Pandemie-Angebote machens möglich
Hotels jetzt günstiger als Stadtwohnungen!

Schweizer Hotels haben ein neues Geschäftsfeld entdeckt: Mit Langzeitaufenthalter halten sich die Häuser derzeit über Wasser. Der Gast spart Geld, erhält eine Zimmerreinigung und manchmal Zugang zu Restaurants.
Publiziert: 14.03.2021 um 16:15 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2021 um 14:56 Uhr
Das 25 Hours Hotel an der Zürcher Langstrasse setzt in Pandemie Zeiten auf Langzeitaufenthalter.
Foto: HO via Hotel
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Die Corona-Krise trifft die Hotels mit voller Wucht. Besonders angespannt ist die Situation in den Städten, weil dort Touristen wie Geschäftsreisende ausbleiben. Doch auch in den Bergen sieht es düster aus. Es sind historische Zeiten für die Schweizer Hotellerie. Corona stürzt sie in eine der grössten Krisen, die sie je durchmachen musste.

Wie dramatisch die Situation wirklich ist, zeigt sich an den Hotels, die zum Verkauf stehen. Aktuell sind es bereits 500, darunter vor allem kleine und mittlere Häuser. Branchenkenner gehen davon aus, dass das erst der Anfang ist. Und dass die Anzahl in den nächsten Monaten noch weiter an steigen wird.

Damit die Häuser überleben können, gehen viele Hoteliers in der Pandemie neue Wege. Sie setzen auf Langzeitaufenthalter – und treffen dabei einen Nerv. Die Gäste sind frisch getrennt, suchen eine Wohnung oder eine Alternative zum Altersheim.

So viel kostet ein Hotel pro Monat

Das 25 Hours Hotel an der Zürcher Langstrasse gehört zu den Häusern, die ein Pandemie-Spezialangebot haben. Pro Monat zahlt man im Hotel um die 2200 Franken, für Studenten sind es sogar nur 1500 Franken. Das ist im Vergleich günstiger als die meisten Stadtwohnungen, wie die «SonntagsZeitung» schreibt.

Die Zeitung hat mit Gabriella und Sandro Alvarez-Hummel gesprochen. Das Paar kehrte im Februar von Argentinien zurück in seine alte Heimat Zürich. Das 25 Hours Hotel an der Langstrasse bietet ihnen die Möglichkeit, zentral zu wohnen und im Vergleich zu vielen Zürcher Mietpreisen auch noch Geld zu sparen.

Es ist wirklich super gelegen, was bei der Suche nach einer permanenten Wohnung in verschiedenen Quartieren hilft», sagt Gabriella Alvarez-Hummel der Zeitung.

Geld sparen, Zimmerreinigung und Restaurants

Das 25 Hours ist in der Schweiz keine Ausnahme. Viele Hoteliers setzen auf Langzeitaufenthalter, weil sich so zumindest teilweise die Kosten decken lassen. «Vor der Covid-19-Pandemie hatten wir oft Geschäftsreisende, welche sich zwischen 7 und 14 Tage in unseren Häusern aufhielten. Diese Gästegruppe ist in der Pandemie fast komplett weggefallen», sagt Stefan Hannig, Verkaufsdirektor und Partner bei den Sorell Hotels Schweiz.

Die Gruppe betreibt hierzulande 16 Hotels. Langzeitaufenthalte, sogenannte Longstays, bietet sie in Zürich, Bern, Basel, Rapperswil und St. Gallen an. Im Schnitt bleiben jene Gäste 60 Tage.

Ganz wie normale Hotelaufenthalte fühlt sich ein Longstay zwar nicht an. So werden die Zimmer nicht täglich, sondern oft nur einmal in der Woche geputzt. Dafür kommt man je nach Hotel in den Genuss eines Restaurants – in Lockdown-Zeiten wahrlich ein weiterer Pluspunkt. (nim)

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