röthlisberger, Hoteldirektor vom Hotel Cervo in Sils GR, stellvertretend für andere Betreiber. 

Nicht nur die Temperaturen waren am Wochenende rekordträchtig. Die Vermarktungsorganisation Graubünden Ferien meldet für einzelne Destinationen auch neue touristische Spitzenwerte. Zum Beispiel Arosa, das den Besucherrekord aus der Sommersaison 2018 nochmals toppen kann. «Speziell das Bärenland und erweiterte Bike-Angebote ziehen Familien an», bestätigt Philipp Holenstein (56), Geschäftsleiter der Arosa Bergbahnen.

«Rappelvolle Züge»

Nicht nur in Arosa, sondern in ganz Graubünden läuft die Sommersaison 2019 ausgezeichnet. Das Sahnehäubchen sind die goldenen Herbsttage, denn die Saison endet erst Ende Oktober. «Sommer und Herbst entwickeln sich in Graubünden touristisch gesehen weiterhin sehr erfreulich», heisst es auf Anfrage von BLICK. Das bestätigt auch Samuel Rosenast von der Tourismus-Organisation Davos Klosters: «Die Logiernächte im September liegen acht Prozent über dem Fünfjahresschnitt.» Vor allem Tagestouristen ziehe es derzeit in die Berge: «Der Zug von Landquart nach Klosters und Davos ist jeweils rappelvoll.»

Was aber lockt die heimischen Gäste in die Höhe? Das prächtige Wetter, Sonnenschein und angenehme Temperaturen, heisst es in der Branche unisono – und das gilt nicht nur für ältere Semester. «Auch viele junge Wanderleute sind vom Farbenspiel etwa der Lärchenwälder begeistert», so Aschwanden von Schweiz Tourismus. Foto-Posts auf sozialen Medien würden das bezeugen.

In den Alpendestinationen hat sich der Herbst als eigentliche dritte Saison bereits etabliert. «Für die Betriebe wie auch die Destinationen wird der Herbst jedes Jahr auch wirtschaftlich bedeutender», weiss Experte Aschwanden.

Das gilt übrigens auch für das Tessin. «Am letzten Wochenende brummte es im Süden nur so von Deutschschweizer Herbstgästen», sagt Aschwanden. Dies bestätigte auch der regionale Verband von Hotelleriesuisse im Tessiner Radio.

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